Der Herbst ist da…

Mohnblume

Meteorologisch seit dem ersten September. Kalendarisch dauert es noch. Doch dies nur am Rande. Nach dem regnerischen Montag gestern und einer sternenklaren Nacht, war es heute Morgen trocken. Für mich genau das richtige Wetter um mit dem Fahrrad in die Arbeit zu fahren. Nur noch dreizehn Arbeitstage habe ich vor mir. Das schleicht sich gerade so in meine Gedanken 🙂

Die Luft ist kühl mit 10 Grad. Leicht fröstelt es mich während ich die Fahrradbeleuchtung anbringe und mein Fahrrad aufschließe. Nach kurzer Fahrt bin ich auf Betriebstemperatur. Im Park sehe ich Morgennebel über den Boden kriechen. Es riecht so gut. Frisch. Sauber. Mein Weg führt mich über die Theresienwiese. Hier wird seit Wochen schon fleißig für das Oktoberfest aufgebaut. Der ganze Platz ist abgeriegelt. Morgens bis ca. 9 Uhr ist es noch möglich durchzufahren. Problemlos für mich, denn bis dahin sind es noch knapp drei Stunden. Meine Nase fängt den Geruch nach Zwiebeln ein. Irgendwo scheint jemand Vorbereitungen für die Arbeiterküche zu treffen. So intensiv hatte ich das bisher noch nicht wahrgenommen. Liegt das an den Temperaturen oder ist mein Geruchssinn gerade besonders gut? Später erfreut mich noch der Geruch aus einer Backstube. Ich liebe den Morgen, wenn die Stadt noch im Aufwachen ist, die Gerüche intensiv und der Stadtverkehr mäßig.

Die Sonne hat sich durchgekämpft. Für heute verspricht sie uns einen angenehmen Tag. Ich wünsche euch einen wundervollen Dienstag.

©by UMW

Happy Day :)

Ich schrieb darüber und nun gibts ein paar Einsichten…

Einige Bilder sind von Andrea K., die doch etwas mehr Muse zum fotografieren fand. Dafür danke ich ihr sehr 🙂

Es war ein anstrengender Tag, an dem ich mit einer Bekannten von morgens 8.30 Uhr bis 16 Uhr fleißig am Ski fahren war. Morgens und Abends gab es die versprochene Sonne. Über die Mittagszeit quälten wir uns durch Nebel, nutzten die Zeit jedoch auch für eine kurze Pause bei einer Kaspresssuppe und einem Russn. Das gehört einfach mit dazu und ist lebensnotwendig.

Nebel ist für mich immer Horror, aber ich habe es leidlich gemeistert. Meine Muskeln hielten durch, waren jedoch ab dem frühen Nachmittag übersäuert. Ein  Muskelkater sorgt auch heute noch dafür, mich an einen wunderschönen Schneetag zu erinnern 😉 Manchmal dürfen wir eben einen kleinen Tod sterben um zu wissen, dass wir leben.

©by UMW

Nebelmorgen

Kälte umfängt mich, Kälte ist in mir.

Wo ist die Wärme? Fort ist sie – mit dir.

Nebel kriecht über den Boden,

Kriecht durch den dicksten Loden,

Ergreift mich tief im düstren Morgengrauen

Während hoch oben am Himmel

Die Sterne auf mich herunter schauen.

Ganz hell leuchtet jetzt der Morgenstern,

Winkt mir zu, obwohl so fern

Mit seinem Zwinkern schickt er mir Freude

Die Natur ist mein Zeuge

Sie erwärmt meine Seele

Schickt Töne durch die Kehle

die im kalten Nebel juchzend erfrieren.

©by UMW

Blues

Der Himmel ist seit Tagen bedeckt

Und alles nur noch trüb und Grau

Darunter hat sich Vieles versteckt.

Zäher Nebel hat es dicht umsponnen

Jetzt hat nun doch der Blues gewonnen

Wie alle Jahre im November ist er angerückt

Niemand ist wirklich entzückt.

Es lässt das Sein in Tiefen sinken

In Stille und im „Einsam sein“.

©by UMW

So ein verrückter Tag…

Es war ein Tag, an dem Maria schon um 7 Uhr aus dem Bett fiel. Ganz und gar nicht freiwillig, wie sich jeder denken kann. Es war ein Sonntag. Wer steht denn da schon gerne so früh am morgen auf? Tatsächlich gibt es Leute, die das gerne mögen. Nämlich dann, wenn sie eine Unternehmung vorhaben. Und Maria wollte zum Wandern. Mit Ihrer Cousine. Deshalb war sie bereits vor dem Weckerklingeln wach.

