Das Leben ist schön!

Bei diesem Satz sehe ich wieder viele Zweifler mit ihrem „aber“. Dazu fällt mir gerade nur ein: Vergesst dieses Zweifeln. Nehmt es, wie es kommt.

Genau so halte ich es, seit ich wieder hier bin. Wer meinen Blog schon länger verfolgt, weiß um meine Vorhaben und was daraus wurde. Vor einem Jahr war ich vollkommen aufgeregt, wegen dem bevorstehenden neuen Leben. Ein Leben auf einem Segelboot. Aus verschiedenen Gründen verlief es anders, als von dem Skipper und mir gedacht, gewünscht oder gar „erwartet“. Das ist eine andere Geschichte, auf die ich gerade gar nicht eingehen möchte.

 Ich lebe in der großen Stadt und genieße viele Dinge, die ich mir möglich machen kann. Es gibt so Vieles für kleines Geld, wie zum Beispiel das Radeln oder Spazierengehen im Englischen Garten oder die Isar entlang. Die Stadt auf Schusters Rappen entdecken. München bietet so viele wunderschöne alte Gebäude sowie architektonische Bauten und Brücken. Wir brauchen nur mit offenen Augen durchgehen. Jedes Mal fällt mir wieder etwas Neues auf und das erfreut mich.

Mit einer Freundin war ich im Werksviertel unterwegs und besuchte da unser neues Highlight in München. Das Umadum, unser neues Wahrzeichen in München. Wir hatten es genau geplant, so dass wir den Sonnenuntergang bewundern konnten. Die Sicht in die Berge war verhangen, da konnten wir leider nur die Gipfel erahnen. Dafür breitete sich vor unseren Augen die Stadt aus. Wir konnten in der Ferne das Riesenrad vom Königsplatz leuchten sehen. (Dieses bleibt nur für „Sommer in der Stadt“ und zum Wiesenersatz stehen, damit die Schausteller wenigstens einen kleinen Ausgleich erwirtschaften können.) Außerdem winkten uns die Türme der Frauenkirche zu und der Olympiaturm. Unsere Runde in einer großräumigen Gondel dauerte eine halbe Stunde und hat uns sehr begeistert. Unter normalen Bedingungen hätten wir die Gondel sicher mit weiteren Personen teilen dürfen, so gehörte diese nur uns beiden.

Danach schlenderten wir noch durch das Viertel, gönnten uns ein Getränk und kamen mit netten Menschen ins Gespräch. Es war ein gelungener Abend, den ich auf meiner Heimfahrt auf dem Fahrrad nochmals Revue passieren ließ.

©by UMW

Geschafft…

Sommer in der Stadt bekommt für mich erst einmal eine neue Bedeutung. Seit Samstag lebe ich mitten drin. Mitten in München. Mitten in einem begehrten Viertel. In einer Wohngemeinschaft. Einer Kommune. Oder ganz schlicht zur Untermiete.

Mein Reich ist ein möbliertes Zimmer. Die Möbel sind mit asiatischem Touch, Richtung Kolonialzeit. Die Couch ist mein Bett. Ziemlich breit und bequem. In derselben Art hatte ich eine vor gut fünfzehn Jahren.

Die Küche ist groß, eher eine Wohnküche. Jedoch sehr spartanisch, wie meine Tochter sich ausdrückte. Es hat nur einen Zweiplatten-Herd, keinen Backofen. Ich hatte ja schon gelernt mit nur so wenig klar zu kommen. Das funktioniert auch hier. Ansonsten sind alle Gerätschaften, Töpfe und Geschirr vorhanden. In der Umgebung gibt es jede Menge Restaurants, so dass das Kochen gut ausfallen kann.

Bad und WC sind getrennt voneinander. Es gibt ein Wannenbad, eine Waschmaschine und viel Platz in einer Kommode, in der aller Krimskrams für Körperpflege und Aufhübschen untergebracht werden kann.

Meine Vermieterin ist zwar bereits siebzig Jahre alt, geht aber noch immer arbeiten. Wie eine siebzigjährige wirkt sie auch nicht. Als Schauspielerin (Theater und Film) geht sie als sechzigjährige durch und wird so – noch immer, wenn auch selten – eingesetzt. Den Mietvertrag habe ich vorerst auf zwei Monate beschränkt. Da können wir uns kennenlernen und sehen, ob es klappt. Einer Verlängerung steht dann auch nichts entgegen.  

