Der Ruf der Vögel

Es ist morgens. Früh am morgen. Die Dämmerung zieht gerade auf. Morgenröte färbt langsam den grau werdenden Himmel. Nein, kein Regengrau. Es ist so ein Blaugrau. Mit gelben und orangeroten Schlieren. Es verspricht wieder einmal ein wunderschöner Tag zu werden.

Noch ist es kühl. Der Tag bricht an. Angelockt vom Gesang der Vögel. In allen Stimmlagen zwitschert es. Eine Stimme schöner als die andere.

Ilona geht nach draußen. Sie läuft durch das taufeuchte Gras, spürt die Kühle an den Füßen. Ja, sie genießt es. Die Füße wachen auf und schicken Impulse nach oben, so dass der ganze Körper belebt wird. Betört durch das Zwitschern um sie herum setzt sie sich in die Mitte des Gartens. Auf den aus Schwarzweißen Steinen in YinYang Form gelegten Kreis. Ihr Blick wandert in die Ferne, über den Garten hinaus, auf das Blausilber schimmernde Meer. Die Morgenkühle lässt sie erschauern und die Armhärchen stellen sich leicht auf. Sie nimmt es am Rande wahr, schenkt dem jedoch keine weitere Beachtung. Ihr Geist ist ganz auf das Zwitschern der Vögel gerichtet und dem Naturschauspiel über dem Wasser.

Der Himmel verändert sich mit dem Klang des Vogelgesanges. Es war, als wenn der Gesang die Veränderung bewirkte. Mit dem heller werden des Himmels wurde der Gesang leiser. Es vermittelte das Gefühl, als wenn die Sonne zum Firmament gezogen und mit einem Schlussakkord zum erstrahlen gebracht wurde.

Die Frau erhob sich von ihrem Platz, ging über einen kleinen Hügel zum Meer hinunter um in silbrig blauen Wasser kraftvoll nach draußen zu schwimmen.

©UMW


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