Überwintern in Kaş (Türkei)

Es wird Zeit sich einmal zu melden. Inzwischen wurde bereits von verschiedenen Seiten nachgefragt, ob alles in Ordnung sei und ob es bei uns „Neues“ gäbe.

Seit nun fast zwei Monaten sind wir hier in Kaş, im Südwesten der Türkei. Das Fischerdorf befindet sich auf dem ehemaligen Stadtgebiet des antiken Antiphellos. Die Ruinen sowie ein Theater können heute noch besichtigt werden.wp-15800445868797627114965874630953.jpg

 

 

 

Der lykische Weg führt direkt an Kaş vorbei. Im Stadthafen von diesem Örtchen überwintern wir.  Die Temperaturen liegen hier tagsüber meist im zweistelligen Bereich – um die 15 Grad (+/-). In der Nacht hingegen kann es auf etwas um die Null Grad abkühlen.

Die Einheimischen hier sind sehr freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Bisher haben wir nur sehr nette Menschen kennengelernt, Freundschaften geschlossen. Darunter sind Segler aus vielen Ländern (Australien, Südafrika, Deutschland, England). Großteils liegen diese mit ihren Booten in der nahegelegenen Marina. Ein australisches Paar und wir sind im zentralen Stadthafen. Dadurch haben wir sämtliche Geschäfte in der Nähe und erleben das pulsierende Leben. Wobei es zur jetzigen Winterzeit sehr ruhig ist. Viele Guletkapitäne, Restaurant- und sonstige Geschäftsinhaber nutzen die Zeit um Reparaturen, Renovierungen und Erneuerungen vorzunehmen.

Auch bei uns am Boot geht’s geschäftig zu. Vorrangig sind es Wartung, Pflege und ggf. anfallende Reparaturen. Dazu fallen Jan immer wieder Neuerungen ein, die er dann auch schnell umsetzt. Dabei denke ich gerade an die indirekte Beleuchtung unterm Tisch in der Plicht 🙂

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Mitte Januar hatten wir das schöne Wetter genutzt und sind mit vier anderen Booten nach Kekova gesegelt, um dort die Gegend zu erkunden. Wir hatten an einem Tag die Felsengräber angesehen und das alte Fort bei Kalekoy.

Zur Freude der Einheimischen in Kale hatten unsere Männer geholfen ein Boot aus dem Wasser zu ziehen. Wie das lief, dürft ihr auf dem Video sehen 😉

Den nächsten Tag wurde die Küste um Kekova abgefahren und dadurch einige schöne Buchten entdeckt. Es war ein sehr schöner Ausflug in einer netten Runde. Um euch die Schönheit der türkischen Landschaft zu präsentieren gibt’s selbstverständlich ein paar Bilder.

Hier im Stadthafen können wir ab und zu Schildkröten beim Schwimmen beobachten. Wie uns gesagt wurde, lieben es die Schildkröten die Boote von Seepocken (Barnacles) zu befreien.

wp-15800418661603939060649009289769.jpgIn unserer Zeit hier wurden wir bereits von mehreren Katzen adoptiert. Zusätzlich zum Katzenfutter holen sich die Fellnasen Kuschel- und Schmuseeinheiten ab. Zeitweise wollen sie nur letzteres. Sie kommen und gehen, wie sie möchten und manchmal bleiben sie irgendwann komplett weg.

Um der Masse Einhalt zu gebieten werden die männlichen Katzen kastriert. Kastrierten Katzen wird eine Ohrspitze abgeschnitten Zu den vielen Straßenkatzen hier kommen auch die vielen herrenlosen Hunde. Vielleicht sollten wir diese besser Gemeinschaftshunde nennen. Markierte Hunde (Knopf im Ohr) haben einen Besitzer. Überall stehen Näpfe mit Tierfutter, so dass selten ein Tier hungrig bleibt.

Konnten wir euch hiermit einen kleinen Einblick zu unserem – noch immer neuen – Leben geben? Ein Leben auf engem Raum und trotzdem einer unendlichen Weite. Einem Leben mit Grenzen, die wir uns selbst setzen.  Einem Leben, bei dem wir jeden Tag auf’s Neue dazulernen.

©by UMW

Dodekanes (Teil 1)

Leros – Nisis Plati – Kos (Griechenland)

Nachdem wir uns von der Boje in Levitika losgemacht hatten, ließen wir sozusagen die Kykladen hinter uns. Das Wetter war genial und ein angenehmer Wind ließ uns nach Leros segeln.

Da Schlechtwetter für die Nacht und den nächsten Tag angesagt worden war, fühlten wir uns dieses Mal in einer Marina besser aufgehoben. Wir nutzten die Zeit, um Wäsche zu waschen. Unser Versuch im Ort etwas einzukaufen, blieb ohne Erfolg. Mittwochnachmittag war überall geschlossen. Glücklicherweise bestand keine Dringlichkeit, wobei ich ein paar Kleinigkeiten schon gerne nachgekauft hätte. Was soll es. Dann wird das eben bei nächster Gelegenheit erledigt.

img_20191114_165741289_hdr5200444839934014554.jpgDonnerstagvormittag lösten wir die Leinen und starteten weiter in Richtung Süden. Nach einer guten Stunde unter Motor war uns der Wind gnädig, so dass wir die Segel hissen konnten. Am frühen Nachmittag ankerten wir vor Nisis Plati, einer Insel zwischen Kalymnos und Kos. Das Wasser war, wie bisher überall in Griechenland, herrlich klar. Die Farben von Türkis bis Tiefblau wunderschön. Wir hätten uns nie vorstellen können, Mitte November noch im Meer zu schwimmen. Die Wassertemperaturen von ca. 22 Grad liessen es jedoch zu.

In der Nacht regnete es und morgens um 7 Uhr erfreute uns ein Regenbogen, der sich über die Insel Kalymnos spannte. Anker auf hieß es dann nach Frühstück und dem morgendlichen Schwimmen.

img_20191115_150628572_hdr1131256741373408301.jpgUnter Segel erreichten wir nach gut 20 Seemeilen den Süden der Insel Kos. Hier ankerten wir vor Kamori. Auch dieses Hafenörtchen scheint völlig ausgestorben. Sämtliche Supermärkte und Restaurants hatten geschlossen. Morgen ziehen wir weiter…

©by UMW