Weißwurstfrühstück am Berg

Schon früh fand die Nacht ein Ende. Zumindest für ein Wochenende. Einen schnellen Kaffee trinken, während die restlichen Sachen in den Rucksack gepackt wurden. Dann ging es bereits los. Erst mit der Trambahn, danach S-Bahn bis zum Ostbahnhof. Hier war der Treffpunkt mit dem Fahrer Tom. Patrick, ein weiterer Mitfahrer kam kurz nach mir am Treffpunkt an. Wir unterhielten uns ein wenig. Als unser Fahrer eintraf, packten wir unsere Rucksäcke in den Kofferraum. Schon wenige Minuten später rollten wir in Richtung Süden. Auf einem Parkplatz im Raum Sylvenstein trafen wir nach einer guten Stunde die beiden Frauen, die separat gefahren waren.

Wir suchten den Aufstieg. Ein kleines gelbes Schild wies uns den Weg zur Hochalm, die wir nach Angaben einer Wanderseite in zwei Wanderstunden erreicht haben sollten. Es ging ganz schön steil bergauf. Viel Fels und Geröll in einem Bachlauf war unser Weg. Teilweise war es vom Regen des Vortages noch rutschig. Nicht umsonst war hierfür Trittsicherheit vorausgesetzt. Nach den ersten fünfundvierzig Minuten wurde der Weg angenehmer. Trotzdem ging es noch immer Bergauf. Nach etwas mehr als einer Stunde hatten wir die erste herrliche Aussicht auf das Bergpanorama. Doch es brauchte noch einmal fünfundzwanzig Minuten bis zum Gipfelkreuz.

Früher gab es hier einmal eine Hochalm. Der Namensgeber dieses Platzes. Diese Hochalm ist bis auf ein paar Grundsteine weg. Deshalb ist es gut, sich seine eigene Brotzeit und Getränke einzupacken. Für uns war es, Dank Tom, ein bayrisches Frühstück.

Das Wetter war ein Traum. Ebenso die Rundumsicht. Wir suchten uns einen Platz unterhalb des Gipfels mit Fels und einem geraden Platz, damit der Kocher sicher aufgestellt werden konnte. Wir verteilten uns auf umliegende Felsen – unsere Sessel und Bänke.

Tom packte einen Kocher, Topf, die Weißwürste und Brezen sowie einen Senf aus. Jeder hatte sich ein eigenes Bier mitgebracht. Wir stießen auf unseren zügigen Aufstieg an. Eine halbe Stunde weniger hatten wir gebraucht, als angegeben war. Also 1,5 Stunden statt der veranschlagten 2 Stunden. Darauf waren wir stolz, zumal wir gefühlt nicht wirklich schnell unterwegs waren.

Während das Wasser erhitzt wurde, genossen wir die Sonne und den Ausblick. Es war einfach nur schrecklich schön. Gute zwei Stunden ließen wir unsere Seelen baumeln bevor wir wieder abstiegen.

Ein Abstieg ist nie wirklich schön, da die Knie ordentlich belastet werden. Trotzdem gehört es dazu. Ein wenig jammern darf schon sein. Gesund und munter, und vor allem glücklich über einen wunderschönen Sonnentag in den Bergen, kamen wir bei den Fahrzeugen an. Es ging wieder zurück in die Stadt. Mit einem guten Gefühl und herrlich erholt.

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Wallberg im Sonnenuntergang

Der Gesundheit zu Liebe ist Bewegung schon einmal wichtig. Am liebsten natürlich, wenn das Ganze mit einem schönen Ausblick und einem herrlichen Naturschauspiel verbunden ist. Für mich ist es jedes Mal ein Genuss oben anzukommen.

Mit einer Gruppe unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Fitness trafen wir uns auf dem Parkplatz der Wallbergmoosalm. Es waren insgesamt dreizehn Bergbegeisterte.

Nachdem der Organisator mit Verspätung eintraf und es 1,5 Stunden Weg zu bewältigen gab und jeder rechtzeitig zum Sonnenuntergang oben sein wollte, verlief der Aufstieg sehr flott. Ganz zum Gipfelkreuz bin ich nicht mit. Das letzte Stück wäre zu kraxelig gewesen und den Abstieg wollte ich mir aus Sicherheitsgründen ersparen. Deshalb blieb ich mit einer anderen Frau bei einem Aussichtspunkt an dem Paraglider starteten und wir einen schönen Rundumblick und runter zum Tegernsee hatten.

