Eigenbrötlerisch

Es gibt so Tage, da will ich meine Ruhe. Nur wenig Menschen um mich oder am besten gar keine. Ok, das lässt sich selten so verwirklichen. Zumal, wenn der Planet vom Himmel brennt und alles nach draußen stürmt. 

Dennoch… Es geht und liegt lediglich an der Uhrzeit. Heute morgen, nach meinem Kaffee, packte ich Handtuch und Wasser in meinen Rucksack, schwang mich auf mein Fahrrad und fuhr auf die Ostseite des Sees. Bereits um 9 Uhr legte ich mein Handtuch in eine Ecke der Liegewiese. Etwas Schatten gab es auch und vor allem in einer wenig besuchten Ecke. Der See lag völlig unberührt vor mir. So liebe ich es. 

Direkt nach Ankunft erstürmte ich den ruhigen See und schwamm in langen Zügen. Etwa eine Stunde pflügte ich durchs Wasser. Es hatte eine angenehme und doch noch erfrischende Temperatur. Bis Mittag genoss ich Ruhe und Sonne am Ufer. 

Einige Libellen setzten sich auf meine lackierten Zehen. Jedes mal, wenn ich sie fotografieren wollte, schwebten Sie davon. So konnte ich lediglich den schönen Ausblick mit der Kamera einfangen. 

©by UMW

Advent Advent…

Der erste Advent soll uns wieder auf Ruhe, Frieden und vor allem Besinnlichkeit einstimmen. Wenn ich ganz ehrlich bin, stand doch dieses Jahr sowieso unter „Ruhe geben“, „Still sein“ und die „Besinnung auf …“. Noch ruhiger brauche ich es wirklich nicht. Trotzdem habe ich mir einen geschmückten Kranz auf den Tisch gestellt. Dieses Jahr mit LED-Kerzen. Ich will einfach nicht zu viel umziehen müssen. Der nächste Umzug kommt bestimmt. Steht schon vor der Tür. Und selbst dieser wird nicht der letzte sein.

Kommen wir lieber auf das Thema Advent zurück. Ich freue mich auf den einen oder anderen Glühwein. Auch wenn dieses Jahr die Weihnachtsmärkte entfallen, haben die einen oder anderen Gaststätten einen Ausschank zum Aufwärmen. An einigen Kiosken gibt es dieses wärmende Getränk ebenfalls. In einer Gruppe habe ich gestern ein Foto mit einem Wanderweg zu den einzelnen „Glüh-Tankstellen“ erhalten. Auf die nächsten Wochen freue ich mich deshalb trotz der Einschränkungen.

Wie auch immer ihr eueren 1. Advent feiert. Freut euch an dem knackig kaltem Wetter. Vielleicht mit Sonne, wie sie gerade in München scheint 😉. Nehmt eure Liebsten in den Arm und genießt Ruhe, Besinnlichkeit und den Schein der Kerzen.

©by UMW

Die Stille der Nacht

Das Treffen mit Freunden war wieder einmal ein schöner Abend. Es wurde gegessen, erzählt, gelacht. So verging die Zeit schnell. Sehr schnell. Maria verließ als eine der Letzten das Lokal. Es war bereits nach Mitternacht.

Sie verabschiedete sich von Karin, die mit ihr das Lokal verließ, und ging zu ihrem Fahrrad. Das Fahrrad hatte sie bei Ankunft an einem Verkehrszeichen auf der gegenüberliegenden Seite des Lokals angeschlossen. Alle anderen Plätze waren bereits belegt. Nun stand ihr Drahtesel einsam und verlassen dort.

Maria steckte das Frontlicht an den Lenker, entfernte das Schloss und drehte ihr Fahrrad in Fahrtrichtung. Sie schaltete die Beleuchtung ein, schwang sich aufs Rad und radelte los.

Ihr Weg war vorerst beleuchtet. Auf den Straßen war noch einiges los. Trotz vorgerückter Stunde. Autofahrer, andere Radfahrer und wenige Fußgänger. Sie genoss die herbstliche Luft. Der Fahrtwind suchte sich seinen Weg über Hosenbeine und Halsausschnitt. Maria fröstelte. Vor allem das Stück, als es recht flott den Hügel in die Stadt hinunter ging.

