Endspurt läuft…

Vorfreude… Schrecken… Alles miteinander. In meiner Wohnung herrscht geordnetes Chaos.

Im ehemaligen Kinderzimmer schleift mein Sohn die Fronten der Küche ab. Er möchte meine Küche aufarbeiten und diese dann in seine Wohnung einbauen. Den großen Kühlschrank hatte ich ihm sowieso versprochen. Der geht nämlich auch mit ihm mit. Sein Vater ist Schreiner und wird beim Umzug der Küche helfen. Ich hoffe, dass dies bis Anfang September über die Bühne ist.

In der Küche sind alle Fronten ab und das Geschirr ist heraus. Für einen Wohnungsflohmarkt. Alles, was einmal in Schränken war oder an den Wänden hing und somit zum Verkauf und Verschenken steht, ist derzeit im ehemaligen Schlafzimmer untergebracht. Es ist erschreckend, was alles da ist! Am liebsten ist mir natürlich, wenn möglichst Vieles neue Besitzer bekommt.

Was übrig bleibt, kommt in die Halle 2. Eine Halle von der Stadt München, in der Sozialhilfeempfänger für geringes Geld einkaufen können. Allerdings muss ich mir das erst einmal ansehen, wie genau das dort abläuft.

Mein Wohnzimmer ist inzwischen sehr minimalistisch. Ein Regal, die Schlafcouch, ein kleines Tischchen, Standleuchte und zwei Pflanzen. Tatsächlich fühle ich mich so sehr wohl. Es zeigt, wie wenig ich tatsächlich benötige.

©by UMW

Es lichtet sich

Nach dem dritten Versuch wurde nun der 2,5 Meter lange Schlafzimmerschrank abgeholt. Inseriert war er als „zu verschenken“ bei zwei Kleinanzeigenanbietern. Zweimal sind die Interessenten nicht erschienen. Keine Absage. Ist das der Zeitgeist?

Heute kam ein älterer Herr, baute das Unikum ab, verstaute es in seinem Hänger und karrte es in seine Heimat in Bergnähe. Das Abbauen war das Geringste am Ganzen. Viel aufwendiger war es die Einzeleile nach unten zu bekommen. Fünf Etagen mit gesamt 84 Stufen spürt man dann schon in den Knochen. Dieser Mann hatte es geschafft.

Bis auf die Küche sind nun alle großen Möbel bei neuen Besitzern. Das beruhigt mich. Trotz allem ist noch immer genug da. Einiges wartet noch auf neue Besitzer. Es sind noch etwas mehr als 12 Wochen, in der ich Zeit habe alles los zu werden. Es macht mich nervös. Wirklich durchatmen kann ich erst, wenn ich die Türe hinter mir ins Schloss ziehe und den Schlüssel bei der Hausverwaltung abgebe.

Bis dahin gibt es noch einiges zu erledigen. Manchmal meine ich, die Zeit läuft schneller als ich meine Aufgaben bewältigen kann. Doch dann erledigt sich manchen fast von selbst.

Es ist aufregend. Noch immer.

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Überfordert

Gerade im Moment habe ich das Gefühl, dass mich alles überfordert. Zu viel wird. Vielleicht ist es nur meiner Erkältung geschuldet, die mir den Atem nimmt, mich am vernünftig denken hindert.

Drei Monate habe ich noch vor mir. Bis dahin soll die Wohnung leer sein. Die Hausverwaltung hat bereits die Vorabnahme gemacht. Schönheitsreparaturen darf ich trotz meiner 27jährigen Mietzeit noch vornehmen. Sozialer Wohnungsbau, bei der die Stadt das Sagen hat. Da wird nicht renoviert, wenn es nicht unbedingt sein muss. Ich war ein „ordentlicher“ Mieter. Böden sind noch einwandfrei. Und auch sonst sieht die Wohnung gut aus. Es fragt sich nur, wer freiwillig in den 5. Stock zieht. Ohne Aufzug versteht sich. Mir hat mein Blick in die Berge viel bedeutet und die Ruhe da oben. Kein Getrampel über mir oder an der Wohnungstür vorbei. Das hat schon auch seine Vorteile.

