Sehnsucht

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Ein sehnen nach… Oder auch ein inniges Verlangen nach einer Situation, einem Menschen, einem Gegenstand. Etwas, was im Moment unerreichbar scheint. (so beschreibt es WIKIPEDIA)

Es gibt derzeit wenige Menschen, die mit der momentanen Situation zufrieden sind. Die Mehrheit ist unzufrieden. So wie ich.

Sosehr ich meine Zeit mit meiner Familie genieße, so sehr möchte ich wieder mein eigenes Leben. Damit meine ich meine Freiheit, das zu tun, was ich möchte. In dem Raum und Rahmen meiner Möglichkeiten. Meine sieben Sachen packen und meiner Sucht frönen. Meiner Sucht nach Wasser – in, auf und am. Wie es sich eben ergibt.

Ich möchte wieder unterwegs sein, neue Leute und fremde Kulturen kennenlernen. Fremden Sprachen lauschen und dabei lernen.

Wie lange müssen wir noch warten, bis die Grenzen öffnen? Bis wir unserer Reiselust wieder nachgehen können?

Hey Scottie: Beam me to the sea… 😀

©by UMW

Ein Tag im Paradies

Sommer. Endlich Sommer! Die Sonne leuchtet als glühender Ball und lässt das Meer glitzern. Maria sitzt auf ihrer Terrasse und beobachtet die Wellen, die an der nahen Küste auslaufen. Es ist alles sehr gemächlich. Wunderbar ruhig und entspannt.

Lola kommt mit einem Tablett und zwei Drinks auf die Terrasse. Ein Glas reicht sie Maria. Fragend sieht diese das bunte Getränk an. „Was ist da drin?“ „Probier es doch“, lächelte Lola.

Vorsichtig zieht Maria am Stohhalm. Nur nicht zu viel. Wer weiß, was da mit reingemixt worden ist, überlegt sie. Nach dem vorsichtigen Schluck zieht sie noch einmal kräftig am Strohhalm. „Wow! Das ist ja richtig lecker!“ rief sie erfreut auf. „Also Lola, raus damit. Was hast du gemixt?“

Himbeeren, Melone, Zitrone und Orange. Und Leitungswasser,“ grinste die Angesprochene. „Lecker, gell?“ „Ja, das ist ein richtiger Powersmoothie. Genau richtig bei diesem Wetter.“ Mit Genugtuung lässt sich Lola auf die gepolsterte Liege fallen und schaut ebenfalls aufs Meer.

Faul räkelt sich Maria und meint: „Irgendwie fad nur so rumzuhängen. Komm, lass uns eine Runde surfen. Da bauen sich gerade schöne Wellen auf.“ Schon springt sie auf, zieht das Bikinihöschen an die richtige Stelle und schnappt sich ihr Board.

Oh Mann, bist du ungemütlich Maria!“ Schimpft die Freundin. Sie steht trotzdem auf und folgt Maria mit ihrem Board. Sie muss ganz schön laufen um Maria aufzuholen. „Hey, was hast du es denn so eilig? Warte auf mich!“ jammert sie.

Maria bleibt stehen und dreht sich grinsend um. „Kennst mich doch. Es ist mein Element. Da gibt es dann kein halten mehr für mich.“

Zum Aklimatisieren bleiben beide erst einmal im Wasser stehen, tauchen kurz unter und beobachten den Lauf der Wellen.

Nach einer Weile legt Maria sich auf ihr Board und paddelt kraftvoll auf das offene Meer. Lola folgt ihr mit gleicher Intensität. Die erste Welle kommt ihnen entgegen. Beide tauchen unten durch und kommen prustend wieder an die Oberfläche. „Herrlich!“ schnaufen die Frauen genussvoll auf. Noch ein kleines Stück wird auf das offene Meer hinaus gepaddelt.

Dann setzen sie sich auf ihr Brett. Beobachten die Wellen. Da, ganz weit draußen sehen sie eine schöne Welle herankommen. Sie nicken sich zu. Warten. Noch ein Weilchen. Beide liegen inzwischen angespannt auf ihrem Board. Noch einmal ein Blick nach hinten. Da ist sie. Jetzt! Schnell! Kurz mit der Welle gepaddelt. Den richtigen Schub abgewartet. Rauf aufs Board. Kurz ausbalancieren. Auf der Welle in Richtung Strand reiten. Sich diesem Gefühl vollkommen ergeben. Genießend mit der Welle einssein. Fast gleichzeitig kommen die Frauen im Flachwasser an. Glücklich nach diesem genialen Ritt.