Bayern und die Berge sind schön. Seht also selbst 😉

©by UMW

Sonnenuntergang am Berg

Über eine Activitygruppe habe ich mich zu einer Feierabendtour angemeldet. Treffen war um 18 Uhr im Münchner Osten. Mit zwei Fahrzeugen ging es Richtung Tegernsee und hier zum Wanderparkplatz für die Neureuth. Wir waren vier Frauen und fünf Männer mit unterschiedlichen Fitnesslevel.

Die Tour ist mit einer Stunde Laufzeit angegeben, denn es geht ganz schön steil bergauf. Insgesamt sind es etwa 400 Höhenmeter, die bis zum Berggasthof bewältigt werden müssen. Die ersten unserer Gruppe waren bereits nach 30 Minuten am Ziel. Ich gehörte zum Schlusslicht und bei mir waren es 35 Minuten. In so kurzer Zeit war ich hier noch nie rauf gelaufen. Darauf war ich stolz.

Meine Belohnung war der Sonnenuntergang. Auf den Bildern kommt er bei weitem nicht so spektakulär herüber wie in real. Ich zeige euch hier die einzelnen Sonnenuntergangsmomente. Entscheidet bitte selbst 😉

©by UMW

Rauf auf den Berg!

Wir waren spät dran mit dem Berggehen. Es sollte ja auch nur eine kurze Tour werden, um den Kopf frei zu bekommen. So war es dann auch. Um 11 Uhr ging es vom Wanderparkplatz los. Der Rechelkopf liegt auf 1330 m. Vom Parkplatz aus waren es ca. 640 hm. Den Aufstieg hatten wir um 12.30 Uhr bis zum Gipfelkreuz bewältigt. Das schlichte Holzkreuz war in der Mitte der Graslandschaft da oben angebracht. So wenig Menschen wie wir auf dem Weg getroffen hatten, so sehr waren wir überrascht, wie viele Menschen es sich in der Wiese bequem gemacht hatten.

Den Abstieg hatten wir so geplant, dass wir an einer Hütte einkehren konnten. Innerhalb von einer halben Stunde hatten wir eine Hütte erreicht. Wegen Corona war diese jedoch geschlossen. Viele Mountainbiker hatten es sich rund um die Hütte bequem gemacht. Wir zogen weiter.

Der Weg war ein anderer, als bei unserem Aufstieg. Für die Strecke bergab sahen wir keine Markierung. Wir liefen und liefen. Drehten dann um, denn es erschien uns hoffnungslos. Einheimische konnten uns dann den Weg beschreiben. Trotzdem hätten wir den Einstieg wieder knapp verpasst. Glücklicherweise kam gerade ein Mountainbiker aus diesem Weg auf uns zu. In der Ferne konnten wir schlussendlich sogar Hinweisschilder ausmachen. Wir folgten diesen ins Tal. Gefühlt zog sich der Weg nach unten ohne Ende dahin.

Schlussendlich kamen wir 4 Kilometer von unserem Auto entfernt am Waldrand im Tal an. Wir folgten dem ausgeschilderten Weg, der von vielen Radfahrern frequentiert war. Inzwischen hatten wir schon keine Lust mehr zu laufen. Irgendeiner der Götter hatte uns erhört…

Ein Traktor, ein alter lustiger Bauer und ein Platz auf dem frisch geschnittenen Gras auf dem Hänger für uns. So durften wir den letzten Kilometer mitfahren. Das war eine lustige Erfahrung. Der Bauer fuhr wirklich sehr flott und in den Kurven ward uns zeitweise ein wenig mulmig.

Der aktive Tag fand nach 14 Kilometern und 285 Minuten wandern sein Ende.

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Grenzen

Mit Freude schwang ich mich heute morgen aus dem Bett. Ich hatte noch ausreichend Zeit um meinen Kaffee zu trinken und Vorbereitungen für den heutigen Tag in den Bergen zu treffen.

