Bettler-Mafia

In dem Stadtviertel, in dem ich lebe, sind sie mir schon länger aufgefallen. Rund um die U-Bahn-Station sind es mindestens drei Bettler. In der Innenstadt sind sie inzwischen fast an jeder Ecke anzutreffen. Ähnlich sehen sie aus. Woher sie kommen lässt sich schwer sagen, aber überwiegend dunkelhaarig mit braunen Augen. Das Alter ist unterschiedlich und beiderlei Geschlecht, zum Teil verkrüppelt zum anderen Teil einfach nur ärmlich, inzwischen häufig mit einem Hund. Die Verkrüppelung nehme ich ihnen schon lange nicht mehr ab. Dafür sind schon zu viele aufgefallen, die „zum Feierabend“ normal laufend unterwegs waren.

Selbst in der Zeitung stand zu lesen, dass diese Menschen morgens mit dem Bus in die Stadt gebracht und abends wieder abgeholt werden. Die Stadtverantwortlichen versuchen dagegen anzugehen, denn schließlich gibt es auch „echte“ Bettler. Ob sie es tatsächlich schaffen wage ich zu bezweifeln.

Von mir erhalten Bettler keinen Cent (mehr). Es wurden diese bettelnden Menschen beobachtet, wie sie am Abend das Geld zur Bank gebracht haben. Ein echter Bettler hat kein Konto. Außerdem lebt dieser tatsächlich von der Hand in den Mund.

Sollte ich mich doch einmal hinreißen lassen, einem Bettler etwas Gutes tun zu wollen, dann gehe ich in die nächste Metzgerei und hole ihm eine Leberkäs-Semmel…

©UMW


18 Gedanken zu “Bettler-Mafia

      1. Ich hab selber in jungen Jahren mal drei Monate an der Isar gepennt und noch um einiges länger mehr oder weniger auf der Strasse gelebt. Weiss daher nur zu gut was Hunger ist, aber eben auch das – auch damals schon – auch Schmarotzer unterwegs sind.

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      2. Oh weh… Das hat dich sicher geprägt und dir aber auch einen anderen Blickwinkel verschafft. Sicherlich kein Honig schlecken gewesen, aber um so schöner, dass du das hinter dir lassen konntest. Schönen Abend noch!

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      3. Guten Morgen du früher Vogel. 😉
        Ich habe mich damals sehr bewusst dafür entschieden, die Alternative dazu war für mich nicht akzeptabel. Manchmal bin ich etwas – extrem. 🙄 Ich möchte diese Zeit auch nicht missen, hab da viel über die Menschen gelernt und darüber was mir beim Umgang mit ihnen wichtig ist. Die sogenannte ’normale‘ Gesellschaft kam/kommt da um einiges schlechter weg.
        Einen gutgelaunten-Start-in-den-Morgen-Gruss dalasse

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      4. Danke du Liebe,
        einen wunderschönen guten Morgen schicke ich dir ebenso – mit gaaaanz viel Sonne und gute Laune 😀

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      5. Gute Laune ist da, auch wenn ich gerne etwas länger geschlafen hätte – die Sonne könnte laut Wetterbericht etwas knapp werden. Aber davon habe ich ja gerade genug im Herzen, also alles im grünen Bereich. 😉 Bei euch soll es ja schön bleiben, geniess es *lächel.

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  1. Die Leute sind echt arm, werden aber von Maffiabossen benutzt und ausgenützt. Teilweise leiden sie Hunger und werden, wenn sie nicht genug einbringen, einfach nach Hause geschickt – ohne Geld und was zu essen. Schockierend!

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    1. Umso wichtiger, dass wir das nicht unterstützen. Während sie hier auf der Strasse sitzen können sie zu Hause auch keiner Arbeit nachgehen. Es ist sehr schwierig…

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  2. Ich habe sie am Freitag am Kudamm in Berlin auch wieder gesehen und ich stelle auch fest, wie dieser Trend explodiert. Auch ich gebe nur in Ausnahmefällen etwas. Wir hatten uns mit einem mal eine Weile unterhalten und er erzählte glaubhaft, wie er in die Klemme kam. Er war ein bescheidener Mensch, kein Trinker und völlig unaufdringlich.
    Wenn man das Gefühl hat, so jemandem wirklich etwas helfen zu können, dann gern, aber eine Bettlermafia unterstütze ich auch nicht.

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  3. Leider habe ich in letzter Zeit zwei schlechte Erfahrungen mit Bettlern gemacht, als ich ihnen was aus der Bäckerei anbot mitzubringen, und sie ihr ganz speziellen Wünsche dazu äußerten und einer sogar relativ maßlos wurde. Seitdem bin ich ehrlich gesagt wenig geneigt, irgendwem was zu geben. Auch wenn ich nicht von den zwei Beispielen auf alle schließen sollte …

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    1. Traurig, wenn die Wertschätzung fehlt… Dann würde ich ebenso handeln wir du. Darunter leiden müssen leider die jenigen, die es tatsächlich bräuchten….

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  4. In die Kesselstadt, liebe Ulrike, werden viele mit Bussen aus dem Ausland gebracht um während der warmen Jahreszeit auf der Kö ein kleines Vermögen aktiv, teils sogar aggressiv zusammen zu betteln.

    Es scheint gut zu funktionieren!

    Liebe Frühlingsgrüße vom Lu

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