Quer durch Bayern

Eine Seefahrt, die ist lustig. Eine Seefahrt, die ist schön….
Halt! Stopp! soweit sind wir noch nicht. Das dauert noch… Ein wenig Geduld bitte noch, die Herrschaften.

Eine Bahnfahrt ist’s. Aber super lustig. Zumindest als Beobachter. Als Zuhörer. Ungewollt, gewollt. Als sogenannter Spanner.

Das erste Stück bis Regensburg verlief die Bahnfahrt ruhig und mit ausreichend Platz und Beinfreiheit. Ab Regensburg, in einen Regionalzug, ging es schon eher enger zu. Beinfreiheit so viel wie in einer Sardinenbüchse. Für eine Stunde ist das jedoch auszuhalten.

Neben uns vier ältere Damen. Starker Oberpfälzer Dialekt. Pfundsweiber. Super lustig. Mit einem Ohr höre ich den Vieren zu. Mir wurde dieser Dialekt ebenfalls einst mit in die Wiege gelegt 😉 Leise grinse ich in mich hinein und höre ihren Erzählungen zu verschiedenen Begebenheiten zu. Nein… Ausgeplaudert wird nicht 😉 Das war nur für meine eigene Kurzweiligkeit. Gönnt euch doch bei Gelegenheit selbst einmal wieder so eine Bahnfahrt und lauscht auf eure Mitfahrer. Selten gibt es ein besseres Kino für die Ohren.

Am Ziel strecken wir uns wieder auseinander und steigern aus. Meine Tochter und ich. Der letzte Besuch vor der großen Reise bei meiner Mutter – zu ihrem Geburtstag.

©by UMW

Regentag , wieder einmal…

Es ist Wochenende und es regnet. Wieder einmal. In der Wohnung ist es schwül und ich tigere herum, als wenn ich mich in einem Gefängnis befände.

Im Wohnzimmer habe ich so – ganz nebenbei 😉 – mit den Vorbereitungen fürs Streichen begonnen. Lediglich dem Ausräumen. Zwar sehr lustlos… Doch nun ganz zufrieden, dass ich wenigstens das zustande gebracht habe. Inzwischen sind die Bilder und sonstigen Wandbehänge im bereits gestrichenen Nebenzimmer. Das Weißeln möchte ich das nächste, mit Feiertag und freiem Freitag, verlängerte Wochenende übernehmen.

Die „normale“ Hausarbeit, wie saugen und wischen habe ich ebenfalls geschafft. Trotzdem fühle ich mich als wenn nichts passiert wäre.

Diese Woche habe ich wieder einmal begonnen, Spanisch zu lernen. Auf der Reise kann ich diese Sprache sicher gut gebrauchen, ist sie doch die zweitmeist gesprochene Weltsprache. Mein tägliches Soll habe ich heute mit einer halben Stunde Vokabeltraining verbracht.

Schweißnass sitze ich hier, als wenn ich Schwerstarbeit geleistet hätte. Und jetzt? Ich möchte nach draußen. Da ist es angenehm kühl. Doch die schwarzen Wolken halten mich zurück. Noch zumindest. Sobald es etwas heller wird, will ich raus. Sollte ich dabei nass werden, werde ich es in vollen Zügen genießen 😀

©by UMW

Sieben Länder in zwanzig Stunden

Wie soll das funktionieren, wird sich so manch einer fragen. Selbst mir kam das bis vor kurzem noch unvorstellbar vor. Doch ich habe mich eines besseren belehren lassen. Durch gemeinschaftlichen Aktivismus.

Genau genommen, war es an der Zeit verschiedene Dinge zum Boot zu bringen. Mit einer Spedition erschien es zu aufwändig und mit dem Flugzeug schier unmöglich. Diese ganzen Kisten, Geräte, Equipment, Taschen, Ausstattung und was weiß ich nicht noch alles. Ziemlich spontan entschieden wir uns Mittwoch oder Donnerstag – mir fehlt jegliches Zeitgefühl! – zu diesem Gewalttrip.

Donnerstag Abend lud Jan meine Taschen in sein Fahrzeug. Freitag Mittag, nach einem halben Arbeitstag, fuhr ich mit der S-Bahn zu ihm. Seine notwendigen Arbeiten hatte er erledigt und wir konnten direkt losstarten. Irgendwie schienen sich viele Menschen an diesem Wochenende für eine Fahrt in den Süden aufgemacht zu haben. Es war erst einmal viel Verkehr.

