Poseidon und seine Nixe

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aus Wikipedia „Poseidon“

Es begab sich, dass Poseidon seinen Palast verließ, um sich wieder einmal in seinem Reich umzusehen. Sein Weib war ihm schon seit Wochen zuwider, so dass er deren Gekeife einfach nicht mehr ertrug. Kinder hatte sie ihm genug geboren und die Lust auf die sexuellen Freuden waren ihr inzwischen ein Gräuel. So packte der Meergott seinen Dreizack und fuhr wild um sich schlagend durch die Meere. Die Wellen schlugen furchterregend über ihm zusammen und bäumten sich immer höher auf. Schiffe, die gerade auf dem Meer unterwegs waren, konnten sich auf den schäumenden Wellen nur schwer halten, so dass doch einige zu Bruch gingen und als Strandgut wieder an Land gespült wurden.

Nach gut zehn Tagen des herum Wütens beruhigte sich Poseidon wieder und ging an einem sonnigen Tag an den Strand einer kleinen wild zerklüfteten Insel an Land. Nachdenklich setzte er sich im Schatten des Gesteins nieder und sah weit auf das Meer hinaus. Dabei war er erschöpft eingeschlafen.

Drei Tagen tiefen Schlafs waren Poseidon vergönnt bis ihn zarte Klänge erweckten, die an seinem Ohr vorbei streichelten. Er streckte sich und erhob seinen sportlichen Körper zu seiner vollen Größe. Poseidon blickte in die Richtung, aus der die Musik kam und sah eine Gestalt, die sich zu der Melodie sehr graziös bewegte. Es schien als sei dieses Geschöpf eins mit der Musik.

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Die junge Frau war im Wasser, ihr Oberkörper von einer Flut blonder Locken umgeben. Poseidon war entzückt und ging auf die Frau zu. Als er kurz hinter ihr zu stehen kam, drehte sich die Frau um und sah ihn aus himmelblauen Augen lächelnd an. Überwältigt von ihrer Schönheit bekam Poseidon erst einmal kein Wort heraus. Ihr Lächeln wurde breiter und zeigte zwei Reihen perlenweißer Zähne. „Hat es dir die Stimme verschlagen, Hübscher?“ fragte sie ihn. „So etwas Schönes wie du ist mir bisher noch nicht begegnet. Ich bin wohl noch etwas überwältigt,“ antwortete er mit seinem dröhnenden Bass darauf und küsste sie leidenschaftlich. Mit einem „Komm“ umfing er sie und zog sie mit sich in die Tiefen des Meeres. Dort bauten sie sich einen gemeinsamen Palast und blieben bis zum Ende ihrer Tage.

©UMW


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