Lebensfreude ist wichtig

Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, dem Leben zum Trotz zu frönen. Musik, Gesang und Tanz sind hierzu der beste Ausdruck 🥰🎼🕺💃🎶

Danser Encore München im Nymphenburger Park. Zwar ist lt. der Parkordnung das Musizieren verboten, doch die Parkaufsicht drückte freundlich lächelnd die Augen zu.

Vielen Dank dem Menschen, der Filmmaterial und Bilder zu diesem Werk verarbeitet hat.

 ©by UMW

Danser Encore

Ich liebe die Lebensfreude der Franzosen im Allgemeinen und hier von HK et les Saltimbanques ganz besonders. Er hat diesen Song für die Freiheit geschrieben und auf die Straßen gebracht. Dafür wird er seitens der französischen Regierung massiv attackiert. Hoffen wir, dass es für alle friedlich bleibt.

Inzwischen auch deutschlandweit und hier speziell aus München

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Der Tag der Wahrheit

Seit vielen Wochen war Clara bereits am üben. Sie hatte sich für das neue Ballett am Staatstheater beworben. Es sollte Romeo und Julia in einer modernen Aufführung gespielt werden. An manchen Tagen fragte sie sich, ob sie sich eventuell zu viel zugetraut hatte. Sich für die Hauptrolle zu bewerben war schon immens. Wieder einmal sah sie sich kritisch ihre Tanzbewegungen im Spiegel an. Ihr Trainer trat hinter sie an den Spiegel. Die Sprünge waren ihm wieder einmal nicht sauber genug. Noch einmal sollte sie diese Übungen absolvieren. Ihre Füße schmerzten. Seit mehreren Stunden arbeitete sie ohne Pause. Kurz dehnte und streckte sie sich, bevor sie die Choreografie noch einmal tanzte. Jetzt war wenigstens Bodo zufrieden und entließ sie, damit sie ausruhen konnte.

Robert war für die Rolle des Romeo bereits engagiert worden. Mit ihm wollte sie unbedingt spielen, das war schon lange ihr Traum. Er war der meistumschwärmte Star am Theater. Er war groß, sehnig und sah verdammt gut aus. Vor allem dann, wenn sie seine Muskeln unter dem Shirt und den enganliegenden Hosen arbeiten sah. Seinen sexy Körper an ihrem spüren, ja das weckte ihre Phantasie und ließ sie den Mann wieder einmal durch ihre rosarote Brille sehen.

Mit dem Intendanten sollte Robert gemeinsam die Julia bis Ende nächster Woche wählen. Verflixt! So viel Zeit war das nicht mehr! Die Aufregung stieg mit jedem Tag.

Zu Hause angekommen prüfte Clara erst einmal den Briefkasten und fand zu ihrer großen Freude den Brief mit der Einladung zum Vorsprechen darin vor. Aufgeregt las sie die wichtigsten Informationen mehrmals durch. Beim Blick auf das Datum stellte sie fest, dass sie bereits am nächsten Vormittag vortanzen sollte. Alarmiert sah sie sich das Datum nochmals und nochmals an. So kurzfristig! Das kam ihr komisch vor. Ein Blick auf den Poststempel sagte ihr, dass der Brief fast zwei Wochen auf dem Weg zu ihr war.

Ihr wurde übel. Der Magen verkrampfte sich. Schnell eilte sie zum Abort. Vor lauter Aufregung wird sie wohl die kommende Nacht wieder mehr in diesem Kämmerchen verbringen anstatt zu schlafen. Das Vortanzen kann ja heiter werden.

Nach vier Stunden Schlaf wachte sie am nächsten Tag einigermaßen fit auf. Sie frühstückte einen doppelten Espressi und verschiedene Beruhigungs- und Stärkungspillen bevor sie sich auf den Weg zum Theater machte. Im Theater waren bereits einige Kolleginnen dabei sich an der Stange aufzuwärmen. Clara legte ihre Kleidung ab und gesellte sich in ihrem Trainingsanzug zu ihnen. Einige der Frauen schauten verbissen auf die anderen. Miteinander reden war nicht möglich. Dafür herrschte eine zu große Stutenbissigkeit. Schließlich wollte jede hier gewinnen.