Noch mehrmals schwimmen sie den Wellen entgegen. Reiten auf der einen oder anderen Welle. Aber so kraftvoll wie die erste Welle war keine mehr. Der Tag neigt sich dem Ende zu. Die Sonne steht tief. Maria und Lola sind erschöpft von ihrer sportlichen Aktivität. Zufrieden gehen beide zurück. Zeit für ein Steak und eine große Schüssel Salat. Das haben sie sich nach dem anstrengenden Tag verdient.

Mit einem Glas Moijto beobachten sie den Sonnenuntergang. Wieder findet ein wunderschöner Tag im Paradies sein Ende.

©by UMW

Erinnerung

Gerade heute schwelge ich in der Ferne. Vor einem Jahr weilte ich in Andalusien. Mein erstes Surfabenteuer – Wellenreiten lernen. Dieses Jahr habe ich es noch nicht geschafft. Vielleicht später im Jahr, im Herbst oder Winter. Schlimmstenfalls erst im nächsten Jahr.

Doch, natürlich möchte ich auch dieses Jahr ans Meer. Ich werde es auch realisieren. Nur das WANN weiß ich noch nicht. Auch das WAS ist für mich noch ungeklärt. Im vergangenen Jahr war ich Wellenreiten und auf einem Segelboot unterwegs. Irgendwie möchte ich Beides wiederholen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten wieder auf ein Segelboot zu kommen, eine davon ist sich als Crewmitglied zu bewerben. Wenn es zeitlich passt und innerhalb Europa, dann werde ich es tun. Auch wenn ich nicht weiß, auf wen ich mich einlasse und wie der Skipper ist. Da bin ich doch etwas „verwöhnt“. Natürlich werde ich versuchen, vorab möglichst viel über die Person, das Boot und die Crew herauszufinden. Spätestens vor Ort habe ich die Möglichkeit abzusagen, umzuswitchen oder was auch immer, wenn die Sympathie fehlt oder mein Gefühl ein Warnsignal sendet.

Der Plan ist im Kopf, die Umsetzung fehlt. Es ist ja noch Zeit. Ein bisschen… Und bis ich soweit bin, habe ich meine Erinnerungen 😉

©by UMW

Lebenszeit

Ich war immer am eilen

Fand selten Zeiten zum Verweilen

Mein Tatendrang –

Stark und fast unter Zwang.

Inzwischen bin ich in der Lebensmitte,

Gemächlicher sind nun die Schritte.

Mehr Genuss findet sich in meinem Leben

Mit Reisen, Speisen, Berge erklimmen

Hinzu kommt das Meere durchschwimmen.

Bewegung ist mir noch immer wichtig

Für mich ist so ein Leben richtig 😉

©by UMW

Wunderschönes Kroatien

Es war eine wundervolle Zeit. Auf einem Segelboot von Insel zu Insel zu cruisen. Anfangs unter Motorunterstützung schöne Buchten aufgesucht, mit klarem Wasser und einer Stille, die ich sonst nur in den Bergen finde. Dann kam die Bora und die Wettervorhersagen entsprachen keineswegs den Gegebenheiten. Windgeschwindigkeiten von rund 32 Knoten brachten uns voran. Selbst die 40 Knoten schafften wir kurzfristig.

In den gut zwei Wochen habe ich viel gelernt, viel akzeptiert und viel angenommen. Es war ein Abenteuer. Das war mir von Anfang an bewusst. Dennoch sind diese Abenteuer unplanbar. Da heißt es die Dinge anzunehmen, wie sie passieren und schnell umdenken, wenn es nötig ist. Ich hatte das Glück unter der Obhut eines erfahrenen und umsichtigen Skippers gesegelt zu sein. Vertrauen ist hier wichtig! Und das hat dieser Mann redlich verdient.

Impressionen des Segeltörns

 

 

Ein Besuch in den Gassen von Mali Losinij 🙂

 

 

…schroffe Felsen und traumhafte Sonnenuntergänge.

 

 

Somit bin ich reich an Eindrücken zurück gekehrt. Dieser Reichtum an Emotionen, Gefühlen und Impressionen ist nur äußerst schwer wiederzugeben. Ich hoffe sehr, dass es die Bilder in etwa wiedergeben können.

Beschenkt durch dieses Erlebnis und glücklich wie schon lange nicht mehr…

©by UMW

Am Anfang steht der erste Schritt…

Nach einer kurzen Nacht stand Maria nur mühsam auf. Glücklicherweise waren es nur noch zwei Tage bis zum Wochenende. Zwei Tage und dann konnte sie ausschlafen. Na ja, ausschlafen ist immer relativ bei Maria. Für Samstag hatte sie den Vormittag für sich, Mittag war sie verabredet. Mit einem langjährigen Freund und einem Bekannten aus dem letzten Weiterbildungskurs. Bis dahin waren aber noch zwei Tage.