Bis zur Leopoldstrasse habe ich keine zehn Laufminuten und im englischen Garten, der größten grünen Lunge einer Stadt, bin ich in einer Viertel Stunde. Zum Olympiapark sind es etwa zwanzig Minuten. Die Lage ist ein Traum und ja, ich bin glücklich.

wenn ich meine Krone nicht benötige, hängt diese an der Decke 😉

©by UMW

Fake und Betrug

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Seit geraumer Zeit bin ich wieder auf Wohnungssuche. In einer Stadt, in der günstiger Wohnraum Mangelware ist. Richtig. Ich bin in München. Für meine Suche nutze ich die gängigen Suchportale.

Anfangs war ich vielleicht noch blauäugig. Doch inzwischen kenne ich Fakes und melde diese Exposés ohne lange zu überlegen.

Bisher waren es immer Privatanbieter, ohne Name und Kontaktangaben. Sobald über die Kontaktfunktion des Immobilienportals angeschrieben wurde, gab es Rückmeldung mit der Bitte über Mail Kontakt aufzunehmen. Hier schicken sie einem nochmals Bilder der Wohnung. Meist sind die Wohnungen sehr hochwertig ausgestattet, haben alles was sich ein Mieter wünscht. Die Wohnungen sind mit Balkon und Haustiere sind immer (!) erlaubt. Die Lage etc. soll sich der Suchende vor Ort ansehen. Eine Besichtigung innen ist jedoch nicht möglich, da der Vermieter sich im Ausland aufhält und so schnell nicht zurückkommt. Wer den Schlüssel möchte, soll dann Geld über die Western Union überweisen. Ha! Genau, ganz großes Glockengeläut! Warnglocken!

Vor einigen Jahren hat mir so ein Anbieter zur Unterstreichung seiner Wahrhaftigkeit eine Ausweiskopie geschickt. Ich habe es trotzdem nicht geglaubt und bin seinerzeit zur Polizei. Die können nur nichts tun. Deshalb heißt es immer aufpassen.

Diese Masche wird auch bei WG-Gesuchen durchgezogen!

Inzwischen – und vor allem noch ganz neu – verstecken sich diese Betrüger hinter Immobilienfirmen, geben jedoch die Telefonnummer nicht mit an. Ein Link zur Firmenwebsite führt ins Nirwana. Nachdem ich diese Entdeckung gemacht hatte, googelte ich nach der Immobilienfirma und wollte wissen, ob diese tatsächlich existiert. Sie existierte, jedoch mit Angeboten in anderen Preisklassen.

Auch diese Exposés wurden von mir gemeldet. Dazu habe ich einen Link an die echten Makler geschickt.

Von sieben Wohnungsangeboten hatte ich an einem Tag fünf Fakes! Das ist immens viel. Es heißt wirklich: Augen auf und ganz genau schauen. Niemals Geld vorher überweisen und alles in real zeigen lassen. Ich weiß, dass viele wirklich in Not sind und für eine Wohnung alles Mögliche tun würden.

Diese Fakes erschweren die Wohnungssuche immens und irgendwie muss deshalb eine Lösung her. Wer Wohnungen anbietet sollte sich ausweisen müssen, bevor die Wohnung online geht. Da gibt es sicher umsetzbare Möglichkeiten.

©by UMW

Gerade noch geschafft…

Bei der Hitze mit dem Fahrrad in die Arbeit zu fahren, macht nur am Morgen Spaß. Da ist es noch halbwegs erträglich von den Temperaturen. Allerdings leuchtet mir die Sonne den ganzen Weg ins Gesicht. Mein Weg führt mich ein Stück neben der Isar, deren glitzern mich – je nach Stand der Sonne – ebenfalls blendet. Was bin ich doch wieder empfindlich. O.k. meine Augen sind empfindlich. Am Morgen. Der restliche Körper tut eh nur, was er gewohnt ist. Treten, zum Vorwärtskommen.

