Ein Hauch von Freiheit & Abenteuer

20130811_141929-1Endlich… endlich… Da schlägt das Bikerherz höher. Am morgen hatte es zwar geregnet, aber zwischenzeitlich war alles wieder abgetrocknet. Es sah nicht so aus, als wenn es heiß werden würde und auch nicht so, als wenn es gleich wieder regnete. Das war das ideale Wetter! Also, ab in die Schutzkleidung und die Stiefel, Helm und Handschuhe mitgenommen und auch ans Navi gedacht. Heute wollte ich eine kleine Tour fahren. Nur mal kurz zur Tanke, Luft prüfen und einfach um den Starnberger See als sogenannte „Pflege-Fahrt“. So hatte ich es mir vorgestellt 🙂

In der Garage startete ich das Motorrad und beim Klang des Motorengeräusches kam dann tatsächlich Vorfreude auf. Ich schwamm oder eierte zur Tankstelle – es fühlte sich nach wenig Luft an. Beim Luftcheck hatte ich dann Vorne nur 0,4 bar(!) und hinten 1,1 bar. Oh weh… Länger wäre das nicht gut gegangen. Nun gut, der Kompressor füllte die fehlende Luftmenge auf. Der Tank war voll. Also los ging es.

Erst einmal fuhr ich etwas „sperrig“. Unbeholfen. Aus der Übung eben. Nach den ersten 50 km lief es tatsächlich wieder relativ locker. Gut, ich bin sowieso mehr der Genussbiker. Ich will ja etwas sehen, die Luft riechen, etwas vom Umfeld aufnehmen. Und ich fuhr alleine, brauchte also auf niemanden Rücksicht nehmen oder hetzen.

Ich fuhr am Starnberger See vorbei. Das Straßenschild zeigte mir den Weg nach Garmisch Partenkirchen über die Landstrasse an. Na, das ist doch eine gute Idee. Weiten wir die Tour halt etwas aus. Irgendwann ging es mal nach Ammergau. Nehmen wir auch noch mit. Den Plansee und somit auch noch Reutte in Tirol. Hach, machte das Spaß. Landschaftlich ein wahrer Genuss. Der Rückweg verlief an der romantischen Strasse über das schöne Lechtal in Tirol und auf deutscher Seite wurde ich noch mit einem Blick auf Neuschwanstein belohnt.

So gegen 14 Uhr und drei Fahrtstunden gelüstete es mich nach einem Cappuccino und der Magen fühle sich leer an. Inzwischen war ich bereits wieder in Bayern. Da las ich dann KASLADEN und FISCHHAUS. Fein, einen Kaffee gab es auch. Mit leckerem Topfenstrudel stärkte ich mich. Einen frisch geräucherten Saibling nahm ich für zu Hause mit. Gute zwei Stunden musste ich noch fahren.

Tja… Bisher war es nur das Gefühl von Freiheit, jetzt kommt das Abenteuer dazu.

Es war auf dem Rückweg und irgendwann fiel mein Blick wieder aufs Navi. Demnächst sollte ich wieder abbiegen und das wollte ich beachten. Aus dem Augenwinkel fiel mein Blick auf den Öltank, der mit in dieses Sichtfeld fiel. Da fehlte doch etwas. Kann nicht sein. Noch einmal hinsehen. Doch… Der Schraubdeckel für den Öltank fehlt. Das gibt es doch nicht!!! Wo ist der hin? Der kann doch nicht von alleine wegfliegen! Ich kann nicht sagen, welche Gedanken mir da durch den Kopf sind. In Gedanken ging ich noch einmal alles durch. Der Deckel war definitiv noch drauf, als ich das Motorrad nach der Pause wieder bestiegen hatte. Vor mir lagen noch rund einhundert Kilometer Weg. Das Bike ist bereits 13 Jahre alt, da bekommt man nicht an jeder Ecke so einen Deckel „nachgeworfen“. Ich musste wohl oder übel so nach Hause fahren. Mein Blick fiel in den Tank und ich konnte das Öl sehen. Beim Gas geben fiel der Ölstand und beim Stehen stieg er an. Da hoffte ich nun sehr, dass das Öl nicht überschwappte. Und ich hatte tatsächlich Glück. Auf der ganzen Linie… Denn auf dem letzten Kilometer wurde es Nachtschwarz, eine Gewitterfront! Vor diesem Regen wurde ich ebenfalls verschont. Wunderbar!

An der Garage musste ich das Motorrad abschalten, damit ich das Garagentor öffnen konnte. Beim erneuten Starten passierte es dennoch: Das erhitzte Motorenöl lief über. Minimal zwar nur, aber es lief. Glücklicherweise nur auf die Verkleidung. Nach dem Parken entfernte ich die Ölrückstände und deckte das Loch ab.

Himmelherrgott hatte ich einen Spaß! Und ein wahnsinniges Glück obendrein. Da schick ich doch ein DANKE nach oben!

Für diesen Tag hatte ich genug geschafft und ich bin redlich müde.

©UMW


4 Gedanken zu “Ein Hauch von Freiheit & Abenteuer

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