Trotz einem leichten Regen ging die Frau ohne Jacke zur Tür raus und lief die Viertel Stunde zur U-Bahn. Bewegung war immer gut. Und nachdem das Fahrrad doch schon ein paar Tage mit einem platten Reifen vor dem Haus stand, war es wichtig zumindest ein bisschen zu laufen. Sie empfand es angenehm durch den Nieselregen zu laufen. Die Musik im Ohr beschwingte Maria und sie sang mit. Es war sowieso noch niemand auf der Straße, dem es gegebenenfalls stören könnte.

Während der Fahrt surfte Maria durchs Internet. Unter anderem schaute sie sich die Neuigkeiten auf Facebook an. Ein Freund war erst wieder bei einer Regatta gewesen. Von dem hatte sie schon lange nichts mehr gehört. Sie mochte ihn sehr gern, also sprang sie wieder einmal über ihren Schatten und fragte ihn über WhatsApp, wie es denn für ihn gelaufen sei. Seine Antwort kam schon nach kurzer Zeit. Er sei wieder einmal der schnellste gewesen und er habe viel Spaß gehabt.

Im nächsten Satz fragte er sie, ob sie denn noch Urlaub haben würde. Er habe vor die nächsten zwei Wochen die Konaten zu umsegeln. Flink im denken fragte sie ihn direkt, ob das nun eine Einladung sein solle. Ja, das wäre doch ein Abenteuer. So mit seinem kleinen Segelboot verschiedene Häfen und Buchten ansegeln. Auf nachfragen erfuhr Maria, dass auf dem Boot geschlafen werden solle und alles sehr spartanisch sei. Mit spartanisch hatte sie kein Problem. Von ihren Hüttentouren kannte sie das ja bereits.

Die Frau war ziemlich überrascht. So gut kannten sie sich nun ja doch nicht, aber so ein Segeltörn würde sie schon sehr reizen. Und mit dem Mann könnte sie sich das auch irgendwie vorstellen. Ja, es wäre sicher eine Herausforderung. Ein kleines Boot und viel Wasser außen herum. Sehr beengend.

Jetzt hieß es erst einmal das mit dem Urlaub klären. Ihr Chef, der selbst Segler ist, ermunterte sie noch und fand es eine super Sache. Ihre Urlaubsvertretung freute sich für sie und konnte sich die Vertretungszeit einrichten. Wow! Das ging ja mal wieder alles glatt.

So richtig glauben konnte Maria es doch noch nicht. Eine Woche und zwei Tage noch bis es losgehen soll. Da gab es noch einiges zu organisieren, zu bedenken und vor allem vorzubereiten.

Ein erster Schritt in ein neues Abenteuer.

©UMW

Der Ruf der Vögel

Es ist morgens. Früh am morgen. Die Dämmerung zieht gerade auf. Morgenröte färbt langsam den grau werdenden Himmel. Nein, kein Regengrau. Es ist so ein Blaugrau. Mit gelben und orangeroten Schlieren. Es verspricht wieder einmal ein wunderschöner Tag zu werden.

Noch ist es kühl. Der Tag bricht an. Angelockt vom Gesang der Vögel. In allen Stimmlagen zwitschert es. Eine Stimme schöner als die andere.

Ilona geht nach draußen. Sie läuft durch das taufeuchte Gras, spürt die Kühle an den Füßen. Ja, sie genießt es. Die Füße wachen auf und schicken Impulse nach oben, so dass der ganze Körper belebt wird. Betört durch das Zwitschern um sie herum setzt sie sich in die Mitte des Gartens. Auf den aus Schwarzweißen Steinen in YinYang Form gelegten Kreis. Ihr Blick wandert in die Ferne, über den Garten hinaus, auf das Blausilber schimmernde Meer. Die Morgenkühle lässt sie erschauern und die Armhärchen stellen sich leicht auf. Sie nimmt es am Rande wahr, schenkt dem jedoch keine weitere Beachtung. Ihr Geist ist ganz auf das Zwitschern der Vögel gerichtet und dem Naturschauspiel über dem Wasser.

Der Himmel verändert sich mit dem Klang des Vogelgesanges. Es war, als wenn der Gesang die Veränderung bewirkte. Mit dem heller werden des Himmels wurde der Gesang leiser. Es vermittelte das Gefühl, als wenn die Sonne zum Firmament gezogen und mit einem Schlussakkord zum erstrahlen gebracht wurde.

Die Frau erhob sich von ihrem Platz, ging über einen kleinen Hügel zum Meer hinunter um in silbrig blauen Wasser kraftvoll nach draußen zu schwimmen.

©UMW