Nur noch fünf Minuten bis zum Ziel. Der Hinterreifen beginnt zu eiern. Ich bin auf der Zielgeraden. Das Rad fährt sich inzwischen echt komisch. Am Ziel. Absteigen, absperren. Genauer Blick und die Feststellung: Der Reifen ist platt. Da weiß ich, was ich am Wochenende zu tun habe 😀

©by UMW

Funny

B2Run in München und ich mitten drin. Aufgrund meines andauernden disharmonischen Körpers durch Laufnase (etwas muss ja laufen) und Reizhusten hatte ich lediglich als Fan teilgenommen. Es wird halt Zeit, dass ich Salzwasser atmen darf 😀

In einer Meute von zehn Fahrradfahrern bin ich als Teil von den Läufern und Fans mit dem Fahrrad, innerhalb einer guten halben Stunde, vom Büro zum Olympiastadion geradelt. Die anderen Firmenteilnehmer erreichten das Stadion mit den Öffentlichen oder dem eigenen Fahrzeug.

Oberhalb des Zieleinlaufes hatte unsere Firma ihren Bereich mit einer Flagge abgesteckt. Läufer und Fans wurden mit Wasser und Isogetränken versorgt. Eine der Läuferinnen übergab uns TIMEX-Glocken zum Anfeuern. Diese Glocken hatte sie bereits beim Iron-Man verwendet. Diese Dinger sind so laut, dass sie meilenweit hörbar sind. Unterhaltung ist da natürlich nur noch bedingt möglich. Wir haben uns dementsprechend zeitweise angeschrien 🙂

Für die richtige Stimmung versorgten wir uns an einem Getränkestand mit Weinschorle und Bier. Nein, nein…. Alles im Rahmen und ganz ohne Trunkenheit. Schließlich waren wir mit Kollegen. Da zeigen wir uns auch privat von der „guten“ Seite.

Nachdem die Läufer gestartet waren, warteten wir. Für 6 km rechnete ich mit den ersten Zieleinläufen nach 18 Minuten. Mit meiner Schätzung lag ich tatsächlich richtig. Unser erster männlicher Kollege lief nach etwa 20 oder 25 Minuten ein. Jedes Mal, wenn wir einen unserer Läufer oder Läuferinnen einlaufen sahen, bimmelten wir mit diesen Glocken und feuerten unsere Sportler an. Nach etwas weniger als einer Stunde waren die meisten unserer Teilnehmer im Ziel eingelaufen. Einen meiner Kollegen vermissten wir noch.

Nach Rückfrage bei den anderen hatte ihn keiner mehr gesehen. Dieser Kollege hatte das sowieso nur als Spaß gesehen und sich mit Stirn- und Schweißband in Neonpink ausgestattet. Wir schauten immer wieder zu den Zieleinläufern. Nichts. Dann hörte ich seine Stimme. Von den oberen Rängen. Ich drehte mich um. Da war er! Unser Showläufer… Ganz frisch sah er aus. Fragend sah ich ihn an und wollte wissen, ob er denn den Lauf ausgelassen hätte. Er verneinte. Ganze zwei Kilometer war er dabei. Doch an dieser Markierung sah er seine Frau und der Lauf war für ihn vergessen. Na ja, jeder versteht sportlich eben anders 😉

Es war eine angenehme Veranstaltung im Kreise der Kollegen.

©by UMW

Überfordert

Gerade im Moment habe ich das Gefühl, dass mich alles überfordert. Zu viel wird. Vielleicht ist es nur meiner Erkältung geschuldet, die mir den Atem nimmt, mich am vernünftig denken hindert.

Drei Monate habe ich noch vor mir. Bis dahin soll die Wohnung leer sein. Die Hausverwaltung hat bereits die Vorabnahme gemacht. Schönheitsreparaturen darf ich trotz meiner 27jährigen Mietzeit noch vornehmen. Sozialer Wohnungsbau, bei der die Stadt das Sagen hat. Da wird nicht renoviert, wenn es nicht unbedingt sein muss. Ich war ein „ordentlicher“ Mieter. Böden sind noch einwandfrei. Und auch sonst sieht die Wohnung gut aus. Es fragt sich nur, wer freiwillig in den 5. Stock zieht. Ohne Aufzug versteht sich. Mir hat mein Blick in die Berge viel bedeutet und die Ruhe da oben. Kein Getrampel über mir oder an der Wohnungstür vorbei. Das hat schon auch seine Vorteile.