Nach und nach wurden es weniger Tänzerinnen, bis nur noch Clara da war und auf die Bühne gerufen wurde. Sie sollte das „Bedroom Pas de deux“ zusammen mit Robert tanzen. Sie atmete ihre Nervosität weg und ließ sich auf ihren Tanzpartner ein. Nach dem Tanz nickte der Zuschauer und sah den Tänzer fragend an. Robert gab dem Intendanten seine Zustimmung. Dieser atmete erleichtert auf und rief Clara zu sich. Schwer atmend hielt sich diese an der Rückenlehne der Theaterbestuhlung fest und hörte sich seine wohlwollenden Worte an.

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Der Stundenklau

Es war wieder einer dieser Samstage im Jahr, an denen die Sonne regierte und einem zu Akitivitäten „zwang“.

Nach einem sonnigen Tag, den Mara mit einem Spaziergang an der frischen Luft und im nahen Park verbrachte, war sie so gut gelaunt, dass sie den Abend gemeinsam mit Freunden verbringen wollte. Sie telefonierte und kurzfristig war sie zum Mädelsabend mit Tanz verabredet. Mit engen Jeans, Bluse und ihren Lieblingsstiefeletten verließ sie die Wohnung. Beschwingt lieft sie zur U-Bahn. Mit einem offenen Blick und einem Lächeln sah sie sich in der Bahn um. Andere Fahrgäste lächelten zurück und so manch einer sprach sie an. In kurzen Gesprächen wurde sich vorwiegend über das Wetter unterhalten. Nach einer halben Stunde war sie am Ziel angekommen, verabschiedete sich von dem einen oder anderen Mitfahrer und stieg fröhlich aus dem Waggon.

Im Laufschritt lief sie die Rolltreppe nach oben. Am verabredeten Platz sah sie ihre Freundinnen bereits warten. Sie war wieder einmal, mit ihren fünf Minuten Verspätung, die letzte. Zur Begrüßung drückten und küssten sich die Frauen. Nachdem sie sich schon lange nicht mehr gesehen hatten, war schon bald ein lustiges Geschnatter zu vernehmen. Sie gingen in die Tanzbar, suchten sich einen Platz zwischen Bar und Tanzfläche und bestellten sich erst einmal einen Aperol-Sprizz zum Ankommen. Als die offizielle Party losging und der DJ tanzbare Musik auflegte, waren die Frauen nicht mehr zu halten. Ungezwungen tanzten sie den ganzen Abend und hatten viel Spaß. Die Zeit verging wie im Flug. Ein Blick zur Uhr zeigte ihnen, dass es bereits eine Stunde nach Mitternacht war. Bis sie sich zum Gehen aufgerafft hatten, war noch einmal eine halbe Stunde vergangen. Aber dann eilte es, denn Keine wollte eine Stunde auf die nächste Bahn warten. Nach den obligatorischen Abschiedsküsschen ging jede zu Ihrem Bahnsteig.

Claudia kam mit Mara in die selbe U-Bahn, musste dann aber nach einigen Stationen in eine andere Bahn umsteigen. So war dieses Stück für Mara doch noch recht kurzweilig. Zu dieser Uhrzeit war die U-Bahn bis auf zwei Mitfahrer leer. Schon nach kurzer Zeit war Mara an ihrem Zielbahnhof angekommen und ging innerhalb zehn Minuten nach Hause.

Mara betrat die Wohnung, legte Mantel und Schuhe ab und war einen Blick auf die Uhr. „Ach, doch schon gleich 2 Uhr!“ dachte sie und ging schnurrstracks ins Badezimmer. Sie machte sich für die Nacht fertig, nahm das Mobiltelefon und hing es an die Stromversorgung. Dabei fiel ihr Blick nochmals auf die Uhrzeit. Es war 3 Uhr! Innerhalb von zehn Minuten! Wer hat diese Stunde geklaut?

