Chilling out…

Ach, welch ein Tag. Riesig duftige Flocken entströmten den dicken Wolken und segeln auf die Erde. Mein Dachfenster ist absolut zugeschneit und beim Öffnen fällt eine Wagenladung voll Schnee in mein Zimmer. Eiskalte Luft erfrischt meine verschlafene Seele. Schneewasser sammelt sich zu meinen Füßen und es patscht kühl an den Sohlen. Herrlich kindisch ist mir zumute. Nach einer geraumen Zeit und viel frischer Luft schließe ich das Fenster wieder, wische den Boden auf und beschließe einen Gammeltag einzulegen.

So verbringe ich meinen Tag mit Serien schauen und strickend auf der Couch. Die Orangerotgelbe Wolle hebt die Stimmung und bringt auf diese Art Sonne in mein Leben. Nach, was weiß ich wie vielen Cappuccini, Tee und einer fertig gestrickten Socke, entschließe ich mich die heimelige Komfortzone zu verlassen.

Ich mache mich auf in die Stadt. An einen großen Kessel mit Feuerzangenbowle. Der letzte Tag, an dem hier geöffnet ist. Eine gute Bekannte bedient hier, also wollte ich kurz „Hallo“ sagen. Es wurde ein fröhliches Hallo und schon stand ich inmitten von einigen Genießern dieses herrlichen Gebräus. Als Fremde bin ich da angekommen und als Freund trennte ich mich von netten Menschen.

Es hat mir gezeigt, dass ich doch häufiger den Mut haben sollte um mich alleine unter Menschen zu begeben. Unabhängig von Lust und Laune von Freunden und Bekannten.

©by UMW

Big great Family-Christmas

Alle Jahre wieder…

Mir geht es heute einmal um Firmen-Weihnachtsfeiern. In den vergangenen Jahren durfte ich einige dieser Feiern mitmachen. Wie geht es euch da, wenn ihr an diese „Feierlichkeiten“ denkt? Immer nur sitzen und essen? Mehr ist es doch meist nicht.

Eine ausgefallene Weihnachtsfeier von mir liegt inzwischen etwa vierzehn Jahre zurück.  Wir waren knapp über zehn Mitarbeiter. Abgeholt wurden wir Mittags von Großraumtaxis, die uns zu einem Barkeeper Lehrgang brachten. Wir durften selbst mixen – nach Anleitung – und erhielten danach ein Zertifikat. Beschwipst wie wir waren, haben wir uns an der nächsten Station beim Beach Volleyball  ausgetobt. Der Abschluss dieses Events fand in einem urigen Lokal mit Essen statt. Es hatte richtig Spaß gemacht, weil ja doch Verschiedenes geboten war. Für eine kleine Gruppe genau richtig.

Nach dieser langen Zeit durfte ich eine Weihnachtsparty erleben, die so schnell nicht zu toppen ist. Wir hatten ein Event-Lokal für uns, also die Firma – für knapp 240 Mitarbeiter. Früher war das ein „richtiges“ Lokal und hier fanden einmal im Monat tolle Brunches und Ü30-Parties statt. Inzwischen wird es nur noch für Feierlichkeiten vermietet. Es ist eine wunderschönes Gebäude mit einer hohen Decke und einer Galerie.

Zur Ankunft wurden wir im Garten mit Glühwein empfangen. Der Hit dieses Jahr ein Apfel-Holunderpunsch mit Gin. Selbstverständlich wurde auch alkoholfreies angeboten. An Feuertonnen konnten wir uns warmhalten. Die Stimmung war durch die Beleuchtung sehr weihnachtlich und mit den Kollegen sind wir schnell ins Gespräch gekommen.

