Zugfahren in Deutschland

Inzwischen ohne eigenen fahrbaren Untersatz, habe ich mir diesen Luxus wieder einmal gegönnt. Meine Mutter zu besuchen war überfällig, denn die Neuigkeiten wollte ich ihr nicht am Telefon erzhählen. Außerdem war es wirklich allerhöchste Zeit, denn in der Kleinstadt verläuft der Informationsaustausch – oder soll ich sagen Tratsch? – meist so schnell wie ein Strohfeuer.

So machte ich mich morgens früh auf den Weg. Erst einmal Bus, dann S-Bahn und ab Freising mit der Regionalbahn. Beim Einstieg hatte ich schon Probleme, denn überall junge und ältere Menschen. Dazu viele Besucher aus anderen Ländern. Sie saßen und standen im Zugangsbereich und in den Gängen. Eben überall, wo sich ein Eckchen fand.

Dummerweise lassen sich die Zugfenster nicht mehr überall öffnen. Auf die dicke Luft brauche ich wohl nicht hinweisen.

Auch ich setzte mich erst einmal auf den Boden. Meinen Rucksack zwischen den Beinen und las. Ich war froh, eine Jeans und kein Kleid angezogen zu haben.

IMG_20190530_093342413An der nächsten Haltestelle ging ich durch diesen Wagon nach hinten. Doch der Übergang in den nächsten Wagon war unmöglich. Die Menschen standen wie die Heringe. Kein Durchkommen. Mit einem „Willkommen“ und großem Hallo wurde ich begrüßt. Doch ich habe mich direkt wieder zurück gezogen.

Ich blieb also in dem Wagon, in dem ich eingestiegen war und suchte mir erneut einen Platz. Im Zugeingangsbereich stand und saß eine indische Familie mit Kinderwagen und Kleinkind. Da gesellte ich mich dazu. Einer der Söhne turnte an den Haltegriffen herum. Kurzer Smalltalk mit den Eltern auf Englisch. Lächeln wegen der Enge. Ein Feeling wie in der großen weiten Welt.

Ich nahm das Ganze gelassen. Es ging nicht anders. Die Bahn ist halt unflexibel. Ansonsten wären ein oder zwei Wagon mehr an der Lok gehangen. 

©by UMW


2 Gedanken zu “Zugfahren in Deutschland

  1. Das mit den Waggons anhängen ging vielleicht früher, heute ist das nicht mehr möglich. Man braucht dazu einen Lokführer (sind eh 1000 zu wenig, da der Job wohl kein Traumberuf mehr ist), eine zusätzliche Lok (ist auch nicht auf die Schnelle vorhanden) und Wagen (gibt’s auch nicht, die einfach rumstehen). Der Herr Scheuer sollte sich lieber um die Bahn, als um Elektroroller kümmern (letzteres lenkt hält auch vom eigentlichen Thema ab. Dann weiterhin heitere Gelassenheit beim Bahnfahren, man lernt zumindest neue Menschen kennen. Viele Grüße

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    1. Ich denke schon, dass es sich planen lässt. Im voraus bei Feiertagen. Da weiß jeder von dem höheren Verkehrsaufkommen…
      LG Ulrike

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