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Big great Family-Christmas

Alle Jahre wieder…

Mir geht es heute einmal um Firmen-Weihnachtsfeiern. In den vergangenen Jahren durfte ich einige dieser Feiern mitmachen. Wie geht es euch da, wenn ihr an diese „Feierlichkeiten“ denkt? Immer nur sitzen und essen? Mehr ist es doch meist nicht.

Eine ausgefallene Weihnachtsfeier von mir liegt inzwischen etwa vierzehn Jahre zurück.  Wir waren knapp über zehn Mitarbeiter. Abgeholt wurden wir Mittags von Großraumtaxis, die uns zu einem Barkeeper Lehrgang brachten. Wir durften selbst mixen – nach Anleitung – und erhielten danach ein Zertifikat. Beschwipst wie wir waren, haben wir uns an der nächsten Station beim Beach Volleyball  ausgetobt. Der Abschluss dieses Events fand in einem urigen Lokal mit Essen statt. Es hatte richtig Spaß gemacht, weil ja doch Verschiedenes geboten war. Für eine kleine Gruppe genau richtig.

Nach dieser langen Zeit durfte ich eine Weihnachtsparty erleben, die so schnell nicht zu toppen ist. Wir hatten ein Event-Lokal für uns, also die Firma – für knapp 240 Mitarbeiter. Früher war das ein „richtiges“ Lokal und hier fanden einmal im Monat tolle Brunches und Ü30-Parties statt. Inzwischen wird es nur noch für Feierlichkeiten vermietet. Es ist eine wunderschönes Gebäude mit einer hohen Decke und einer Galerie.

Zur Ankunft wurden wir im Garten mit Glühwein empfangen. Der Hit dieses Jahr ein Apfel-Holunderpunsch mit Gin. Selbstverständlich wurde auch alkoholfreies angeboten. An Feuertonnen konnten wir uns warmhalten. Die Stimmung war durch die Beleuchtung sehr weihnachtlich und mit den Kollegen sind wir schnell ins Gespräch gekommen.

Um Erkältungen vorzubeugen wurden wir nach einer Weile ins Lokal gebeten. Jeder Mitarbeiter erhielt sein Namensschild, damit wir auch noch fremde Kollegen mit Namen ansprechen konnten. Ich wurde gleich gerügt, weil meine Haare mein Schildchen verdeckten. Mein Spruch darauf: „Das fördert die Kommunikation. Ihr dürft mich gerne ansprechen.“ Der Lacher war auf meiner Seite und das Eis gebrochen.

Ein breites Buffetangebot stellte sämtliche Hungergelüste zufrieden. Es ging sehr gesittet zu und die Wartezeiten hielten sich in Grenzen.

Zwischen Hauptgericht und Dessert kam mein – unser Auftritt, also des 17köpfigen Chors. Wir sangen vier Lieder, begleitet von Gitarre, Schlagzeug und einem Klavier. Es kam richtig gut an und wir erhielten viele Komplimente. Die Wünsche nach Zugabe konnten wir nicht erfüllen, denn unser Repertoire beinhaltete nur die vier Lieder.

Nach dem Dessert wurde die Tanzfläche eröffnet. Erst einmal von der Minderheit – uns Frauen. Wir machen vielleicht 20 % der Belegschaft aus. Es gesellten sich jedoch schnell die männlichen Kollegen dazu. Ich habe noch NIE so viele Männer auf der Tanzfläche gesehen. Vor allem nie so viele, die den ganzen Abend mit- und durch getanzt haben. Bei Hardrock Liedern wurde ich gehead bangt und alle wurden wieder in die Jugend zurück versetzt.

Da wir eine sehr internationale Belegschaft sind gab es dann einen Querschnitt aus verschiedenen Nationen, zu denen alle mitmachten. Mein Herz jubelte, als endlich Salsa und Merengue gespielt wurde. Mein kubanischer Kollege wirbelte mit mir herum, so dass auch ich in den Genuss kam. Er scheint mich sowieso recht gern zu mögen. Mein Namensschildchen hat er sich so aufgeklebt damit er mich an seinem Herzen hat 😀 Die Jungs sind einfach nur süß… Einer der anderen Südamerikaner war begeistert, dass ich nicht nur die spanische Sprache lerne sondern auch noch Salsa tanze.

