Im Nirgendwo

Es sind dunkle Gedanken, die uns tiefer sinken lassen, immer tiefer. Keinerlei Gefühle, weder für uns selbst noch für andere Personen. Wo stecken wir? Auslöser kann so vieles sein.

Eine Freundin kämpfte damit über Jahre nach einem schweren Sportunfall mit mehreren Operationen. Die vielen Narkosen und das Koma hatten sie schachmatt gesetzt. Sie funktionierte nur noch, ging ihrer Arbeit nach. Keiner nahm ihre Not war oder half ihr. Sie war auf sich alleine gestellt. Lange Zeit ging das. Bis sich irgendwann Probleme einstellten, bei der ein Arzt dann eine Depression diagnostizierte. Viele Jahre schwamm sie in diesem Dunkelfeld. Erst durch einen BurnOut wurde das Umfeld darauf aufmerksam und nun wurde sie endlich durch das Umfeld wahr genommen.

Das schlimme ist, der Mensch verliert dadurch den Kontakt zu seinem sozialen Umfeld. Er sieht sich nur noch als Belastung und kann (aus Stolz) dargebotene Hände nur schwer annehmen und stößt gar liebende Menschen zurück.

Häufig reagiert aber auch das Umfeld falsch. Diesem Menschen wird häufig noch mehr zugemutet als er gerade (v)ertragen kann. Belastungen durch Familie, Beruf und der selbsterzeugte Druck. Der Mensch zerbricht oder tut Dinge, die er kurz danach schon wieder bedauert.

Dabei wäre es wichtig, dem Menschen die Ruhe zu gönnen, die er zur Heilung benötigt, ihn dahingehend zu unterstützen und zu schonen. Ja, es ist schwer! Vor allem wenn dieser Mensch sowieso immer alles alleine stemmt und selten unter normalen Umständen Hilfe annehmen kann.

Manchmal können wir jedoch im Verborgenen etwas tun. Irgendwann ist es spürbar und irgendwann werden die Gedanken und Gefühle wieder licht. In dem Moment sollten wir diese Person wieder annehmen, auffangen und wirklich für ihn da sein.

…und Liebe heilt auch, wenn sie gerade nicht angenommen werden kann 🙂

©UMW


7 Gedanken zu “Im Nirgendwo

  1. Krank sein macht einsam, weil man dann sich nicht mehr selbst am sozialen Umfeld beteiligen kann. Gute, wahre Freunde sind dann aber trotzdem für Dich da. Die Person mitnehmen, teilhaben lassen hilft am Meisten.

    Ich war eigentlich zum Cannstatter Wasen mit Freunden eingeladen, am Tag nach meinem kleinen Unfall. Ging dann natürlich nicht… meine Freunde haben mich dann aber teilhaben lassen, in dem sie mir Fotos und Videos gesendet haben. „Schade, dass Du nicht dabei bist, aber nächstes Mal ganz bestimmt wieder, Du fehlst hier…“ war eine der Nachrichten.

    Liebe Grüsse
    Thomas

    Gefällt 2 Personen

  2. Ins nirgendwo zu fallen, kann einem von einen Tag auf den anderen passieren. Das muss gar nicht ein übler Sportunfall sein mit Koma…

    Oft genügt schon eine Kündigung. Oder ein unerklärbares Schlussmachen des Partners…

    Immer ist es die Seele, die abgrundtief stürzt, manchmal ins Bodenlose…

    Hilfe durch andere Menschen ist bei einer Depression oft seeehr schwer und meist nur durch gute professionelle Therapeuten möglich…

    Und dauert zumeist sehr lange bis zur Besserung und Heilung.

    🍁🍂🍃🍂🍁
    Herzliche Herbstgrüße vom Lu

    Gefällt 1 Person

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