Es war einer der Tage, an denen es dunkel blieb. Schwere Regenwolken hingen tief am Himmel und ließen sich von dem starken Wind treiben. Die Äste der Bäume schlugen heftig gegeneinander und kleinere Bäume wurden tief nieder gedrückt. Sie konnten sich nicht gegen die Kraft der Naturgewalt wehren.
Nur eine Person lief in diesem Unwetter herum. Ihre Verzweiflung um den persönlichen Verlust ließ sie nichts spüren. Sie hatte lange gekämpft. Nun schien es, dass sie verloren hätte. Sie war am Ende ihrer Kräfte und sie wollte keine Entscheidungen mehr treffen. Wie lange war sie schon unterwegs? Wie lange hatte sie gehofft? Wie oft hatte sie von vorne angefangen? Irgendwann knickt auch der stärkste Mensch ein. Sie war kurz davor. Sie spürte nichts mehr und fühlte sich völlig leer. Warum nur? Warum? Etwas anderes konnte sie nicht mehr denken. Um sie herum war alles so tief schwarz wie in ihr selbst. Triefend nass stolperte sie über das Wurzelwerk, sah und hörte nichts. Kraftlos sackte sie an einem Baum zusammen und weinte unaufhörlich. Sie wünschte sich, dass der Sturm sie mitnimmt, weg treibt und ihrem Leben ein Ende macht.
Dieser Wunsch wurde ihr nicht erfüllt. Das Leben ging weiter und es bot ihr noch einige Überraschungen. Sie wurde aufgefangen und fand endlich das Glück, das sie sich ihr ganzes Leben gewünscht hatte…
©UMW
Sind es nicht häufig diese Erlebnisse, die uns weiter bringen? Ich saß letzte Woche auf einem Bergsattel mitten in den Bergen in einem kleinen Zelt, als ein Orkan mit Regen, Blitz und Donner über mir hereinbrach. Mein Schneckenhaus hielt sich tapfer und hielt den Unbillen stand. Danach schien die Sonne ganz unschuldig von einem blauen Himmel. Das Leben geht weiter. Noch Tage später sprachen Wanderer und Hüttenwirte von dem Unwetter.
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So ist es…. Diese Tiefs und Lebensstürme geben dem Leben eine Würze, die uns nicht immer schmeckt, uns aber weiter bringt.
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