RuheOasen in der Stadt

Nymphenburger Schlosspark

Solange die ganzen kleinen Häuschen wie Badenburg, Amalienburg, Pagodenburg und Magdalenenklause wegen der Kälte geschlossen sind, ist es hier tatsächlich ruhig. Wer in den Sommermonaten zu Besuch kommt, kann Ruhe finden. Dazu darf er sich nur nicht in der Nähe des Schlosses aufhalten. Das Areal ist rießig und bietet Möglichkeiten für lange Spaziergänge.

Ab April öffnen die genannten Häuser und der Park ist wieder überschwemmt von vielen Touristen. Bis dahin sind sämtliche Skulpturen ebenfalls noch in ihre Holzhäuschen verpackt und warten auf die Befreiung im Frühling. Aber… Sobald die Sonne länger ihre warmen Strahlen schickt, geht es im Park rege zu. Die Gärtner bepflanzen die Rabatten und Einfassungen und reinigen die Brunnen.

Kleiner Einblick auf die Schönheit des Parks, der im Moment mehr von Enten als von Besuchern bevölkert ist.

Hier mit Blick auf  die Pagodenburg:20170310_145655

Derzeit ist die Pagodenburg noch verschlossen. Hier gibt es holländische Kacheln zu bewundern und chinesische Pagoden sowie chinesische Tapeten. Ich kann mich nicht erinnern, ob und wann ich darin gewesen wäre. Also werde ich mir das demnächst ansehen 😉

Die Amalienburg ist ebenfalls noch verschlossen. Dieses Schlösschen wurde von Kurfürst Karl-Albrecht für seine jagdbegeisterte lebenslustige Frau Maria Amalia gebaut und ist im Stil des Rokoko gehalten. Da war ich schon einmal drin. Hier sieht man nicht nur die Jagdgöttin Diana sondern auch schöne großzügige Räume mit einem besonderen Charme. Auf dem Dach ist ein Rondell, der Maria Amalia als Ausguck diente.

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Hier habe ich noch ein paar Sehenswürdigkeiten festgehalten, die einen gewissen Charme haben. Ganz unten habe ich den Blick auf Schloss Nymphenburg festgehalten. Im Park davor kann man die Holzhäuschen sehen. Dahinter verbergen sich Skulpturen, die im Frühjahr wieder zum Vorschein kommen.

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Ski Opening

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Schon lange druckte es uns endlich die Ski-Saison zu eröffnen. Nur ohne Schnee in der eigenen Region musste man weiter weg fahren. Meine Tochter hatte also vor ein paar Tagen meinen Partner bestochen, indem sie eine Lasagne gekocht hatte und als Dessert Brownies mit Eis und Sahne zubereitete. Da konnte er dann schlichtweg nicht widerstehen…

In vielen Skigebieten ist derzeit nur sehr wenig Schnee und auf reinem Kunstschnee wollte von uns keiner fahren, so entschieden wir uns für den Hintertuxer Gletscher. Von uns aus war das in gut zwei Stunden zu erreichen und somit für einen Tagesausflug vertretbar.

Zu viert hieß es heute Morgen um 5 Uhr aufstehen, eine kleine Brotzeit und Tee einzupacken und los zu fahren. Bis dann endlich alle im Auto saßen war es 6 Uhr. Ohne Verkehr konnten wir zügig durchfahren und somit schon früh mit wenig anderen Personen den Berg genießen. Mehrere Gondeln brachten uns nach oben in die Sonne. Nach der ersten Abfahrt, alle noch recht steif, entschlossen wir uns für einen Jagertee. Diese österreichische heiße Rum-Spezialität hat uns von innen aufgeheizt und wahrlich gelockert, ohne jedoch für einen Schwips zu sorgen. Das Getränk hat einfach eine Wunderwirkung.

Der Berg rief, der Schnee lockte und wir hatten viel Spaß. Mehrmals carvten meine Kinder mit meinem Freund auf Snowboards den Berg hinunter während ich mich mit Schwüngen auf meinen Skiern nach unten bewegte.

Um unsere Kraftreserven wieder aufzutanken gab es zu Mittag Schnitzel mit Pommes und Tortellini mit Schafskäse und Oliven. Für die Krönung sorgte der Kaiserschmarrn. Papp satt machten wir uns wieder auf die Piste.

Am Nachmittag vereiste die Piste zunehmend. Um keinen Unfall heraus zu fordern schlossen wir unser Ski Opening gegen 15 Uhr ab und begaben uns auf die Heimfahrt.

Es war ein wunderschöner sonniger Tag im Schnee. Und als es auf dem Heimweg zu schneien begann machte sich eine kleine Hoffnung breit, dass uns Frau Holle vielleicht doch noch Weiße Weihnachten beschert. Da würden nicht nur wir uns darüber freuen!

Einen schönen Ausklang zum 4. Advent wünsche ich euch allen.

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EISBACH – SURFER

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Sommer in der Stadt und die Hitze drückt

Abkühlung gibt’s ganz außergewöhnlich

für Freaks im englischen Garten.

Der Eisbach ist’s,

er lockt so manchen Surfer an.

Von überall kommen sie her und

stehen da, um auf ihren Einsatz zu warten.

Gehört ihnen dann die stehende Welle

reiten sie das Brett von links nach rechts

und rechts nach links,

bleiben möglichst lange auf der Schwelle

bis sie sich stürzen ins eisige Nass.

©UMW

Wehmut

Zwei Tage habe ich nun in meiner Geburtsstadt verbracht und hatte eine wunderbare Zeit mit lieben Menschen.

