Fake und Betrug

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Seit geraumer Zeit bin ich wieder auf Wohnungssuche. In einer Stadt, in der günstiger Wohnraum Mangelware ist. Richtig. Ich bin in München. Für meine Suche nutze ich die gängigen Suchportale.

Anfangs war ich vielleicht noch blauäugig. Doch inzwischen kenne ich Fakes und melde diese Exposés ohne lange zu überlegen.

Bisher waren es immer Privatanbieter, ohne Name und Kontaktangaben. Sobald über die Kontaktfunktion des Immobilienportals angeschrieben wurde, gab es Rückmeldung mit der Bitte über Mail Kontakt aufzunehmen. Hier schicken sie einem nochmals Bilder der Wohnung. Meist sind die Wohnungen sehr hochwertig ausgestattet, haben alles was sich ein Mieter wünscht. Die Wohnungen sind mit Balkon und Haustiere sind immer (!) erlaubt. Die Lage etc. soll sich der Suchende vor Ort ansehen. Eine Besichtigung innen ist jedoch nicht möglich, da der Vermieter sich im Ausland aufhält und so schnell nicht zurückkommt. Wer den Schlüssel möchte, soll dann Geld über die Western Union überweisen. Ha! Genau, ganz großes Glockengeläut! Warnglocken!

Vor einigen Jahren hat mir so ein Anbieter zur Unterstreichung seiner Wahrhaftigkeit eine Ausweiskopie geschickt. Ich habe es trotzdem nicht geglaubt und bin seinerzeit zur Polizei. Die können nur nichts tun. Deshalb heißt es immer aufpassen.

Diese Masche wird auch bei WG-Gesuchen durchgezogen!

Inzwischen – und vor allem noch ganz neu – verstecken sich diese Betrüger hinter Immobilienfirmen, geben jedoch die Telefonnummer nicht mit an. Ein Link zur Firmenwebsite führt ins Nirwana. Nachdem ich diese Entdeckung gemacht hatte, googelte ich nach der Immobilienfirma und wollte wissen, ob diese tatsächlich existiert. Sie existierte, jedoch mit Angeboten in anderen Preisklassen.

Auch diese Exposés wurden von mir gemeldet. Dazu habe ich einen Link an die echten Makler geschickt.

Von sieben Wohnungsangeboten hatte ich an einem Tag fünf Fakes! Das ist immens viel. Es heißt wirklich: Augen auf und ganz genau schauen. Niemals Geld vorher überweisen und alles in real zeigen lassen. Ich weiß, dass viele wirklich in Not sind und für eine Wohnung alles Mögliche tun würden.

Diese Fakes erschweren die Wohnungssuche immens und irgendwie muss deshalb eine Lösung her. Wer Wohnungen anbietet sollte sich ausweisen müssen, bevor die Wohnung online geht. Da gibt es sicher umsetzbare Möglichkeiten.

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Wohnen in München

Es ist ganz sicher nichts Neues, wenn ich dieses Thema für heute aufgreife. Jeder weiß, dass wohnen in München teuer ist. In meiner Wohnung bin ich nun seit fast siebenundzwanzig Jahre – ich habe es ausgeschrieben, weil es wirklich monumental ist und so klingen soll. In dieser Wohnung habe ich meine Kinder aufgezogen und bisher die meiste Zeit meines Lebens verbracht. Die Wohnungsgesellschaft hat, seit dem ich hier wohnhaft bin, immer einen Bestand an Sozialwohnungen und an freifinanzierten Wohnungen.

Nachdem nun meine Kinder inzwischen ihre eigene Wohnstatt haben, sind mir diese 80 qm zu groß, also ein Zimmer zu viel. Für mich alleine wären 1,5 bis 2 Zimmer und 50 qm völlig ausreichend. Das Problem aber ist, dass die Wohnungsgesellschaft auch die freifinanzierten Wohnungen nur noch an Leute mit Berechtigungsschein abgeben darf. Irgendwie verstehe ich das ja. Auf der anderen Seite sehe ich momentan nur, dass ich hier keine Chance habe. Es besteht keine Dringlichkeit, da ich eine Wohnung habe. Auch das ist eine Krux.

Dass diese Wohnung zu groß ist, wird nicht gesehen. Ein Tausch kann nicht stattfinden. Außer vielleicht – unter der Hand – mit einer Familie, die in einer zu kleinen Wohnung lebt. Es gibt sicherlich einige Personen, die es so machen und die Wohnungsgesellschaft weiß das auch und akzeptiert das (noch). Ich bliebe Hauptmieter in der jetzigen Wohnung und wäre ggf. Untermieter in der anderen Wohnung. Ganz ehrlich: Das ist doch alles hirnrissig! Das  zieht alles einen riesigen Rattenschwanz mit sich.  Nehmen wir an, der Untermieter meiner Wohnung braucht soziale Unterstützung und beantragt diese. Muss ich das Ganze weiter ausführen? Ich glaube kaum! Denn wer hier etwas weiter denkt, sieht unter Umständen, dass ich aus der untervermieteten Wohnung fliege und evtl. auch aus der Wohnung, in der ich als Untermieter wohne. Deshalb lasse ich mich auf so einen Deal nicht ein.

Ich will dennoch eine bezahlbare Wohnung und bin bereit für die reduzierten Quadratmeter denselben Preis zu zahlen, den ich derzeit für meine Wohnung zahle. Aber ganz sicher nicht mehr! Und solange ich keine dementsprechende Wohnung gefunden habe, vermiete ich dieses „überschüssige“ Zimmer an einen Untermieter. Künftig nur noch zweimonatige Kurzzeit-Mitmieter. Ab September suche ich hierfür wieder, jedoch einen Wochenendheimfahrer.

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