Navi und Googeline zeigten uns staufreie Wege auf, so dass es manchesmal quer durch die Pampa ging. Zumindest noch hier in Deutschland. Wir fuhren durch Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien und Mazedonien nach Griechenland. Solange es Tag war, konnten wir uns an der schönen Landschaft erfreuen. In der Nacht war es dunkel, teilweise ohne irgend ein Licht. Geärgert haben wir uns über die Wartezeiten an den Grenzen von Serbien nach Mazedonien und Mazedonien nach Griechenland. Es gab zwar eine Spur für EU-Passinhaber. Das nützt nur nichts, wenn sich keiner daran hält.

In Mazedonien wurden wir nach einer Greencard gefragt. Es ging um die KFZ-Versicherungskarte. Dummerweise war diese nicht auffindbar. Zum Weiterfahren mussten wir in Mazedonien eine Versicherung abschließen. Wie ärgerlich! Keine Ahnung, ob dagegen angegangen werden kann oder diese Versicherung als unrechtmäßig gilt. Da sollten wir uns vielleicht einmal bei so einem großen Automobilverein erkundigen.

In Athen schafften wir die Fähre nach Egina punkt genau. Kaum waren wir auf der Fähre, wurde schon abgelegt. Ein herrliches Panorama von Athen zeigte sich uns.

 

In Egina fuhren wir zu der Werft, auf der das Boot an Land auf die Feinarbeiten und uns wartete. Der Werftmeister brachte uns eine Treppe, damit wir mit dem Gepäck zum Boot hochkamen. Das war eine ganz schön wackelige Angelegenheit. Oben das Gepäck ablegen und sich selbst hochhieven kostete anfangs etwas Überwindung. Mit jedem erneuten Hochsteigen fiel es mir leichter. Jan mit seinen langen Beinen tat sich da wesentlich leichter. Erst einmal brachten wir alles aus dem Auto nach oben und verteilten es so gut es ging auf die einzelnen Kajüten. Taue wurden in den Bugkisten verstaut. Ein Schildchen mit Schiffsname und -nummer wurde angebracht.

 

Für mich war es das erste Mal auf diesem Boot, deshalb sah ich mir alles an, öffnete sämtliche Kästen und inspizierte den Inhalt. Dinge, die mir nicht gefielen oder schlichtweg zu viel waren, haben wir entsorgt. Haushaltsartikel, die ich von mir mitgenommen hatte, verstaute ich. Trotz allem durfte ich einen Teil wieder einpacken, weil es sich als unsinnig herausstellte oder weil es schon an Board war.

Am späten Nachmittag war es dann Zeit für Erholung und wir kosteten das Meerwasser. Erfrischend ist anders. Bei Lufttemperaturen mit mehr als 30 Grad, war auch das Wasser sehr warm. Trotzdem schwammen wir ein Stück hinaus und hatten Spaß an den Wellen. Wieder zurück wurde kurz das Salzwasser abgespült und wir machten uns auf den Weg ins Dorf.

In einer Strandbar erfrischten wir uns innerlich. Als es endlich Zeit zum Essen war spazierten wir von der Werft zu einer nahen Taverne.

img_20190720_200634060_hdr6211116285425916495.jpgHier konnten wir den Sonnenuntergang zu super leckeren Gerichten aus Garten und Meer genießen.

Schon bald fielen wir müde in die Kojen.

Am nächsten Morgen packten wir frühzeitig unsere Sachen, um die erste Fähre ans Festland zu erwischen. Wir waren sehr zeitig am Hafen. So blieb noch Zeit für einen Cappuccino und einen kleinen Spaziergang an den Booten vorbei.

Als die Fähre angedockt hatte, gingen wir zum Auto. Während die Beifahrer nur als Fußvolk die Fähre betreten durften, mussten die Fahrer die Fahrzeuge nach Anweisung parken. Morgens war wenig los, so verlief das Procedere recht einfach.

img_20190721_095247289_hdr7318619048180383119.jpgAuf der Fähre marschierten wir zum Oberdeck und hatten es fast für uns alleine. Wir versuchten die Möwen in ihrem Flug zu fotografieren. Es war ganz schön windig. Die Möwen zu fotografieren stellte sich deshalb als ziemliche Herausforderung dar. Doch Jan schaffte es, den einen oder anderen Vogel festzuhalten.

Nach der etwa einstündigen Fahrt mit der Fähre fuhren wir in Athen von der Fähre herunter und wieder an Land. Unsere Zeit in Athen / Egina belief sich auf etwa 24 Stunden.

