Angenommen

Neo beim Kuscheln 😀

Seit ich von meinem letzten Türkeiaufenthalt zurück bin, habe ich einen dauerhaften Kuschler an meiner Seite. Neo weicht mir nicht mehr von der Seite. Der schwarze Kater fordert seine Streicheleinheiten ein, schläft inzwischen zu meinen Füßen. Selbstverständlich weiß er, dass er auch von mir sein Fressen und frisches Wasser bekommt. Es hat drei Monate gedauert bis er mich angenommen und damit in seiner Familie integriert hat.

Inzwischen kann ich seine verschiedenen Maunz- und Schnurrtöne fast unterscheiden. Vor allem, wenn er mich dazu ansieht. Mir war nie bewusst, wie viele Stimmlagen in so einem Stubentiger schlummern.

Lustig finde ich es, wenn ich mit ihm schimpfe. Manchmal brauche ich dazu nicht einmal etwas zu sagen. Dass er etwas „falsch“ gemacht hat und es ihm vor allem bewusst ist, zeigt sich immer daran, dass er seine Krallen am Kratzbaum wetzt.

Es hat Zeit gebraucht, bis er mich angenommen hat. Daran zeigt sich, dass es doch besser ist, alles langsamer anzugehen, um sich Zeit zu geben und sich erst einmal zu beschnuppern. Das Gegenüber selbst auf einem zukommen zu lassen. (In vielen Fällen lässt sich das auch auf Zwischenmenschliches übertragen 😉 )

Mein Glas Wasser sieht er inzwischen auch als seines an. Als Familienmitglied habe ich hier zu teilen, selbst wenn ich damit nicht unbedingt einverstanden bin. Er weiß natürlich, dass er das nicht darf. Trotzdem tut er es – hin und wieder. Sobald ich mitbekomme, dass er hierzu seine Pfote benutzt… Es sieht wirklich putzig aus! Ich empfinde es dann doch als unhygienisch und entsorge das Wasser in die Pflanzen.

Für Neo ist es derzeit schon besonders, wenn alle seine Lieben um ihn herum sind. Homeoffice macht es möglich. Das wird sich jedoch wieder ändern. Meine Zeit und damit mein Aufenthalt in der Wohnung meiner Tochter neigt sich bald dem Ende zu. Für mich wird es Zeit in der Heimat wieder vollends anzukommen und mein eigenes selbstbestimmtes Leben zu leben.

©by UMW

A N G E K O M M E N

Es ist so ein tiefes, geerdetes Gefühl auf einmal zu wissen angekommen zu sein. Angekommen bei mir selbst.

Alles fällt weg, was gehemmt hat. Diese Gedanken „Was ist, wenn…“ Das braucht es gar nicht! Es ist absolut befriedigend einfach nur zu Sein. Im Hier und Jetzt.

Zu lieben. Die Menschen, die mir wichtig sind und vor allem mich selbst.

Ich bin keineswegs perfekt und strebe das auch gar nicht an. Meine Ecken und Kanten, mein buntes Ich. Das ist, was mich ausmacht. Und ich akzeptiere jede Facette. 

Ja, ich fühle mich zentriert. In meiner Mitte. Genau das wünsche ich euch allen auch. Zu sein und anzukommen.

©by UMW

ANKOMMEN

Viele Wege

Viele Ziele

Umwege überwunden

Durch Verirrungen geschunden

Wie oft hat es geholpert…

Wie oft beim Lauf über steinige Strecken gestolpert?

Wie viele Berge waren zu erklimmen?

Und Meere zu durchwimmen?

Viele Brücken sind gebrochen,

Mit vielen Geistern wurde gesprochen.

Tiefste Täler sind durchwandert.

Bin an den einsamsten Küsten gestrandet.

Endlich habe ich einen Hafen erreicht!

Er bietet Heimat und alles scheint leicht.

Ich sage Dank meinem Gefährten,

Meinen Freunden – den Bewährten.

Angenommen

Angekommen

©UMW