Rock my Bike

Ein wunderschöner Sonntag. Morgens um 7 Uhr aufgestanden. Die Vögel zwitschern und erzählen schon von einem wundervollen Tag. Die Mopeds stehen voll betankt draußen und warten bereits auf uns. Ab 8 Uhr treffen wir uns an dem in einer Fahrtstunde entfernten Treffpunkt, um 9 Uhr späteste Abfahrt. Es gibt noch einen schnellen „wake-up“-Kaffee, während wir in die Sicherheitsklamotten steigen und schon geht es los.

Die Mopeds schnurren brav und gleich geht es los. Der Morgen hat noch kühle Temperaturen, die durch die warme Kleidung spürbar ist. Der Fahrtwind beißt, also Visier mit Sonnenblende schließen. Der Schnelligkeit halber fuhren wir auf die Autobahn. Es war noch wenig Verkehr, deshalb störte mich das an dem Tag wenig.

Circa zwanzig Kilometer nach der Stadt ging ein rucken durch mein Motorrad.  Der Drehzahlmesser ging von 5000 Umdrehungen runter auf 2000 und die Maschine hatte einen Aussetzer. Es war wie ein Schlag! Verunsichert fuhr ich weiter, konnte jedoch nur langsam fahren. Es folgte ein weiteres Ruckeln. Mein Partner war vorausgefahren und fuhr dann an den Seitenstreifen, nachdem ich ihm nicht mehr nachkam. Ich hielt neben ihm an, während das Moped bereits abgestorben war. Ich erzählte ihm was vorgefallen war. Er startete meine Lady und sie fuhr auch wieder. Ich also wieder rauf, am Seitenstreifen beschleunigt und auf die Autobahn. Es folgte ein gefährliches Stück, denn hier trafen zwei Zufahrten zusammen und die Autobahn war 5spurig bevor sie sich wieder auf drei Spuren verringerte. Während ich mitten auf der dritten Spur war, ein erneuter Schlag. Die Motorleistung war wieder ganz unten. Ich sah zu, dass ich möglichst auf die rechte Spur wechseln konnte und schaffte es. Glücklicherweise gab es gleich einen Parkplatz, den wir ansteuerten. So konnte ich nicht weiterfahren. Wir sperrten das Motorrad sicher ab und ließen es auf dem Parkplatz. Ich war ganz zittrig ob der Geschehnisse.

Mein Freund meinte nur, ich solle bei ihm aufsitzen. Ach du Scheiße! Eine Ewigkeit bin ich schon nicht mehr als Sozia gefahren. Und die besten Erinnerungen daran hatte ich auch nicht. Mir ging der Arsch auf Grundeis. Aber was sollte ich tun? Welche Möglichkeiten hatte ich? Keine! Also, ich hinter ihn drauf und mich an ihm fest gekrallt. Da uns die Zeit davonlief hatte er ordentlich hochgedreht. Ich war verkrampft ohne Ende. Das kann sich keiner vorstellen, der es nicht selbst einmal erlebt hatte.

Eine Viertel Stunde vor Start waren wir am Treffpunkt. Unser Tourguide noch nicht da. Nachdem wir aber nun nur mit einem Moped und einem besseren Fahrer unterwegs waren konnten wir uns einer anderen Truppe anschließen, die sich gerade neu und kurzerhand formierte. Wir waren vier Motorräder und sollten zügig unterwegs sein. Ich ließ mich noch von meinem Partner instruieren, wie ich mich hinten drauf zu verhalten habe und schon ging es los.

Es war ungewohnt für mich als Selbstfahrer. Ich bekam von einer anderen Sozia noch Tipps, die ich dann so nach und nach umsetzte. Wir fuhren über Pässe und enge Kurven, die ich nun einmal mit einem anderen Feeling erlebte. Ab Mittag hatte ich den Dreh als Sozia raus und mein Fahrer spürte mich nicht mehr so präsent wie anfangs. Natürlich ist es immer ein anderes fahren mit Sozius und gerade bei bergab Fahrten und ruckhaften Schalten spürte er mich, da ich ihn dann nach vorne an den Tank drückte. Irgendwann hatte ich auch das im Griff. Körperspannung…

Es war eine superschöne Ausfahrt. Eine andere Perspektive. Eines wurde mir hier wieder einmal bewusst: Vertrauen! Vertrauen zum Partner, Vertrauen zum Fahrer. Beides habe ich. Danke!

©UMW

Der Duft nach Freiheit

(… und Abenteuer)

 

Durch Knopfdruck den Rotax gestartet

ein tiefes Grollen erzittert das Gefährt.

Tiefe Vibrationen durchrollen mein Kälbchen

es hat sich seit vielen Jahren bewährt.

Los gerollt auf grauem Asphalt,

nehmen wir Fahrt auf,

werden ganz schnell.

Geraten freudig in Extase

beim Schwingen mit dem Kurvenlauf.

Ostwind weht um die Nase – frisch und kalt.

Gerne genießen wir bei einem Halt

die wärmenden Sonnenstrahlen an einer Häuserwand.

Eine Fahrt ins Blaue führte durch ein buntes Frühlingsland.

©UMW