Mir geht gerade durch den Kopf, dass ich bis Ende August die Wohnung soweit leer haben möchte, dass ich die Zimmer nacheinander aufhübschen kann.

incollage_20190619_1430500315575922514418474232.jpgEs stehen noch immer Möbel, Geschirr etc. zum Verkauf. Ja klar! Ist ja noch eine Weile. Nur meine Ungeduld… 🙂 Die Leute mögen die Sachen, aber zahlen wollen sie nichts. Obwohl ich sie sowieso weit unter Wert abgebe. Verschiedene Sachen habe ich auch zu verschenken. Selbst da besteht kein Bedarf. Welch eine verwöhnte Gesellschaft haben wir? Am Ende darf ich mein Hab und Gut am Wertstoffhof entsorgen. Das wird mir sicher schwer fallen, aber lieber entsorge ich alles bevor es jemand bekommt der es nicht wertschätzt. Vielleicht passiert aber noch ein Wunder! Wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Die Hausverwaltung wird, mit meinem Einverständnis, meine Kontaktdaten an Wohnungsuchende weitergeben. Bis zu fünf Familien werden sich bei mir melden. Ich bin gespannt. Nach mir wird, meiner Annahme nach, eine Flüchtlingsfamilie hier eine Unterkunft finden. Davon gibt es mehr als genug in München und irgendwo müssen sie ja unterkommen. In letzter Zeit ist in meiner Umgebung fast jede frei gewordene Wohnung von einem stark pigmentierten Menschen bezogen worden. Ja, die Stadt ist vielfältig.

©by UMW

Wohnen in München

Es ist ganz sicher nichts Neues, wenn ich dieses Thema für heute aufgreife. Jeder weiß, dass wohnen in München teuer ist. In meiner Wohnung bin ich nun seit fast siebenundzwanzig Jahre – ich habe es ausgeschrieben, weil es wirklich monumental ist und so klingen soll. In dieser Wohnung habe ich meine Kinder aufgezogen und bisher die meiste Zeit meines Lebens verbracht. Die Wohnungsgesellschaft hat, seit dem ich hier wohnhaft bin, immer einen Bestand an Sozialwohnungen und an freifinanzierten Wohnungen.

Nachdem nun meine Kinder inzwischen ihre eigene Wohnstatt haben, sind mir diese 80 qm zu groß, also ein Zimmer zu viel. Für mich alleine wären 1,5 bis 2 Zimmer und 50 qm völlig ausreichend. Das Problem aber ist, dass die Wohnungsgesellschaft auch die freifinanzierten Wohnungen nur noch an Leute mit Berechtigungsschein abgeben darf. Irgendwie verstehe ich das ja. Auf der anderen Seite sehe ich momentan nur, dass ich hier keine Chance habe. Es besteht keine Dringlichkeit, da ich eine Wohnung habe. Auch das ist eine Krux.

Dass diese Wohnung zu groß ist, wird nicht gesehen. Ein Tausch kann nicht stattfinden. Außer vielleicht – unter der Hand – mit einer Familie, die in einer zu kleinen Wohnung lebt. Es gibt sicherlich einige Personen, die es so machen und die Wohnungsgesellschaft weiß das auch und akzeptiert das (noch). Ich bliebe Hauptmieter in der jetzigen Wohnung und wäre ggf. Untermieter in der anderen Wohnung. Ganz ehrlich: Das ist doch alles hirnrissig! Das  zieht alles einen riesigen Rattenschwanz mit sich.  Nehmen wir an, der Untermieter meiner Wohnung braucht soziale Unterstützung und beantragt diese. Muss ich das Ganze weiter ausführen? Ich glaube kaum! Denn wer hier etwas weiter denkt, sieht unter Umständen, dass ich aus der untervermieteten Wohnung fliege und evtl. auch aus der Wohnung, in der ich als Untermieter wohne. Deshalb lasse ich mich auf so einen Deal nicht ein.

Ich will dennoch eine bezahlbare Wohnung und bin bereit für die reduzierten Quadratmeter denselben Preis zu zahlen, den ich derzeit für meine Wohnung zahle. Aber ganz sicher nicht mehr! Und solange ich keine dementsprechende Wohnung gefunden habe, vermiete ich dieses „überschüssige“ Zimmer an einen Untermieter. Künftig nur noch zweimonatige Kurzzeit-Mitmieter. Ab September suche ich hierfür wieder, jedoch einen Wochenendheimfahrer.

©by UMW