An dem Abend habe ich getanzt bis zum Umfallen. Wir hatten so viel Spaß! Miteinander herum geblödelt, gesungen und geredet. Es ist schön, wenn eine Firma ihren Mitarbeitern Wertschätzung entgegen bringt, durch gemeinsames Feiern eine Verbindung schafft und so das Gefühl einer großen Familie vermittelt.

Die Nacht war schon fast vorüber als ich zu Hause ankam. Meine Füße schmerzten auch noch am Tag danach. Ein tolles Gefühl!

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Tanz der Wellen (Wellenreiten)

Den Lauf der Wellen kannst du nicht aufhalten.

Du kannst aber lernen darauf zu surfen (von unbekannt)

Dieses Motto habe ich nun seit einer Weile auf WhatsApp und es erinnert mich daran, dass das Leben unaufhaltsam verläuft.

Mit jeder Welle haben wir eine Aufgabe zu bewältigen. Es gibt die kleinen unauffälligen, die sanft und leicht am Strand auslaufen, die wir ohne Schwierigkeiten überwinden. Jede Schwierigkeit verschafft uns eine größere Welle, eine Herausforderung. Diese Herausforderungen sind wichtig, um daran zu wachsen. Es sind Dinge, die uns als Menschen formen und Stärke geben. Ohne diese würden wir uns wahrscheinlich langweilen. Genau das macht unser Leben bunt.

Es gibt aber auch diese Wellen, die uns durchschüttelten wie ein Nussschalenboot auf dem Ozean. Klippen haben wir umfahren und sind nass bis auf die Haut geworden, konnten uns in dieser schwierigen Zeit irgendwie behaupten. Wir tauchten ab bis in die tiefsten Täler und wenn wir von unserer Lebensfreude und von Freunden begleitet wurden, hatten wir die Möglichkeit durch diese Stürme zu gleiten um wieder in ruhigere Gewässer zu kommen.

Am heftigsten sind jedoch die Wellenbrecher. Das sind die Wellen, die mit voller Wucht Fahrt aufnehmen, um uns gegen Hindernisse zu werfen und uns auf den Boden drücken ohne dass wir Luft holen können. Es sind die Momente, in denen uns die Luft schier weg bleibt. Wie oft verlieren wir hier die Geduld mit uns, den Glauben an unsere Herzenssache, den Lebensmut? Wenn uns diese Todeswellen nicht zerreissen, dürfen wir uns fragen, ob wir nicht doch ein göttliches Wesen sind. Wir erstarken daran, müssen aber dennoch aufpassen nicht zu verhärten.

Wer den Wellen ausweicht, wird unweigerlich überrollt werden. Je größer die Wellen sind, umso mehr Übung braucht es darauf zu tanzen. Lasst es uns im Kleinen beginnen und dabei immer das Ziel vor Augen halten. Let’s dance 🙂

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Black & Blond

In meiner Jugend gab es Disco-Nachmittage für die U18, also die Teenies zwischen 15 und 18 Jahren. Diese Veranstaltung wurde in meiner Geburtsstadt im Pfarrsaal abgehalten. Ja, tatsächlich. Und da ließen es sich die Pfarreien auch nicht nehmen gegenseitig zu konkurrieren. Diese Parties fanden vielleicht einmal im Quartal statt. Häufiger glaube ich kaum. Dafür waren sie dann auch sehr begehrt und gut besucht.

Wir waren jedes Mal  um die zehn Teenager, die sich zum Abrocken getroffen hatte. Abrocken im wahrsten Sinne des Wortes. Dieses Bild habe ich immer wieder vor Augen:

Meine Freundin Lydia mit langen schwarz gelockten Haaren und ich mit langen blonden Haaren. Wir beide im Kreis unserer Freunde headbangend und auf dem Boden rockend. Die Haare miteinander vermischt.

So ein ruhiger und zurückhaltender, vor allem schüchterner Mensch ich war, auf diesen Parties konnte ich loslassen. Es war dunkel… Und ich eins mit dem Wummern des Basses, der Musik.

Uns kannte man wegen dem Black & Blond. Wir waren bekannt wie bunte Hunde, zumindest da 🙂

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