Tabula Rasa?

Photo by Asad Photo Maldives on Pexels.com

Manchmal überkommt es mich und ich räume auf. Meist in den sozialen Medien, meinem Telefonbuch, Kontakte etc. Ich gehöre nicht zu der Spezies Mensch, der sich mit möglichst vielen Followern und sogenannten Freunden „schmücken“ muss. Ich kann mich trennen. Natürlich ist das zum Teil mit Emotionen verbunden oder einfach von meinem Gefühl.

Dazu braucht es hin und wieder Zeit. Zeit für mich. Zeit für meinen Rückzug. Dann treffe ich Entscheidungen. Mein wirklicher Freundeskreis ist klein. Sehr klein. Dafür habe ich schon genug erlebt und erfahren. Sobald ich das Gefühl habe, die Freundschaft ist eine Einbahnstraße, dann bin ich raus. Für meine Leute bin ich da, wenn ich gebraucht werde. Das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Keine Frage. Ich unterstütze, wann und wo ich kann, mit den Mitteln, die mir zur Verfügung stehen. Das kann meine langjährigste Freundin bestätigen. Auch wenn wir in vielen Dingen unterschiedlich sind, haben wir Bindungsschleifen. Damit stärken wir uns bereits seit einem halben Jahrhundert. Also seit dem Windelalter – unsere Väter waren bereits befreundet.

Für mich sind Achtsamkeit und Zuverlässigkeit Basisbausteine. Natürlich gehören auch Wertschätzung und ein gewisser Grad Toleranz mit dazu. Selbstverständlich spielt noch viel mehr mit hinein, doch das sollte getragen sein von Gegenseitigkeit.

In meinen Augen fängt das mit Kleinigkeiten an. Dazu gehören Geburtstag, Jahrestage, Feiern und Einladungen ebenso wie rechtzeitiges Absagen, wenn tatsächlich etwas dazwischenkommt. Wenn immer etwas dazwischenkommt oder das Gefühl vorherrscht nur Lückenbüßer zu sein – darauf kann ich verzichten.

Glücklicherweise „brauche“ ich niemanden für meine Aktivitäten in der Natur. Die lassen sich alle hervorragend alleine ausüben. Irgendwie genieße ich mein Eigenbrötlertum. Es hat etwas. Ich kann tun und lassen, was ich will zu einer Zeit, die für mich am besten passt.

©by UMW

 

Fitness im Studio

Seit Dezember, also vor den guten Neujahrsvorsätzen, bin ich bereits wieder in einem Studio angemeldet. Nach zehn Jahren! Dazu durchgerungen habe ich mich, nachdem es durch die Witterung unmöglich ist, mit dem Fahrrad in die Arbeit zu fahren. Zudem kommt, dass es beim Verlassen des Hauses dunkel ist sowie auch beim nach Hause kommen. Erschwerend ist, dass ich bei Bewegungsmangel unausstehlich werde. Ja! Eine Selbsterkenntnis. Und so ekelig, wie ich mich da empfinde, möchte ich mich niemanden zumuten. Um hier durch meinen Rückzug in die Einsamkeit nicht komplett zu versinken und gegen diese Unausstehlichkeit vorzugehen, bin ich wieder am Trainieren. Im Studio. Ausdauertraining auf dem Laufband, vielleicht noch auf dem Spinning-Fahrrad. Zumba habe ich ebenfalls ausprobiert. Die Kurse sind jedoch so voll, dass es mir keinen Spaß macht. Wenn die Neujahrsvorsatz-Sportler wegfallen, soll es besser werden. Mal sehen…

Mit mir selbst geht es bereits aufwärts. Das Training gibt mir ein gutes Gefühl. Ich muss mir das vor Augen halten und mir bei Lustlosigkeit nur selbst kräftig in den Hintern treten 😀

©by UMW

Blues

Der Himmel ist seit Tagen bedeckt

Und alles nur noch trüb und Grau

Darunter hat sich Vieles versteckt.

Zäher Nebel hat es dicht umsponnen

Jetzt hat nun doch der Blues gewonnen

Wie alle Jahre im November ist er angerückt

Niemand ist wirklich entzückt.

Es lässt das Sein in Tiefen sinken

In Stille und im „Einsam sein“.

©by UMW

Sommer & Erkältung

Zwei konträre Themen – eigentlich… In meinen Augen passt das nämlich gar nicht zusammen.

Sommer bedeutet für mich Wärme, Bewegung, Freude und Lust am Leben. Dagegen spiegelt Erkältung den Winter wieder. Mit Nässe, Kälte und am liebsten die Decke über den Kopf ziehen.

Und doch kann es einen erwischen. In der vergangenen Woche lief meine Mitbewohnerin mit Triefnase durch die Gegend und einer meiner Kollegen. Der mitdenkende Leser kann sich gut vorstellen, was jetzt kommt. Genau!!! Diese dämliche Erkältung hat MICH erwischt. Mich, die ja so nie krank wird. Mich, die sich abhärtet und keine Probleme hat bei 10 Grad Morgentemperatur die 12,5 km – ohne Jacke versteht sich – in die Arbeit radelt.

Mit Kratzen im Hals ging es los. Dann kamen schlaflose Nächte durch verstopfte Nase und tränende Augen dazu. Den gestrigen Tag habe ich noch ganz gut überstanden, nur heute kam ich irgendwie nicht hoch. Ein Tag Rückzug zur Regeneration. Durch Medikamente, Ruhe und einen eisernen Willen werde ich morgen wieder meine Kollegen ärgern 😉

©by UMW

Rückzug

Es gibt Dinge, die lassen sich nicht erklären,

machen traurig,

obwohl gar nichts schaurig!

Es zieht nur runter und nicht mehr hinaus.

manchmal hilft ein Rückzug ins Schneckenhaus.

                                                                                               ©UMW

Frostgefahr

Klirrendkalt der Winterwald

Kühles Blau am Firmament

erstreckt sich bis zur Erde

Kühles Weiß überdeckt weich und warm

das schmutzig grün und braun,

damit Ruhe werde.

Erstarrt, gebannt und langsam

in dieser Zeit das Leben ist.

Auf Rückzug so mancher Mensch in sich

zur Ruhe kommt und ins überlegen.

Was ist vorbei?

Was ist am werden?

So manches ist schon eingefroren.

An ruhigen geschützten Stätten jedoch

wird in Eigenwärme Neues geboren.

©UMW

Rückzug

Momente der Stille

tragen die Melodie der Seele

und bringen ungewohnte Saiten zum Schwingen.

Rückzug in sich selbst

um zu hören, was die Seele will

um erfrischt den Realitäten zu trotzen.

©UWE