Die rasende Lola

…oder der Unsinn von Roten Ampeln 🙂

Der Spätsommermorgen dämmerte und trotz der heruntergekühlten 15 Grad war es sehr angenehm. Frau Lola reckte ihre Nase in die Luft um den Morgengeruch tief zu inhalieren. Vergnügt lief sie zu ihrem Fahrrad, schnallte ihre Tasche fest und fuhr los. Gemächlich erst einmal. Sie rollte auf eine Kreuzung zu. Die Ampel leuchtete in Rot. Die Kreuzung ist frei. Die Radlerin radelt fix über diese Kreuzung und fragt sich wieder einmal, warum um diese Zeit die Ampeln von so abgelegenen Kreuzungen überhaupt schon in Betrieb waren.

Wie jeden Morgen fuhr sie auch heute wieder an der Großbaustelle vorbei und wurde von den Blicken und Lachen der Bauarbeiter begrüßt. Sie fuhr lächelnd vorbei und freute sich über die Freundlichkeit der Männer. Schon kam die nächste Kreuzung in ihr Blickfeld. Eine große Kreuzung, an der sie meist anhielt. Eine sechsspurige Straße ist schon sehr breit. Die Ampelschaltung hier ist zwar etwas ungünstig, denn normale – vor allem ältere Passanten – schafften es nie auf einmal die komplette Straße fußläufig zu überqueren. Klar, mit dem Fahrrad ist das kein Problem. Lola hatte es hier sogar ganz gut abgepasst. Sie erreichte die Kreuzung bei Grünlicht und fuhr im flotten Tempo über die Straße.

Inzwischen hatte die Frau ihre Betriebstemperatur erreicht und fuhr in ihrer zügigen Geschwindigkeit. Es ging im flotten Tempo durch einen Park und auf der anderen Seite der Grünanlage erneut über eine beampelte Kreuzung. Nach einer berauschenden Bergabfahrt hatte sie die Isar erreicht. Auf dieser Strecke lieferte sie sich immer Rennen mit den anderen Radlern. Gegen die, mit dem Radleroutfit und / oder E-Bikes, kam sie nicht an. Da hatte sie selten eine Chance, außer vielleicht an der Ampel, die sie im genau richtigen Moment der Grünphase erreichte und die wartenden Strampler überholen konnte. Nach zweidrittel des Weges kam sie nun endlich an die unsinnigsten Ampeln überhaupt an. Selten war um die frühe Morgenstunde ein anderes Fahrzeug zu sehen. Die Ampelschaltung ist extrem lang auf Rotphase, so dass hier selten irgend ein Zweirad-Fahrer anhält. Die Kreuzung ist sehr übersichtlich und in alle Straßen gut einsehbar. Gerade in diesem Viertel empfand Lola die Ampeln als absolut überflüssig. Auch die nächste und übernächste Ampel wurde von ihr als „Grün“ angesehen und überfahren.

Nach gut 45 Minuten hat die rasende Radlerin ihr Ziel erreicht. Voller Elan betritt sie das Firmengebäude.

©by UMW


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