An Board

Da sind wir am letzten Septembertag wieder einmal losgefahren. Mit dem Auto nach Griechenland. Zum Boot. Das restliche Gepäck wurde im Tetris-Verfahren im Fahrzeug verstaut. Anfangs sah es so aus, dass nicht alles seinen Platz finden würde. Doch Jan war richtig gut. Jeder Platz ward genutzt und alles konnte die Tour mitmachen.

img_20191001_131044131_hdr5743072298917063771.jpgSo sind wir nun seit Dienstag, rechtzeitig zum Oktoberbeginn, auf dem Boot. Die Fahrt war dieses Mal ohne Stau. Keine Ferienzeit. Das machte sich positiv bemerkbar.

Die Makamae steht bei Planaco Yacht Yard an Land. Es ist noch einiges – in Eigenleistung versteht sich – anzubauen. Die ganzen Sachen dürfen noch ihren Platz finden. Somit herrscht hier überschaubares Chaos.

Die herkömmlichen Batterien wurden gegen Lithium-Batterien getauscht. Einige Verkabelungen stehen noch aus. Der W-Lan Stealer ist bereits montiert 🙂 Deshalb gibt’s jetzt auch einmal Neuigkeiten.

Wenn alles gut läuft, sind wir ab nächster Woche im Wasser.

Heute gab es ein bisschen Kultur durch den Besuch des Tempels der Aphaea und ein bisschen Badespaß.

 

©by UMW

Quer durch Bayern

Eine Seefahrt, die ist lustig. Eine Seefahrt, die ist schön….
Halt! Stopp! soweit sind wir noch nicht. Das dauert noch… Ein wenig Geduld bitte noch, die Herrschaften.

Eine Bahnfahrt ist’s. Aber super lustig. Zumindest als Beobachter. Als Zuhörer. Ungewollt, gewollt. Als sogenannter Spanner.

Das erste Stück bis Regensburg verlief die Bahnfahrt ruhig und mit ausreichend Platz und Beinfreiheit. Ab Regensburg, in einen Regionalzug, ging es schon eher enger zu. Beinfreiheit so viel wie in einer Sardinenbüchse. Für eine Stunde ist das jedoch auszuhalten.

Neben uns vier ältere Damen. Starker Oberpfälzer Dialekt. Pfundsweiber. Super lustig. Mit einem Ohr höre ich den Vieren zu. Mir wurde dieser Dialekt ebenfalls einst mit in die Wiege gelegt 😉 Leise grinse ich in mich hinein und höre ihren Erzählungen zu verschiedenen Begebenheiten zu. Nein… Ausgeplaudert wird nicht 😉 Das war nur für meine eigene Kurzweiligkeit. Gönnt euch doch bei Gelegenheit selbst einmal wieder so eine Bahnfahrt und lauscht auf eure Mitfahrer. Selten gibt es ein besseres Kino für die Ohren.

Am Ziel strecken wir uns wieder auseinander und steigern aus. Meine Tochter und ich. Der letzte Besuch vor der großen Reise bei meiner Mutter – zu ihrem Geburtstag.

©by UMW

Adieu

Nun ist es soweit. Für etwa siebenundzwanzig Jahre war es meine Heimstatt. Eingezogen als Erstmieter. Damals. Die Wohnung könnte Geschichten erzählen. Viele schöne und auch weniger schöne. Wie das Leben eben so spielt.

Heute sind die Räume wieder leer. Eine Matratze liegt noch auf dem Boden und wartet darauf abgeholt zu werden. Ein kleines bisschen Wehmut beschleicht mich.

Ich hatte Großteils angenehme Nachbarn. In der heutigen Zeit ist das ja kein Standard. Die Hälfte der Mieter ist mit mir eingezogen. Unsere Kinder haben miteinander gespielt. Viele Kinder haben inzwischen ihr eigenes Leben, ihre eigene Familie.

Muss ich mich jetzt „alt“ fühlen? Um Himmelswillen! Das werde ich nicht.

Die Schlüssel werde ich heute an die Wohnungsgesellschaft abgeben und die Tür hinter mir schließen. Es wird ein Abenteuer und doch ganz anders als ich vor knapp zwei Jahren dies in einer Kurzgeschichte zusammengesponnen hatte.

Wie treffend ist da dieser Spruch: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue.

Mein neuer Weg ist sicher kein gewöhnlicher. Es ist ein anderes Leben. Ein neues Leben. Ich fühle mich wie ein kleines Kind an Weihnachten. Ungewiss, was es erwartet. Aber voller Vorfreude.

©by UMW

Eine besondere Freude

Heute hat das letzte Möbel meine Wohnung verlassen. Ein Regal hat eine neue Besitzerin. Diese war selbst für längere Zeit im Ausland und ist nun wieder in München. In meiner Restekiste wurde sie ebenfalls fündig und nahm – zu meiner Freude – fast das komplette Ensemble mit. Ihrer 6jährigen Tochter gefielen zwei Acrylbilder, die sie für ihr Zimmer haben wollte. Gerne!

Wisst ihr was mir daran so gefällt? Es sind mehrere Personen, die sich freuen. Die junge Frau mit ihrem Kind, weil sie schöne Dinge geschenkt bekommen hat. Ich selbst, weil ich das Gefühl habe, dass diese Dinge einen guten Platz bekommen haben und tatsächlich gebraucht werden. Das freut mich wahnsinnig!