Mir geht gerade durch den Kopf, dass ich bis Ende August die Wohnung soweit leer haben möchte, dass ich die Zimmer nacheinander aufhübschen kann.

incollage_20190619_1430500315575922514418474232.jpgEs stehen noch immer Möbel, Geschirr etc. zum Verkauf. Ja klar! Ist ja noch eine Weile. Nur meine Ungeduld… 🙂 Die Leute mögen die Sachen, aber zahlen wollen sie nichts. Obwohl ich sie sowieso weit unter Wert abgebe. Verschiedene Sachen habe ich auch zu verschenken. Selbst da besteht kein Bedarf. Welch eine verwöhnte Gesellschaft haben wir? Am Ende darf ich mein Hab und Gut am Wertstoffhof entsorgen. Das wird mir sicher schwer fallen, aber lieber entsorge ich alles bevor es jemand bekommt der es nicht wertschätzt. Vielleicht passiert aber noch ein Wunder! Wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Die Hausverwaltung wird, mit meinem Einverständnis, meine Kontaktdaten an Wohnungsuchende weitergeben. Bis zu fünf Familien werden sich bei mir melden. Ich bin gespannt. Nach mir wird, meiner Annahme nach, eine Flüchtlingsfamilie hier eine Unterkunft finden. Davon gibt es mehr als genug in München und irgendwo müssen sie ja unterkommen. In letzter Zeit ist in meiner Umgebung fast jede frei gewordene Wohnung von einem stark pigmentierten Menschen bezogen worden. Ja, die Stadt ist vielfältig.

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Es läuft…

In meinen Augen geht es viel zu langsam. Der Verkauf von meinem Hab und Gut. Ja, ich weiß, da braucht es Geduld und für mich sind es ja doch noch 4,5 Monate. Aus Erfahrung weiß ich, wie schnell die Zeit herumgehen kann.

Dabei war heute erst wieder Jemand da. Ein Mann. Ein Franzose. Er wohnt in der Stadt in einer WG und hatte sich über meinen orangen Shaggy-Teppich gefreut, den er für ein paar Euro erworben hat. Wir haben uns ein wenig unterhalten. Er sprach über die Lage in Frankreich und der Unzufriedenheit durch die Armut in den Städten. Jeder schaut aus Frankreich weg zu kommen um im Ausland sein Glück zu versuchen. Nein, ich werde jetzt nicht politisieren! Ich erzählte von meinem Vorhaben. Er fand das spannend und freute sich mit dem Teppichkauf ein kleines Stück daran teilzuhaben.

Mir gefällt es mit den unterschiedlichsten Menschen zu sprechen. Ich finde es unterhaltsam. Gerade jetzt, durch die Auflösung der Wohnung, komme ich mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt. Es ist zwar oberflächlich, doch lässt es ein klein wenig auf die Situationen dieser Leute blicken. Es verändert meine Sichtweise und das Gefühl etwas abgeben zu können. Es ist ein loslassen und auf die Reise schicken.

Mit jedem Stück, das mich verlässt, wird mir leichter. Ich spüre, wie sich meine Einstellung zu dem ganzen Kram verändert.

Nach dem kommenden Wochenende werde ich die Bücher wegpacken und weg bringen. Damit wird wieder ein Regal leer werden. Für mich hat das eine befreiende Wirkung.

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Rückschläge und Selbstmotivation

Das Schlimmste, was einem passieren kann, ist sich selbst herunter zu ziehen. Von Gegebenheiten, die vielleicht einen neuen oder anderen Ansatz benötigen.

Deshalb ist es ganz wichtig, sich selbst mit kleinen Erfolgen zu stärken. Inzwischen wurde ich bei einer Seite zum Texten angenommen. Der Verdienst ist zwar unterirdisch, aber vielleicht werde ich von einem Auftraggeber „entdeckt“, der mich unter besseren Bedingungen schreiben lässt. Na ja, aller Anfang ist schwer.

Beim Surfen habe ich nun einige Seiten gefunden, die Möglichkeiten zum ortsungebundenen Arbeiten anbieten. Genau das ist es, was mich dann wieder motiviert. Es gibt Chancen. Ich muss sie nur aufspüren. Vielleicht möchtet ihr euch informieren zum ortsunabhängig Arbeiten? Onlinekurs mit Alex Marci bei der FreedomAcademy

Der Versuch mein Motorrad heute zu verkaufen war katastrophal. Erst einmal hatte der Mensch Schwierigkeiten beim Starten. Gestern bin ich erst gefahren und hatte diese Schwierigkeiten nicht. Nach der Probefahrt behauptete er, es wäre Wasser im Öl und irgendwo etwas undicht. Panik bei mir. Will er nur den Preis drücken? Er kann nämlich alles selbst reparieren und bekommt von seinem Arbeitgeber, dem Hersteller meines Motorrades, sehr gute Konditionen für die Ersatzteile. Was soll ich tun? Ihm blind vertrauen? Wo ich doch sowieso Probleme mit dem Vertrauen habe. Im ersten Moment habe ich tatsächlich gedacht, ich mache das. Inzwischen habe ich mich umentschieden und fahre bei der Werkstatt meines Vertrauens vorbei. Ich lasse einen Ölwechsel machen. Dabei zeigt sich dann schon, ob jetzt tatsächlich etwas defekt ist oder nicht. Vorerst pausiere ich meine Verkaufsanzeigen. Schließlich will ich ja niemand etwas böses.

