Stürmisch

Der Wind sauste in einer orkanartigen Geschwindigkeit ums Haus. Er rüttelte an allem, was sich bewegen ließ und machte einen irrsinnigen Krach. Maria erwachte. Ihr Blick wanderte zum Fenster. Es war noch tiefschwarze Nacht. Die Leuchtziffern der Uhr verrieten ihr, dass es früh morgens 3 Uhr war. Sie war ja fast erst zu Bett gegangen. Unwillig drehte sie sich auf die andere Seite. Mit geschlossenen Augen hörte sie auf die Windgeräusche. Ihr war, als wenn ihr Bett schaukelte. Das konnte aber nicht sein. Hatte das vielleicht mit dem Wind zu tun? Merkwürdig war das ja schon…

Sie ließ den gestrigen Abend nochmals Revue passieren. Mit Lena hatte sie den Abend in einer Südamerikanischen Bar verbracht. Diese Musik liebte sie und auch das spanische Stimmengewirr. Lena hatte hier schon viel Zeit verbracht, so war sie beim Chef und den Barkeepern bekannt. Zu den gekauften Cocktails bekamen sie noch den einen oder anderen von den Barkeepern geschenkt. Trotz allem hielt sich der Alkohol in Grenzen. Während Lena nur das Geschehen vom Barhocker aus beobachtete, hatte Maria viel getanzt. An der Bar waren beide mit anderen Gästen ins Gespräch gekommen und hatten dadurch viel Spaß. Maria lächelte vor sich hin.

Der Wind rüttelte am Fenster auf der anderen Hausseite. Nun stand Maria doch auf, um nachzusehen. Sie schloss das gekippte Fenster. Es war immer wieder zugeschlagen und hatte dadurch gestört. Nachdem nun auch diese Störquelle ausgeschalten war, ging Maria zurück in ihr Bett. Dort wurde sie gnädiger weise von Orpheus Armen umschlungen und konnte nun endlich weiter schlafen.

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GEGENWIND

(Windgeschwindigkeit 40 – 50 km/h)

Standing Ovation

Für den Wind.

Auf dem Rad,

gegen den Wind.

50 Stundenkilometer ist er geschwind

Bremst aus, weht und stürmt.

Seitenböe drückt mich zur Strasse erzürnt!

Gegendruck von mir hält mich gerade noch

Ich bleibe und siege doch.

Bäume gebeutelt vom Wind werfen ab Früchte, Ast und Zweig.

Holprig mein Weg, so müh ich mich ab und schweig.

Dicke Wolken verdunkeln den Himmel

Sand nimmt mir die Sicht mit seinem Gewimmel

Erschöpft und trocken erreiche ich mein Ziel

Kurz darauf der Regen fiel.

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Chaos

Buchstaben schwirren stetig umher 

zu Worten fügen sie sich zurzeit nur sehr schwer. 

Sobald ein Wort sich zusammen gefügt und viele aneinander gereiht, 

fegt ein Sturm dazwischen, damit alle Buchstaben befreit. 

Schon hat das Chaos begonnen!

Daran wird gearbeitet und schließlich gewonnen. 

Zwar erscheint erstmal vieles träge und schwer, 

so viele Buchstaben laufen quer. 

Doch auch hier kommt Ordnung herein und

schon bald herrscht wieder Sonnenschein. 

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Sturmtief

Es war einer der Tage, an denen es dunkel blieb. Schwere Regenwolken hingen tief am Himmel und ließen sich von dem starken Wind treiben. Die Äste der Bäume schlugen heftig gegeneinander und kleinere Bäume wurden tief nieder gedrückt. Sie konnten sich nicht gegen die Kraft der Naturgewalt wehren.

Nur eine Person lief in diesem Unwetter herum. Ihre Verzweiflung um den persönlichen Verlust ließ sie nichts spüren. Sie hatte lange gekämpft. Nun schien es, dass sie verloren hätte. Sie war am Ende ihrer Kräfte und sie wollte keine Entscheidungen mehr treffen. Wie lange war sie schon unterwegs? Wie lange hatte sie gehofft? Wie oft hatte sie von vorne angefangen? Irgendwann knickt auch der stärkste Mensch ein. Sie war kurz davor. Sie spürte nichts mehr und fühlte sich völlig leer. Warum nur? Warum? Etwas anderes konnte sie nicht mehr denken. Um sie herum war alles so tief schwarz wie in ihr selbst. Triefend nass stolperte sie über das Wurzelwerk, sah und hörte nichts. Kraftlos sackte sie an einem Baum zusammen und weinte unaufhörlich. Sie wünschte sich, dass der Sturm sie mitnimmt, weg treibt und ihrem Leben ein Ende macht.

Dieser Wunsch wurde ihr nicht erfüllt. Das Leben ging weiter und es bot ihr noch einige Überraschungen. Sie wurde aufgefangen und fand endlich das Glück, das sie sich ihr ganzes Leben gewünscht hatte…

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Orkan

Aufgewühlt sind meine Gefühle

Gefühle wie eine stürmische See

Kälte umfängt mich…

Kälter als Eis und Schnee.

 

Es ist Leere an mir zerrend,

Dunkel drückend mich auf eine Böe schleudernd.

Die Kraft ist verheerend!

Ich winde mich zuckend,

ganz klein bückend.

 

…und wünschte mich in deine Arme

umfangen von Stärke und Wärme.

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Die Muse

Es gibt Tage da spukt’s im Kopf herum und

die Gedanken schlagen Purzelbäume.

Ideen jagen sich und keines fasst Fuß.

Wo ist sie hin die Muse,

die sortierende?

Gelächter hinter der Stirn

zeugt nur von Unfug treibenden

vor sich hin jagenden Geisterwolken.

Irgendwo da drin,

inmitten des Sturms,

sitzt sie und beobachtet ruhig.

Bis sie auf einmal im wilden Ritt daher kommt

und für Ruhe sorgt.

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Stürmisch

Orkanartiger Wind weht übers Land.

Er stürmt dahin und räumt auf.

Getrocknete Blätter wirbeln auf mit

toten Zweigen und allem was leblos.

Nichts bleibt, wo es war!

So ist’s im Leben.

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