Schon waren wir wieder auf dem Weg retour nach München. Von Griechenland nach Mazedonien, Serbien, Kroatien, Slowenien, Österreich und in unsere deutsche Heimat. Wieder mit Stau an den Grenzen und wieder mit der Frage nach der Greencard in Mazedonien. Und mit einem Abenteuer der etwas anderen Art.

Googeline teilte uns einen Stau mit und fragt, ob wir diesen umgehen wollten. Natürlich drückte der Fahrer das „ja“. Würde doch sicher jeder machen, oder? Der Weg war wunderschön. Es ging durchs mazedonische Hinterland. Die Häuser wurden immer weniger und die Strasse immer holpriger.

Bis wir auf einem Feldweg fuhren. Googeline zeigte uns weiterhin den Weg an. Laut ihren Angaben waren wir noch immer auf der richtigen „Straße“. Diese Straße war schon sehr abenteuerlich mit tiefen Furchen. Gut geeignet für Traktoren oder Geländefahrzeuge. Der SUV, mit dem wir unterwegs waren, packte es trotzdem recht gut. Vielleicht hatte es auch das Fahrzeug einmal genossen vom normalen Weg abzukommen 😀

img_20190721_162059493_hdr112382695538762268.jpgHangabwärts konnten wir nach einer Weile wieder eine Siedlung, ein Dorf, sehen. Nur: Keine Menschenseele. Wir fuhren den, inzwischen wieder geteerten Weg weiter und waren dann zurück auf der Autobahn. Allerdings handelte es sich um die serbische Autobahn. Richtig! Wir hatten das eine Land verlassen und sind in ein anderes Land rein – ohne Grenzkontrolle. Wir mochten uns nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn wir aufgehalten worden wären. Es ist alles gut gegangen und vor allem hatten wir sehr viel Spaß dabei 🙂

Nach nur 18 Stunden Fahrt waren wir zurück in München. Etwas Schlaf konnte sich jeder von uns noch gönnen, bevor es in die Arbeit ging.

©by UMW

Gönnen können

Seit einigen Wochen bin ich nun in den Vorbereitungen für meine große Reise um die Welt. Meine Wohnung leert sich zunehmend. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Es sind noch 3,5 Monate. Das klingt im ersten Moment vielleicht noch lange. Wir wissen aber alle, dass Zeit relativ ist und auf einmal ganz schnell rast.

Inzwischen habe ich mein Vorhaben publik gemacht und meinen Job gekündigt. Es gibt viele Menschen, die es klasse finden und meinen Mut bewundern. Den Mut einen neuen Lebensabschnitt zu wagen. Fernab der Sicherheit. Fernab von Komfortzonen. Wie viele würden sich gerne anschließen, um dieses Abenteuer miterleben zu dürfen. Was sie aufhält sind Familie, Verpflichtungen und der Mut etwas Neues zu wagen und sich auf das Leben einzulassen, wie es kommt. Schön ist, dass diese Menschen sich mit mir freuen.

Nur gibt es leider auch die Menschen, die alles schlecht reden. Die versuchen mich zu verunsichern. Dabei haben sie Angst vor allem und dem Leben im besonderen. Da fängt bald jeder Satz an mit „Was ist, wenn…“ Sicherlich kann es unschöne Momente geben. Momente, in denen vielleicht das Herz in die Hosen rutscht oder mich Panik erfasst. Das kann alles vorkommen. Muss ich mich damit schon im Vorfeld befassen?! Ich meine „Nein!“ Es reicht dann aus, wenn dieser Moment da ist. Wenn er denn überhaupt kommt. Für diesen Moment wünsche ich mir dann, dass mich meine Phantasie unterstützt und mir eine Lösung zuraunt. Zudem bin ich in Gesellschaft.

Als Team lässt sich doch alles wuppen. Und nur das zählt!

©by UMW

Rückschläge und Selbstmotivation

Das Schlimmste, was einem passieren kann, ist sich selbst herunter zu ziehen. Von Gegebenheiten, die vielleicht einen neuen oder anderen Ansatz benötigen.

Deshalb ist es ganz wichtig, sich selbst mit kleinen Erfolgen zu stärken. Inzwischen wurde ich bei einer Seite zum Texten angenommen. Der Verdienst ist zwar unterirdisch, aber vielleicht werde ich von einem Auftraggeber „entdeckt“, der mich unter besseren Bedingungen schreiben lässt. Na ja, aller Anfang ist schwer.