Wegen Nebel und der zu erwartenden 10 Grad hatte Maria sich in Schichten angezogen. Kurzarm-Shirt, darüber ein Shirt in Langarm, eine Fließjacke, darüber eine Daunenweste und eine Softshelljacke nahm sie sich vorsichtshalber auch noch im Rucksack mit. Schließlich wusste keiner genau, wie sich das Wetter schlussendlich entwickeln wollte. Für den kleinen Hunger hatte sie Obst und etwas zum Trinken dabei. Cousine Ida war ausgerüstet mit Tee und Broten.

So starteten die beiden pünktlich um 9 Uhr los und waren nach einer Stunde im Sudelfeld angekommen. Zum Wandern waren beide hier noch nicht. Da jedoch eine Freundin auf einer Alm aushalf, hatten sie sich bei dem Nebelwetter hierfür entschieden. Bewegung und Besuch der Alm und somit zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Oder so.

Es ging auch schon direkt gut los. Denn eine Wegbeschreibung konnte erst nach längerem suchen gefunden werden. Und die zeigte genau in ein stark bewaldetes Gelände. Durchs Unterholz ging es ziemlich steil erst einmal nach oben. So richtig nach Weg sah das Ganze für beide nicht aus. Maria drängte nach draußen. Auf die Piste. Das befand sie als für sicherer als durch dieses unwegsame Gelände zu laufen. Durch dichte feuchte Nebelschwaden suchten sich beide Frauen den Weg. Einmal blieben sie in, von Kuhspuren, tief ausgetretenen Löchern stecken. Ida versank bis zum Knöchel in diesem Schlamm. Fluchend befreite sie sich daraus, lief bis zur nächsten Ebene und reinigte die Schuhe. Maria konnte darüber nur den Kopf schütteln. Vorerst hatten sie erst einen Teil der Strecke geschafft und wer konnte sagen, wie oft sie noch durch so einen Matsch laufen mussten. Aber jeder, wie er will, dachte sie sich und stapfte weiter bergauf. Tatsächlich hatten sie nach gut zwei Stunden das Gipfelkreuz erreicht. Es war genau Mittags 12 Uhr als sie sich in eine geschützte Ecke drückten, sich am Tee erwärmten und den sich langsam auflösenden Nebel zusahen.

Richtig! Die Sonne kämpfte sich durch und ließ das bunte Laub goldenrot aufleuchten. Welch herrliche Entschädigung! Durchgefroren traten die beiden nach einer halben Stunde den Rückweg an. Schon nach einer guten Stunde hatten sie die Sonnenalm erreicht. Während sie draußen noch Schweinen und Ziegen zusahen, trat Anita aus der Alm nach draußen. Freudig begrüßten sich die Freundinnen, bevor sie alle in die warme Stube drängten. Schnell wurden die schweißnassen Shirts gegen trockene getauscht. Mit warmer Kaspresssuppe einerseits und Knödel mit Blaukraut und Entensoße andererseits wärmten sich beide Frauen auch innerlich auf. Das tat nach der feuchten Kälte gut.

In der Hütte hatten sich drei Musikanten zusammengefunden, die mit Gesang, Zither, Gitarre, Mundharmonika und noch anderen Instrumenten die anwesenden Gäste bespaßten. Dazu natürlich ein loses Mundwerk der Zitherhexe. Das alles, und ein beheizter Kachelofen, sorgten für eine angenehme Stimmung.

Nach der etwas längeren Pause machten sich die beiden Frauen, aufgewärmt und gesättigt, auf den Rückweg. Schon nach einer Stunde waren sie zurück bei ihrem Auto. Die Wandersachen wurden im Kofferraum verstaut und das Verdeck des Cabrio geöffnet. Schließlich wollten sie nun noch ein wenig länger die spärliche Sonne nutzen. Sitzheizung und warme Luft sorgten für ein angenehmes Klima. Herrlich war es so die Kurven ins Tal zu cruisen.

