Die Tage sind lang. Jeden Tag viele Stunden sinnvoll befüllen ist schwierig, dennoch möglich. Manchmal zumindest. Ja, ich gehöre zu den Menschen, die jetzt gut eineinhalb Jahre ohne Arbeit sind. Das befriedigt mich keineswegs. Es gibt Zeiten, da könnte ich schreien! Damit ist niemanden gedient und meine Nerven würden daran kaputt gehen.
Wie kann jemand, der sich immer gut beschäftigen konnte, den Tag sinnvoll füllen?
Es gab eine Zeit, da fielen mir Geschichten und Lyrik nur so zu. Im Moment liegen meine kreativen Gedanken irgendwo verschüttet. Vielleicht werden sie wieder ausgegraben. Dann, wenn es wieder schöne Abenteuer am Berg, im Wasser oder in der Ferne zu bewältigen gibt. Gerade ist die Zeit eine andere.
In den vergangenen achtzehn Monaten habe ich Verschiedenes versucht. Bewegung draußen. Auch das gibt mir im Moment nicht das, was meine Seele möchte. Natürlich gehe ich spazieren. Lange Strecken sogar und über viele Stunden. Ich sehe Menschen, die mich im Gespräch bereichern. Eine andere Ebene. Doch damit werden die Tage noch zu wenig gefüllt.
Mein Wohnraum ist begrenzt und ich weiß, dass ich unerwünscht bin. Wäre es meine eigene Wohnung, könnte ich diesen liebevoll gestalten und hätte dadurch immer etwas darin zu tun. Sei es mit Sauberkeit oder für den Genuss in der Küche. Im jetzigen Raum beschränke ich mich lediglich auf das Nötigste.
Meine Hände brauchen etwas zu tun. Schon seit mehreren Jahren stricke ich. In den vergangenen Wochen verstärkt. So sind viele Socken, Mützen und Schals entstanden, die zu Weihnachten und Geburtstagen Freude bereitet haben. Tatsächlich nimmt dieses Arbeiten viel meiner Zeit in Anspruch und es macht mir Spaß.
Immer öfter träume ich von einem eigenen Woll-Café. Der Raum wäre eine Scheune und alles aus Naturstoffen. Selbst Strohballen haben da ihre Berechtigung. Vielleicht als Tisch oder Sitzgelegenheit. Am Abend dürfte das Café für Handarbeitszirkel genutzt werden. Ja, träumen darf ich noch.
©by UMW
Liebe Ulrike, wenn dir etwas auf dem Herzen liegt und du immer wieder davon träumst, dann gib nicht auf, es auszusprechen. Ich träumte immer von einem Gästehaus und jetzt habe ich eins, gleich um die Ecke, es gehört mit zwar nicht, aber ich habe es wachsen gesehen, ich habe geholfen, die Zimmer herzurichten und nun bin ich dort eine der guten Seelen. Ein bisschen gehört es auch mit. Ein erfüllter Traum 😀
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Liebe Brigitte, da hast du Recht 🙂 Vielen Dank für deine Worte. So hat es mir auch eine gute Frau gesagt. Immer darüber sprechen. Irgendwo gibt es jemanden, der die Idee unterstützt. Im Moment ist es die Zeit, Ideen zu sammeln. Brainstorming 😉 Der Rest kommt, wenn die Zeit reif ist.
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