Wenn ich in den vergangenen Jahren Zeit in meiner Heimat verbracht hatte, dann lediglich nur im Kreise der Familie oder meiner Freundin aus Kinder- und Jugendtagen. Für ausgedehnte Stadtbummel fehlte jeweils die Zeit. Es hat sich seit meinem Wegzug vor 25 Jahren sehr viel getan. Das Stadtbild hat sich verändert. Viele Strassen sind Einbahnstrassen geworden und die Zufahrt in den Stadtkern ist nur noch bedingt möglich.

Mit meiner Tochter entdeckte ich AMBERG in der Oberpfalz neu. Schon seit jeher gibt es hier ca. 42.000 Einwohner. Also, alles sehr überschaubar und wenn man nicht an einzelnen Plätzen zu lange verweilt kommt man mit zwei Stunden ganz gut durch.

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Das Auto parkten wir am Kurfürstenbad und liefen unter der Hauptstrasse durch das Wahrzeichen, der Stadtbrille, ins Stadtzentrum. Dabei kamen wir am kurfürstlichen Schloss vorbei und besuchten den Rosengarten im Landratsamt.

20160831_093208Auf der Vils ist es möglich eine Plättenfahrt zu machen; allerdings nur am Wochenende. Mit den Plätten wurde früher Handelswaren gefahren. Durch den Salz- und Eisenhandel hatte Amberg im Mittelalter seinen Reichtum erhalten.

Direkt an der Vils ist die St. Martinskirche gebaut. Der Turm steht auf Holzpfählen (wie in Venedig) direkt im Wasser. Zurzeit ist der Turm wegen Renovierungsarbeiten verhüllt.

Mitten am Marktplatz, Photo Shader Imageneben dem Rathaus, kann man den Hochzeitsbrunnen bewundern. Den gibt es erst seit 2000 und war mir bisher auch noch nicht aufgefallen. Er zeigt das Brautpaar Margarete von Bayern-Landshut und Philipp von der Pfalz, die sich im Jahr 1474 vermählt haben. Die beiden sind von zwei Narren flankiert. Welche Bedeutung der Brunnen nun hat, hat sich mir leider nicht erschlossen. Aber ich hab mir den Spaß gemacht und bin barfuß darin herumgeplanscht.

Wenn wir schon bei Hochzeit sind, dann möchte ich doch direkt das Eh’Häusl erwähnen. In der Historie entstand dieses Haus aufgrund der Vorschrift, dass heiratswillige Paare einen Nachweis über einen Grundbesitz erbringen mussten. Der Stadtrat verlangte dies auch noch im 18. Jahrhundert. Deshalb bebaute ein findiger Kaufmann in dieser Zeit eine 2,5 m breite Lücke zwischen zwei Häusern in der Seminargasse, zog vorne und hinten eine Mauer hoch und setzte ein Dach darauf. Heiratswillige kauften dieses Haus und verkauften es nach der Eheschließung wieder. Der Volksmund vergab deshalb den Namen Eh’Häusl. Heute ist es ein Luxus-Etablissement und das kleinste Hotel der Welt.

Bei meinem Rundgang durch die Stadt zog es mich wieder zum Walfischhaus. 20160831_100430Dieses schwarz gestrichene Gebäude hatte mich schon immer fasziniert. Es hat seine Bezeichnung von zwei Figuren unterhalb des Giebels, die darstellen, wie der Prophet Jona von einem Walfisch zunächst verschlungen und dann wieder ausgespuckt wird. Die Figuren stammen aus dem 17. Jahrhundert. Derzeit ist dieses Haus verhüllt, so dass ich kein vernünftiges Foto machen konnte. Aber eine Figur konnte ich dann dennoch fotografieren und möchte ich hier nicht vorenthalten.

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Über die Vils verlaufen einige Brücken, so dass man ganz gut von einer auf die andere Seite des Flusses laufen kann.

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Unser ehemaliges Kino, das Park-Theater, wird derzeit zu einer Osteria umgebaut. Ein modernes Kino ist an anderer Stelle entstanden.20160831_101501

Im Stadttheater habe ich als zwanzigjährige meine erste Oper – La Traviata – gesehen und somit die klassische Musik zu lieben gelernt.

Bei der Runde durch die Stadt sind mir viele leerstehende Geschäfte aufgefallen. Im Zentrum wird es einsam. Das macht wehmütig. Erinnere ich mich doch an einige Läden, die ich in jungen Jahren mit Freundinnen durchstöbert habe und immer fündig geworden war. Aber das war vor der Zeit des Internets.

Habe ich nicht vorher schon das Heiraten angesprochen?

In der Bergkirche finden wohl die meisten Hochzeiten statt. Getraut wird man hier dann von Franziskanermönchen. Ich bevorzuge jedoch den Franziskaner in der Flasche – bevorzugt dunkel…. 😉

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Auf dem Berg, im Wald, fand ich für mich immer eine friedliche Oase. Deshalb sind wir auch hier spazieren gegangen und haben uns die Stadt nochmals von oben angeschaut.

Vom hölzernen Fliegenpilz aus, der inzwischen auch von Liebenden mit Schlössern geschmückt wird, hat man einen schönen Rundblick.

Unsere Runde schlossen wir in der Bergwirtschaft, bei Apfelstrudel mit Walnusseis und einem Cappuccino, ab.

Mir ist klar, dass ich mir noch einmal einiges ansehen möchte, deshalb plane ich einen baldigen Besuch und werde mir dafür dann etwas mehr Zeit nehmen. Meine Freundin freut sich schon jetzt auf mich / uns. Ihre Gastfreundschaft nehme ich gerne an.

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