Für den Verkauf meiner Kleidung habe ich tatsächlich eine Ankaufsmöglichkeit im Netz gefunden. Wie bei den Büchern auch, sagen die direkt, was ich an dem einen oder anderen Kleidungsstück verdiene. Das finde ich genial, denn so brauche ich mich mit keinem Käufer bei Flohmärkten oder Onlineauktionsportalen herumzuschlagen. Allerdings nehmen sie nur Markenbekleidung. Erst kürzlich habe ich festgestellt, dass ich davon genug habe. Vorteil wiederum ist, dass die Sendungskosten zu deren Lasten gehen.

Wie ihr seht, tut sich bei mir etwas. Sowohl schönes als auch weniger schönes. Es ist gar nicht so einfach, sein angesammeltes Hab und Gut wieder unter die Leute zu bringen. Ich habe noch Zeit! Das darf ich mir immer wieder bewusst machen. Nur nicht hudeln… 🙂

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…und weg isser

Begleitet hat er mich nun vier Jahre und ein halbes. Sportlich war er und zuverlässig. Alle zwei Jahre ward es immer eng. Für die TÜV-Plakette. Das war jedesmal ein bangen und fürchten von meiner Seite. Und doch hat er es mit etwas Aufwand und dem damit verbundenen Wechsel von Geldscheinen geschafft. Zuletzt im vergangenen August. Für dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen den röhrenden Flitzer abzugeben. Wird er doch im Juni schon achtzehn.

imag1087Jetzt ist es passiert. Innerhalb von zwei Stunden wurde er von einem Interessenten inspiziert. Einiges „Böses“ hat der Mensch festgestellt. Der Preis wurde gedrückt. Verständlich… Dann war er verkauft.

Ich wünsche dem Käufer, dass er die rostigen Stellen beseitigen kann und somit noch viel Freude in den nächsten Jahren mit dem Auto haben kann. Und dem Auto wünsche ich ein artgerechtes Fahren und noch ein langes Leben.

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Betrügerei

Seit mehreren Wochen habe ich mein Motorrad inseriert. Sowohl in mobile.de und den Ebay Kleinanzeigen läuft das Angebot.

Gestern bekam ich eine SMS mit der Frage, ob das Fahrzeug noch zum Verkauf stehen würde und der Bitte, per eMail zu antworten. Ich dachte mir nichts dabei und habe eine meiner Fake Mailadressen verwendet. In den ersten Mails war die Frage nach dem Zustand des Fahrzeuges und dass er es nach Schweden holen wolle. Den letzten TÜV-Bericht und Rechnung von der Werkstatt habe ich nach zwei bis drei Mails eingescannt, ebenso den Fahrzeugbrief und einen Kaufvertrag. Dabei ging es mir darum, zu beweisen, dass tatsächlich ein Fahrzeug da ist. Schlussendlich teilte mir der schreibende Mensch mit, dass er kaufen möchte. Die Bezahlung wollte er über PayPal vornehmen. Für mich war das in Ordnung.

Heute am Morgen bekam ich tatsächlich eine Mail von PayPal mit einem Zahlungseingang. Ich freute mich. Schrieb dem Mann, er möge mir noch den unterschriebenen Kaufvertrag zusenden. Daraufhin erhielt ich nochmals eine Mail, dass er Geld für den Transport angewiesen hätte und ich dieses dem Transportunternehmen über Western Union anweisen solle und der Hinweis, dass der Papierkram vom Transporteur erledigt wird. Außerdem war eine Kopie des Reisepasses angehängt.

Tatsächlich kam eine PayPal Nachricht mit dem Hinweis auf den Zahlungseingang des Transportbetrag.

Ab hier kam mir alles komisch vor. Der Transporteur sollte aus Georgien sein??? Motorrad nach Schweden? Das passte für mich gar nicht zusammen.

Erst jetzt loggte ich mich auf meinem PayPal Konto ein. Keine Einzahlung! PayPal schickt eine Mail erst, wenn ein Geldeingang verzeichnet ist. Somit suchte ich Antworten und habe schlussendlich die angebliche PayPal-Mail an spoof@paypal.com geschickt.

Danach habe ich etwas gegoogelt und bin zu diesem Thema auch fündig geworden. Diese Betrugsmasche gibt es seit dem vergangenen Jahr. Erst wurden nur Käufer betrogen, inzwischen geht es auch an Verkäufer.

©by UMW