Mit einem Mal meldete sich der Keilriemen mit quietschen. Maria konnte das nicht verstehen, hatte sie diesen doch erst vor einem Jahr tauschen lassen, nachdem er da gerissen war. Das Quietschen hörte gar nicht auf. Ein Geruch nach Gummi beängstigte die Frau so, dass sie bei nächster Gelegenheit an den Straßenrand fuhr. Sie schaltete den Motor aus, löste den Deckel der Motorhaube und stieg aus. Schon beim Öffnen der Motorhaube dampfte es und beim Blick in den Motorraum konnte sie überall Feuchtigkeit feststellen. Die komplette Kühlflüssigkeit war aus dem Behälter heraus, stellte sie mit einem sachkundigen Blick fest. Damit war auch schon Schluss mit der Sachkundigkeit. Unter dem Fahrzeug hatte sich eine Pfütze gebildet und beim Blick auf die Straße konnte sie eine Spur bis zu ihrem Standplatz feststellen. Ach du grüne Neune! Wahrscheinlich hatten sie noch Glück gehabt, dass der Motor nicht mit drauf gegangen ist. Das „was genau“ sollte ein gerufener Automobilclub beurteilen. Vorerst hieß es warten.

Nach einer Weile stellte ein groß gewachsener Motorradfahrer seine schwere Triumph bei ihnen ab, nahm den Helm herunter und bot seine Hilfe an. Er schaute kurz in den Motorraum, lief um das Auto herum. So ein Auto würde ihn auch interessieren, meinte er. Maria, nicht auf den Mund gefallen, bot ihm das Fahrzeug zum Kauf. Im Frühjahr wollte sie das siebzehnjährige Auto sowieso verkaufen. Für sie, der die Möglichkeit und Fähigkeit fehlten, selbst zu reparieren, wurde das Gefährt doch langsam zu teuer. Der Mann wiegte seinen Kopf hin und her und bat erst einmal um die Telefonnummer. Maria dachte sich nichts weiter und diktierte sie ihm. Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten etwas an den Mann zu bringen. Warum also nicht auf der Straße bei einer Panne. Der Fremde und Maria unterhielten sich noch eine Weile bevor er aufgrund der untergehenden Sonne weiterfuhr. Ida lachte und meinte, dass DER doch nur geflirtet hat und kein Interesse an dem Fahrzeug sondern an Maria. Maria schüttelte den Kopf. So fertig, wie sie aussah…

Nach zwei Stunden war dann ein Abschleppdienst da und brachte das Fahrzeug in eine nahe gelegene Werkstatt. Den Heimbringdienst hatte sie beim Wechsel zu einem günstigeren Automobilclub übersehen und somit nicht abgeschlossen. Der Werkstattmeister in dieser ländlichen Gegend meinte, dass er versuchen werde kostengünstig neue Keilriemen zu montieren und auszuprobieren, ob es wieder läuft. Auf langfristig sei wohl der Tausch der angerosteten Lichtmaschine nicht zu umgehen. Mit den veranschlagten 250 € konnte sich Maria anfreunden. Es bleibt zu hoffen, dass sie keine weiteren Überraschungen hierzu erhielt.

Nach einer einstündigen Bahnfahrt und einem halbstündigen Fußweg waren die Frauen gegen 21 Uhr endlich zu Hause.

Kaum hatte sich Maria auf der Couch ausgestreckt meldete ein Ton am Handy den Eingang einer Nachricht. Sie kam von Moritz, dem Motorradfahrer. Er wollte wissen, ob sie gut nach Hause gekommen wären. So entspannte sich ein Chat, bei dem sich herausstellte, dass Moritz Maria kennenlernen wollte und zum Essen einlud. Wie Recht doch Ida mit ihrer Beobachtung hatte. Maria konnte sich an das Motorrad erinnern, aber nur vage an den Fahrer. Gut, groß und blond war er. Ansonsten hatte sie von diesem Menschen nichts aufgenommen. Essen gehen konnte sie ja einmal und sich den Mann genauer ansehen, kennenlernen. Sie verpflichtete sich ja zu nichts. So, wie dieser Mann schrieb, war er ziemlich angetan von Maria. Oder zumindest von ihren blauen Augen. Davon wollte er in der nächsten Nacht träumen… Hatte er geschrieben. Maria lachte und schüttelte den Kopf. Mit ein paar schönen Worten war es schwer sie zu beeindrucken. Da durfte Mann sich schon etwas mehr anstrengen. Naja, vielleicht war es ja sowieso nur eine Eintagsfliege. 

©by UMW

Vernebelt

Morgennebel die Sicht beschränkt,

Gedanken vernebelt aufgehängt

Kreiselnd geschubst und weggedrückt

Schon wird es lichter – das entzückt!

Die Sonne nimmt Raum

Gefühlte Gefühle hält sie im Zaum

Freude gebärend ein Lachen

Erschallt und lässt ein Feuer entfachen.

Glühendes Feuer die Vernebelung frisst

Klärendes Herz, das niemals vergisst.

©UMW