Eiskalt war es heute. Ja, wir haben November und da sind auch Minustemperaturen möglich. Heute waren es vier Grad unter Null. Meinen Zwiebellook hatte ich mir bereits gestern abend zurecht gelegt. Wollsocken, wärmende Winterhose, Kurzarmshirt, Langarmshirt, Kapuzenjacke und eine Steppjacke. Die Steppjacke stopfte ich zu Ersatzkleidung, zwei Energieriegeln, Nüssen, Wasser und Tee in den Rucksack. Geld und Sonnenbrille waren ebenfalls verpackt.

Gegen 8.30 Uhr saß ich im Auto meiner Freundin und wir fuhren zum Achensee. Es sollte hinauf gehen zur Seekarspitze auf 2000 Meter. Um 10.00 Uhr hatten wir den Parkplatz erreicht. Moni schaufelte sich noch ihr Müsli rein, bevor es fünfzehn Minuten später los ging.

imag0602In der Zwischenzeit hatte ich den See fotografiert. Meine Finger waren eiskalt. Schnell die Handschuhe angezogen und aufwärts ging es. Die Minustemperaturen ließen uns zügig losgehen. Die Steppjacke sparte ich mir für den Gipfel auf. Nach einer halben Stunde war uns gut warm. Es ging steil hoch und mir lief das Wasser in Strömen herunter. Mein Stirnband landete im Rucksack und die Handschuhe hängte ich an den Beckengurt. Der Weg verlief durch einen Wald und sobald der Wind etwas kühler blies, kam die Kapuze zum Einsatz. Zumal meine Haare zwischenzeitlich doch sehr nass waren. Nach 1,5 Stunden hatten wir die Seekaralm erreicht. Wir lagen gut in der Zeit, denn zum Gipfel waren es nochmals 1,5 Stunden.

Meine Erkältung steckte mir irgendwie noch in den Knochen. Ich gönnte mir einen Riegel und Wasser bevor es weiter ging. Nach einer Weile erreichten wir die Baumgrenze. Zirben wuchsen beidseitig. Mittig verlief ein Geröllweg. Ich hasse Geröllwege. Hier musste ich dennoch weiterlaufen, wenn ich nach oben kommen wollte. Es kam eine Kletterpassage über Wurzeln und später über Fels. Manchmal rollten die Steinchen und kleinen Felsbröckerl unter mir weg. Die Wanderstöcke nutzen hier wenig. Irgenwann war der Weg nur noch Fels, nur noch Geröll. Habe ich schon geschrieben, wie sehr ich Geröll hasse? Bis hundert Meter unter dem Gipfel wanderte ich im Schweiße meines Angesichts hoch.

Dann musste ich mich setzen. Meine Knie zitterten. Mich überkam Panik. Was war los? Der Wind pfiff dort oben. Es war sehr kalt. Nordseite! Völlig ungeschützt fror ich plötzlich. Beim nach unten sehen war mir auf einmal unklar, wie ich da wieder runter kommen sollte. Ich konnte keinen Weg erkennen. Es gab aber nur diesen Weg zurück. Die letzten etwa hundert Höhenmeter und rund fünfzehn Gehminuten schaffte ich nicht mehr. Keine Chance! Das letzte Stück erschien mir sehr steil nach oben. Ich hatte meine Grenze erreicht.

Die Vernunft ließ mich umdrehen. Langsam ging ich den Weg Bergab. Ich suchte Halt für meine Füße und an besonders steilen Abschnitten setzte ich mich, schob mich über Felsen nach unten. Die Zirben dienten mir abwärts als Halt. Glücklich kam ich an der Alm an. Über die kalte Jahreszeit ist hier zwar geschlossen, aber es gab eine etwas geschützte Bank. Hier lies ich mich nieder und wärmte mich innerlich am Tee. Für die Ruhephase zog ich mir die Kapuze wieder über den Kopf und meine Steppjacke an. So wartete ich auf meine Freundin, die den Gipfel geschafft hatte.

Den restlichen Abstieg schafften wir gemeinsam in einer guten Stunde.Auf dem Weg nach unten sah ich gefrorene Brunnen, Wasserfälle und ganz viel Raureif. Der Winter ist im Anmarsch.