Den Rest, der nun noch vorhanden ist, kann ich „zum Verschenken“ in die Unterführung zum Supermarkt stellen. Da kommen viele Menschen daran vorbei und können sich das herausnehmen, was sie brauchen können. Echt genial!

©by UMW

Im Buch des Lebens

img_20190920_080846_3968983549914508383528.jpg
…um den Kollegen den Abschied zu versüßen 😉

Das nächste Kapitel ist abgeschlossen. Die Weckfunktion mit dem Titel „Arbeit“ ist gelöscht. Diese hatte heute Morgen zum letzten Mal ihren Dienst getan.

An dem kalten Morgen, mit nur einem Grad über dem Gefrierpunkt, ersparte ich mir heute die Fahrradfahrt und gönnte mir die Wärme in einem Sharing-Auto. Viel zu schnell, und vor allem zu früh, war ich an meinem Arbeitsplatz.

Während der PC hochfuhr, brachte ich zum letzten Mal in dieser Stätte, die Kaffeemaschine zum Laufen und erledigte den Küchendienst. Der erste Kaffee weckte meine Lebensgeister und ich widmete mich den Mails. Aufräumen, ausräumen und wegwerfen.

Eine Abschiedsmail an alle Kollegen hatte ich versandt, mit dem Link zum Blog. Viele sind gespannt und wollen diesen immer wieder einmal besuchen und sich über den Stand der Reise erkundigen. Das Interesse freut mich natürlich sehr.

Viele Umarmungen und herzliche Worte mit guten Wünschen begleiteten mich auf meiner Runde durch die Räume. Der Eine oder Andere wäre gerne dabei und beneidete den Mut einen Traum zu realisieren.

Ein Reisebuch für die besuchten Häfen, Ankerplätze, Städte und auch Windstärke sowie die Stimmung der Crew etc., habe ich zum Abschied geschenkt bekommen. Damit haben sie mir sehr viel Freude gemacht. So darf ich bei meinen Einträgen immer an sie denken 😀

Bevor es jedoch soweit ist, gibt es noch einiges zu erledigen.

©by UMW

Immer diese Abhängigkeiten – und die Zeit fliegt!

Für die Abholung der Schlafcouch war alles organisiert. Der Mann meiner Freundin durfte nicht schwer schleppen. Fünf bzw. sechs Etagen bis zur Tiefgarage schon gleich gar nicht. Nein, es gibt keinen Lift. Hier ist noch Körperkraft gefragt. So war ich auf die Hilfe meiner Söhne angewiesen. Auf meine Jungs kann ich mich schon verlassen. Sie waren pünktlich da, hatten aber für mittags noch einen anderen Termin. Das hieß, dass sie zum Mittagsschlag bereits weg sein mussten.

Das Fahrzeug meiner Freunde streikte bereits Freitagabend. Ein anderes Fahrzeug mit Anhängerkupplung und ein Hänger mussten her. Das hat soweit geklappt. Nur die Ankunft bei mir verzögerte sich, da sie den Hänger erst noch – ungeplant versteht sich – entleeren mussten.

Dadurch kam zeitlich alles ins Schleudern. Glücklicherweise ist bei mir mein Garagenschlüssel aufgetaucht (Die anderen hatte ich mit Kündigung der Tiefgarage bereits abgegeben). Somit war die Lösung, die Schlafcouch in die Tiefgarage zu befördern. Ebenso die alte Nähmaschine. Ich pinnte noch einen Zettel daran mit dem Hinweis, dass die Sachen bis 15 Uhr wieder beseitigt seien, und die Sache war für mich erst einmal erledigt.

Kurz nach Mittag kam die befreundete Familie an. Da die Tochter in die Hauptstadt umzieht, konnte sie noch viele Kleinigkeiten aus meiner Wohnungsauflösung gebrauchen. Ich gab sie ihr gerne und freute mich, dass die Dinge einen würdevollen Empfänger gefunden haben. Es ist richtig leer geworden in der Wohnung.

Nun sollte die Küche bald ausgebaut werden. Da geht gerade nicht wirklich etwas voran. Bei mir steigert das die Nervosität, da in meinem Kopf immerzu die Frage herumspukt: „Schaffe ich alles rechtzeitig?“ Manchmal sehe ich mich alles packen, schleppen und wegfahren. Haareraufend natürlich. Wann klappt es endlich mit dem Dinge beamen…

©by UMW

Das passt!

Biene

Gestern kam eine Kollegin auf mich zu und meinte, dass sie ihrem Sohn eine Geschichte vorgelesen hatte, bei der ihr Gedanken an mich kamen. Sie erzählte mir von dieser Passage aus einem Buch von Biene Maja und ihren Abenteuern (Autor Waldemar Bonsels).

Hach! dachte ich mir. Was hat denn das Bienchen mit mir gleich? Dieses Zitat aus dem Buch hat sie mir übergeben:

Sie wollte glücklich und frei sein und das Leben auf ihre Art genießen; mochte kommen, was wollte, sie würde es ertragen.

Genauso geht es mir. Irgendwie. Und so steuere ich auf meinen neuen Lebensabschnitt zu, der sich inzwischen in großen Schritten nähert.

©by UMW