Nichts geht mehr – oder?

Im Moment fühle ich mich… Ausgebremst. Verhindert zu tun, wonach mir der Sinn steht. So oder so ähnlich müssen sich die Bürger der DDR gefühlt haben. Absolut eingeschränkt. Dabei geht es mir gut. Meine Zeit verbringe ich in der kleinen 2-Zimmer-Wohnung mit meiner Tochter und ihrem Partner. Jeder beschäftigt sich in einem Raum. Wir lernen, arbeiten oder tun, was gerade zu tun notwendig ist.
Socializing funktioniert via WhatsApp und Skype. Selbst ein Treffen zum Weißwurstfrühstück ist so möglich. Zwar bereitet jeder für sich selbst vor, aber es kann sich unterhalten werden und es vermittelt ein klein wenig das Gefühl der Normalität. Trotzdem ist es noch lange nicht dasselbe.
Das trockene Wetter kommt mir sehr entgegen. So kann ich lange Spaziergänge in den nahen Wald unternehmen, mich bewegen. Meistens alleine, das ist für mich nichts Neues und ich genieße dabei die Ruhe.
Auf den ersten Blick sieht alles gut aus, nur in mir brodelt es. Meine Gutschrift vom Reiseveranstalter steht noch aus. Einen neuen Flug kann ich noch nicht buchen. Zum einen wurde die Ausgangsbeschränkung bis 19. April. verlängert und zum anderen ist noch gar nicht klar, ob noch eine weitere Verlängerung folgt. Die allgemeine Meinung geht dahin, dass wir wohl bis Ende des Monats mit der derzeitigen Situation leben müssen.
Hinzu kommt, dass ich mich frage, wie es mit der Wirtschaft weitergeht. Wie viele Firmen werden diesen Shutdown nicht überleben? Es ist wieder einmal der Mittelstand, den es hier hart trifft. Und auch die kleineren Unternehmen. Nicht nur ich mache mir Gedanken, wie die Regierung dies mit den Hilfsangeboten abfedern will. Nicht nur mir stellt sich die Frage, woher auf einmal die Gelder kommen sollen. In meinen Augen läuft es auf eine hohe Staatsverschuldung hinaus und ich sehe hier eine Inflation auf uns zukommen, die so manch einem das Genick brechen wird.
Verunsicherung in Bezug auf den, der Pandemie auslösenden Virus bekommen wir durch Geschehnisse, wie ich dies in einem Telefonat mit einer Freundin erfahren habe. Ihr Schwiegervater hatte in der vergangenen Woche einen Schlaganfall erlitten. Der Notarzt prognostiziert dies auch so. Glücklicherweise war es nur ein kleiner Schlag und der Mann durfte sich zu Hause erholen. Der Nachsorgearzt (Vertretung für seinen Hausarzt) stufte ihn trotz fehlender Symptome (Fieber, Husten, Kurzatmigkeit, Müdigkeit) als Corona-Patienten ein. Jeder kann sich vorstellen, welche Panik in dieser Familie erst einmal ausbrach. Quarantäne, Kontaktverbot, etc. Wahrscheinlich ist es für manch einen Arzt einfacher einen Menschen im Alter 80+ vorsorglich der Pandemie zuzuordnen. Da frage ich mich nun, in wie vielen Fällen dies so gehandhabt wurde bzw. noch wird und wie viele der Herrschaften gar nicht krank waren oder sind. Irgendwie verfälscht das doch die Statistik, oder?
Mir zeigt es nur wieder, dass es von Vorteil ist, noch mehr zu hinterfragen und vor allem nur zu glauben, was sich wirklich belegen und untermauern lässt. Genau da habe ich ein ungutes Gefühl.
In Gedanken bin ich bei den Seglern, die durch COVID-19 in Gebieten (Gewässern) feststecken, die sich in wenigen Wochen als gefährlich erweisen (Hurricane Saison). Meine Hoffnung ist, dass hier weltweit eine schnelle Lösung gefunden wird, damit diese Menschen in sichere Häfen segeln können.
Ansonst bleiben wir in diesen Zeiten besser planlos und leben in der Hoffnung, dass der Spuk sich bald auflöst ohne größere Verluste in allen Bereichen des Lebens.
©by UMW