Ich hatte für den heutigen Tag meine Grenze erkannt. Es war mir zu kalt und ich wahrscheinlich noch zu schwach. Den Gipfel kriege ich in der wärmeren Jahreszeit 😉

©by UMW

So ein verrückter Tag…

Es war ein Tag, an dem Maria schon um 7 Uhr aus dem Bett fiel. Ganz und gar nicht freiwillig, wie sich jeder denken kann. Es war ein Sonntag. Wer steht denn da schon gerne so früh am morgen auf? Tatsächlich gibt es Leute, die das gerne mögen. Nämlich dann, wenn sie eine Unternehmung vorhaben. Und Maria wollte zum Wandern. Mit Ihrer Cousine. Deshalb war sie bereits vor dem Weckerklingeln wach.

Wegen Nebel und der zu erwartenden 10 Grad hatte Maria sich in Schichten angezogen. Kurzarm-Shirt, darüber ein Shirt in Langarm, eine Fließjacke, darüber eine Daunenweste und eine Softshelljacke nahm sie sich vorsichtshalber auch noch im Rucksack mit. Schließlich wusste keiner genau, wie sich das Wetter schlussendlich entwickeln wollte. Für den kleinen Hunger hatte sie Obst und etwas zum Trinken dabei. Cousine Ida war ausgerüstet mit Tee und Broten.

So starteten die beiden pünktlich um 9 Uhr los und waren nach einer Stunde im Sudelfeld angekommen. Zum Wandern waren beide hier noch nicht. Da jedoch eine Freundin auf einer Alm aushalf, hatten sie sich bei dem Nebelwetter hierfür entschieden. Bewegung und Besuch der Alm und somit zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Oder so.

Es ging auch schon direkt gut los. Denn eine Wegbeschreibung konnte erst nach längerem suchen gefunden werden. Und die zeigte genau in ein stark bewaldetes Gelände. Durchs Unterholz ging es ziemlich steil erst einmal nach oben. So richtig nach Weg sah das Ganze für beide nicht aus. Maria drängte nach draußen. Auf die Piste. Das befand sie als für sicherer als durch dieses unwegsame Gelände zu laufen. Durch dichte feuchte Nebelschwaden suchten sich beide Frauen den Weg. Einmal blieben sie in, von Kuhspuren, tief ausgetretenen Löchern stecken. Ida versank bis zum Knöchel in diesem Schlamm. Fluchend befreite sie sich daraus, lief bis zur nächsten Ebene und reinigte die Schuhe. Maria konnte darüber nur den Kopf schütteln. Vorerst hatten sie erst einen Teil der Strecke geschafft und wer konnte sagen, wie oft sie noch durch so einen Matsch laufen mussten. Aber jeder, wie er will, dachte sie sich und stapfte weiter bergauf. Tatsächlich hatten sie nach gut zwei Stunden das Gipfelkreuz erreicht. Es war genau Mittags 12 Uhr als sie sich in eine geschützte Ecke drückten, sich am Tee erwärmten und den sich langsam auflösenden Nebel zusahen.

Richtig! Die Sonne kämpfte sich durch und ließ das bunte Laub goldenrot aufleuchten. Welch herrliche Entschädigung! Durchgefroren traten die beiden nach einer halben Stunde den Rückweg an. Schon nach einer guten Stunde hatten sie die Sonnenalm erreicht. Während sie draußen noch Schweinen und Ziegen zusahen, trat Anita aus der Alm nach draußen. Freudig begrüßten sich die Freundinnen, bevor sie alle in die warme Stube drängten. Schnell wurden die schweißnassen Shirts gegen trockene getauscht. Mit warmer Kaspresssuppe einerseits und Knödel mit Blaukraut und Entensoße andererseits wärmten sich beide Frauen auch innerlich auf. Das tat nach der feuchten Kälte gut.

In der Hütte hatten sich drei Musikanten zusammengefunden, die mit Gesang, Zither, Gitarre, Mundharmonika und noch anderen Instrumenten die anwesenden Gäste bespaßten. Dazu natürlich ein loses Mundwerk der Zitherhexe. Das alles, und ein beheizter Kachelofen, sorgten für eine angenehme Stimmung.