Um Erkältungen vorzubeugen wurden wir nach einer Weile ins Lokal gebeten. Jeder Mitarbeiter erhielt sein Namensschild, damit wir auch noch fremde Kollegen mit Namen ansprechen konnten. Ich wurde gleich gerügt, weil meine Haare mein Schildchen verdeckten. Mein Spruch darauf: „Das fördert die Kommunikation. Ihr dürft mich gerne ansprechen.“ Der Lacher war auf meiner Seite und das Eis gebrochen.

Ein breites Buffetangebot stellte sämtliche Hungergelüste zufrieden. Es ging sehr gesittet zu und die Wartezeiten hielten sich in Grenzen.

Zwischen Hauptgericht und Dessert kam mein – unser Auftritt, also des 17köpfigen Chors. Wir sangen vier Lieder, begleitet von Gitarre, Schlagzeug und einem Klavier. Es kam richtig gut an und wir erhielten viele Komplimente. Die Wünsche nach Zugabe konnten wir nicht erfüllen, denn unser Repertoire beinhaltete nur die vier Lieder.

Nach dem Dessert wurde die Tanzfläche eröffnet. Erst einmal von der Minderheit – uns Frauen. Wir machen vielleicht 20 % der Belegschaft aus. Es gesellten sich jedoch schnell die männlichen Kollegen dazu. Ich habe noch NIE so viele Männer auf der Tanzfläche gesehen. Vor allem nie so viele, die den ganzen Abend mit- und durch getanzt haben. Bei Hardrock Liedern wurde ich gehead bangt und alle wurden wieder in die Jugend zurück versetzt.

Da wir eine sehr internationale Belegschaft sind gab es dann einen Querschnitt aus verschiedenen Nationen, zu denen alle mitmachten. Mein Herz jubelte, als endlich Salsa und Merengue gespielt wurde. Mein kubanischer Kollege wirbelte mit mir herum, so dass auch ich in den Genuss kam. Er scheint mich sowieso recht gern zu mögen. Mein Namensschildchen hat er sich so aufgeklebt damit er mich an seinem Herzen hat 😀 Die Jungs sind einfach nur süß… Einer der anderen Südamerikaner war begeistert, dass ich nicht nur die spanische Sprache lerne sondern auch noch Salsa tanze.

An dem Abend habe ich getanzt bis zum Umfallen. Wir hatten so viel Spaß! Miteinander herum geblödelt, gesungen und geredet. Es ist schön, wenn eine Firma ihren Mitarbeitern Wertschätzung entgegen bringt, durch gemeinsames Feiern eine Verbindung schafft und so das Gefühl einer großen Familie vermittelt.

Die Nacht war schon fast vorüber als ich zu Hause ankam. Meine Füße schmerzten auch noch am Tag danach. Ein tolles Gefühl!

©UMW

Anspannung war gestern…

Am Montag war es nun an der Zeit meine Präsentation zu halten. Es war Premiere – für mich. Mein Thema war „Motivation durch Kommunikation“. Ein tolles Thema! Eigentlich.

Meine Nervosität hat den ganzen Vortrag zerschlagen. Gefühlt… Ich habe meine Bewegung nach hinten gespürt und mich gezwungen stehen zu bleiben. Acht Minuten hatte ich auf gut 6,5 Minuten reduziert.

Dennoch bin ich stolz, da vorn gestanden und ein Thema vorgetragen zu haben. Sicherlich war ich alles andere als perfekt und dennoch: Ich habe mich überwunden und etwas getan, was ich freiwillig nie getan hätte. Etwas zu tun, was einem schwer fällt, das stärkt. Mein Empfinden.

Gut getan hat mir auch das Feedback meiner Seminarkollegen und -kolleginnen. Konstruktive Kritik höre ich mir gerne an. Nur so lerne ich dazu. Auf die kurze Zeit, die wir miteinander arbeiten, sind wir doch zu einer freundschaftlichen Gemeinschaft zusammen gewachsen.

Sicherlich werde ich nie der Redner vor einer größeren Menge sein, aber vielleicht verliere ich mit Übung und Zeit meine Scheu.

 …heute ist es Entspannung 🙂

©UMW