Beim Surfen habe ich nun einige Seiten gefunden, die Möglichkeiten zum ortsungebundenen Arbeiten anbieten. Genau das ist es, was mich dann wieder motiviert. Es gibt Chancen. Ich muss sie nur aufspüren. Vielleicht möchtet ihr euch informieren zum ortsunabhängig Arbeiten? Onlinekurs mit Alex Marci bei der FreedomAcademy

Der Versuch mein Motorrad heute zu verkaufen war katastrophal. Erst einmal hatte der Mensch Schwierigkeiten beim Starten. Gestern bin ich erst gefahren und hatte diese Schwierigkeiten nicht. Nach der Probefahrt behauptete er, es wäre Wasser im Öl und irgendwo etwas undicht. Panik bei mir. Will er nur den Preis drücken? Er kann nämlich alles selbst reparieren und bekommt von seinem Arbeitgeber, dem Hersteller meines Motorrades, sehr gute Konditionen für die Ersatzteile. Was soll ich tun? Ihm blind vertrauen? Wo ich doch sowieso Probleme mit dem Vertrauen habe. Im ersten Moment habe ich tatsächlich gedacht, ich mache das. Inzwischen habe ich mich umentschieden und fahre bei der Werkstatt meines Vertrauens vorbei. Ich lasse einen Ölwechsel machen. Dabei zeigt sich dann schon, ob jetzt tatsächlich etwas defekt ist oder nicht. Vorerst pausiere ich meine Verkaufsanzeigen. Schließlich will ich ja niemand etwas böses.

Für den Verkauf meiner Kleidung habe ich tatsächlich eine Ankaufsmöglichkeit im Netz gefunden. Wie bei den Büchern auch, sagen die direkt, was ich an dem einen oder anderen Kleidungsstück verdiene. Das finde ich genial, denn so brauche ich mich mit keinem Käufer bei Flohmärkten oder Onlineauktionsportalen herumzuschlagen. Allerdings nehmen sie nur Markenbekleidung. Erst kürzlich habe ich festgestellt, dass ich davon genug habe. Vorteil wiederum ist, dass die Sendungskosten zu deren Lasten gehen.

Wie ihr seht, tut sich bei mir etwas. Sowohl schönes als auch weniger schönes. Es ist gar nicht so einfach, sein angesammeltes Hab und Gut wieder unter die Leute zu bringen. Ich habe noch Zeit! Das darf ich mir immer wieder bewusst machen. Nur nicht hudeln… 🙂

©by UMW

 

 

Entscheidung

Jede Entscheidung hat eine Auswirkung. Auf einen selbst und auf sein Umfeld. Ich habe mich entschieden.

Nachdem ich heute in Bezug auf die Ernsthaftigkeit nachgefragt hatte und diese als solches bestätigt wurde, habe ich zugesagt. Zugesagt, mein Leben neu zu gestalten. Es ist spannend und bleibt es auch.

Es sind fünf Monate, die ich für Vorbereitungen habe. Zeit, um hier alles aufzulösen. Zu überlegen, was mir wichtig ist und von welchen materiellen Dingen ich mich trennen mag.

Andererseits darf ich überlegen, was künftig wichtig sein wird und was ich noch brauche.

Es ist aufregend und bringt mir viel Betriebsamkeit. Was muss alles gekündigt werden? Sämtliche Verträge habe ich heute bereits gesichtet und die Schreiben vorbereitet. Viel Papier entsorgt.

Bei meiner Ausräumaktion ist mir aufgefallen, wie viel Sachen ich besitze. Wie viele Dinge sind darunter, die seit Jahren in einer Ecke oder Schublade vor sich hin gammeln? Es ist beängstigend!

Kennt ihr das auch? Oder lasst ihr es gar nicht so weit kommen?

©by UMW

Vorbereitungen

Heute Morgen beim Durchqueren der Baumschule sind sie mir über den Weg gelaufen. In leuchtendgelb-grüne Anzüge mit Reflektorstreifen gekleidete Menschlein, von der Ferne aussehend wie Zwerge. Sie standen auf ihren Maschinen und schnitten Bäume zu, luden abgeschnittene Äste auf Laster und nahmen Erdarbeiten vor. Mit schweren Maschinen wurden die vom Tauwetter aufgeweichten Wege in Gräben verwandelt. Da hieß es aufpassen, um nicht in den tiefen Furchen zu versinken.

Begleitet von Vogelgezwitscher, während die Sonne sich durch dicke Wolken kämpft um die winterliche Kälte zu vertreiben, sind die fleißigen Landschaftsgärtner dabei die Natur auf den Frühling vorzubereiten.

Diese Vorbereitungen fördern die Vorfreude 🙂 Vorfreude auf den Frühling, Vorfreude auf Farbe und Vorfreude auf Wärme.

©UMW