In meinen Augen geht es viel zu langsam. Der Verkauf von meinem Hab und Gut. Ja, ich weiß, da braucht es Geduld und für mich sind es ja doch noch 4,5 Monate. Aus Erfahrung weiß ich, wie schnell die Zeit herumgehen kann.
Dabei war heute erst wieder Jemand da. Ein Mann. Ein Franzose. Er wohnt in der Stadt in einer WG und hatte sich über meinen orangen Shaggy-Teppich gefreut, den er für ein paar Euro erworben hat. Wir haben uns ein wenig unterhalten. Er sprach über die Lage in Frankreich und der Unzufriedenheit durch die Armut in den Städten. Jeder schaut aus Frankreich weg zu kommen um im Ausland sein Glück zu versuchen. Nein, ich werde jetzt nicht politisieren! Ich erzählte von meinem Vorhaben. Er fand das spannend und freute sich mit dem Teppichkauf ein kleines Stück daran teilzuhaben.
Mir gefällt es mit den unterschiedlichsten Menschen zu sprechen. Ich finde es unterhaltsam. Gerade jetzt, durch die Auflösung der Wohnung, komme ich mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt. Es ist zwar oberflächlich, doch lässt es ein klein wenig auf die Situationen dieser Leute blicken. Es verändert meine Sichtweise und das Gefühl etwas abgeben zu können. Es ist ein loslassen und auf die Reise schicken.
Mit jedem Stück, das mich verlässt, wird mir leichter. Ich spüre, wie sich meine Einstellung zu dem ganzen Kram verändert.
Nach dem kommenden Wochenende werde ich die Bücher wegpacken und weg bringen. Damit wird wieder ein Regal leer werden. Für mich hat das eine befreiende Wirkung.
©by UMW