Nach zehn Minuten erreichte sie den Park. Keine Straßenbeleuchtung. Nur das LED-Licht ihrer Fahrradbeleuchtung. Sie stellte das Licht gerade, so dass sie mehr in die Ferne schauen konnte. Neben dem Bach, der hier floss, war es noch kühler. Keine Menschenseele begegnete ihr. Stille. Absolute Stille. Fast schon beängstigend. Trotzdem genoss sie den Weg. Wann ist es in der Stadt, gerade in diesem Park, so ruhig? Nur zu dieser Stunde.

Nach einer viertel Stunde hatte sie den halben Park durchquert und kam auf eine Teerstraße. Sie achtete auf den Straßenverkehr. Es war kein Fahrzeug unterwegs. Sie bog links ab und erreichte nach fünf Minuten eine belebte Straße, die sie überquerte. Nach weiteren fünf Minuten hatte sie ihr Ziel, ihre Wohnung erreicht.

©by UMW

Nächtens…

Heute bin ich aufgewacht,

Dabei war es noch mitten in der Nacht.

Der Himmel Schwarz

Gar geisterhaft die Stille

Wo blieb da des Körpers Wille

Auf entspannenden Schlaf?

Gezählt hab ich da manches Schaf

Doch ohne Erfolg war ich am zählen

Sollt ich vielleicht etwas anderes wählen?

Der Kopf ist wieder übervoll

An Gedanken, die sich überschlagen.

Sollt ich meine Qual dem Mond vortragen?

Doch hier hat die Faulheit gesiegt,

Weil Orpheus mich im Arme wiegt.

©@UMW

 

Stille

Eine Schlechtwetterfront mit Schneegestöber und Kälte. Nach draußen zieht es da nur einige wenige. Anna schaut aus dem Fenster und beschließt dieses Wochenende gehört ihr. Ihr alleine. Sie sieht den Schneeflocken zu, die tanzend zur Erde segeln und sich kurz an ihrem Fenster aufhalten bevor sie als Wassertropfen der Erde zu laufen.

Anna kocht Tee und atmet den Duft der Kräuter und Gewürze ein, die dabei aufsteigen. Das Feuer im Kamin flackert hellorange während die Holzscheite knacken. So gemütlich kann es sein. Lächelnd kuschelt sich Anna in ihren Lieblingssessel und nimmt sich ihr Buch vor. Endlich Zeit zum Lesen. Das warme Licht des Holzfeuers lässt Anna immer wieder in die Flammen schauen. Sie legt ihr Buch zur Seite und beobachtet das Feuer. In ihr wird es still. Die Ruhe legt sich wie eine Glocke über sie und sie nimmt nur noch das flackern des Feuers wahr. Alles andere ist ausgeblendet.

Das Feuer greift nach Anna und sie folgt ihm vertrauensvoll. Die Hitze umfängt sie und zieht sie mit sich. Was ist da los? Im Kern des Feuers kann sie die Wärme nur mehr schwach spüren. Sie kommt zur Ruhe, fühlt eine Schwerelosikgeit. Etwas passiert in dieser Stille mit ihr. Alle Belastungen scheinen sich aufzulösen. Das Feuer nimmt ihr die Last ab und verbrennt diese. Anna meint selbst zu verbrennen. Sie löst sich vollends auf. Doch da… Das Feuer entlässt sie wieder. Spuckt sie förmlich aus. Transformation durch Feuer – Reinigung. Die Frau spürt der Stille nach während sie ihren Gedanken nachhängt. Den Gedanken an das, was kommen darf.

©by UMW

Advent, Advent…

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Die erste Kerze brennt

und läutet die stille Zeit ein.

Besinnlich euren Herzen lauscht,

fühlt was dort noch winzig klein

und wachsen will.

Liebe möchte Achtsamkeit

wertschätzend erfahren,

drum lausche hin und werde still.

©UMW