Nach der etwas längeren Pause machten sich die beiden Frauen, aufgewärmt und gesättigt, auf den Rückweg. Schon nach einer Stunde waren sie zurück bei ihrem Auto. Die Wandersachen wurden im Kofferraum verstaut und das Verdeck des Cabrio geöffnet. Schließlich wollten sie nun noch ein wenig länger die spärliche Sonne nutzen. Sitzheizung und warme Luft sorgten für ein angenehmes Klima. Herrlich war es so die Kurven ins Tal zu cruisen.

Mit einem Mal meldete sich der Keilriemen mit quietschen. Maria konnte das nicht verstehen, hatte sie diesen doch erst vor einem Jahr tauschen lassen, nachdem er da gerissen war. Das Quietschen hörte gar nicht auf. Ein Geruch nach Gummi beängstigte die Frau so, dass sie bei nächster Gelegenheit an den Straßenrand fuhr. Sie schaltete den Motor aus, löste den Deckel der Motorhaube und stieg aus. Schon beim Öffnen der Motorhaube dampfte es und beim Blick in den Motorraum konnte sie überall Feuchtigkeit feststellen. Die komplette Kühlflüssigkeit war aus dem Behälter heraus, stellte sie mit einem sachkundigen Blick fest. Damit war auch schon Schluss mit der Sachkundigkeit. Unter dem Fahrzeug hatte sich eine Pfütze gebildet und beim Blick auf die Straße konnte sie eine Spur bis zu ihrem Standplatz feststellen. Ach du grüne Neune! Wahrscheinlich hatten sie noch Glück gehabt, dass der Motor nicht mit drauf gegangen ist. Das „was genau“ sollte ein gerufener Automobilclub beurteilen. Vorerst hieß es warten.

Nach einer Weile stellte ein groß gewachsener Motorradfahrer seine schwere Triumph bei ihnen ab, nahm den Helm herunter und bot seine Hilfe an. Er schaute kurz in den Motorraum, lief um das Auto herum. So ein Auto würde ihn auch interessieren, meinte er. Maria, nicht auf den Mund gefallen, bot ihm das Fahrzeug zum Kauf. Im Frühjahr wollte sie das siebzehnjährige Auto sowieso verkaufen. Für sie, der die Möglichkeit und Fähigkeit fehlten, selbst zu reparieren, wurde das Gefährt doch langsam zu teuer. Der Mann wiegte seinen Kopf hin und her und bat erst einmal um die Telefonnummer. Maria dachte sich nichts weiter und diktierte sie ihm. Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten etwas an den Mann zu bringen. Warum also nicht auf der Straße bei einer Panne. Der Fremde und Maria unterhielten sich noch eine Weile bevor er aufgrund der untergehenden Sonne weiterfuhr. Ida lachte und meinte, dass DER doch nur geflirtet hat und kein Interesse an dem Fahrzeug sondern an Maria. Maria schüttelte den Kopf. So fertig, wie sie aussah…

Nach zwei Stunden war dann ein Abschleppdienst da und brachte das Fahrzeug in eine nahe gelegene Werkstatt. Den Heimbringdienst hatte sie beim Wechsel zu einem günstigeren Automobilclub übersehen und somit nicht abgeschlossen. Der Werkstattmeister in dieser ländlichen Gegend meinte, dass er versuchen werde kostengünstig neue Keilriemen zu montieren und auszuprobieren, ob es wieder läuft. Auf langfristig sei wohl der Tausch der angerosteten Lichtmaschine nicht zu umgehen. Mit den veranschlagten 250 € konnte sich Maria anfreunden. Es bleibt zu hoffen, dass sie keine weiteren Überraschungen hierzu erhielt.

Nach einer einstündigen Bahnfahrt und einem halbstündigen Fußweg waren die Frauen gegen 21 Uhr endlich zu Hause.

Kaum hatte sich Maria auf der Couch ausgestreckt meldete ein Ton am Handy den Eingang einer Nachricht. Sie kam von Moritz, dem Motorradfahrer. Er wollte wissen, ob sie gut nach Hause gekommen wären. So entspannte sich ein Chat, bei dem sich herausstellte, dass Moritz Maria kennenlernen wollte und zum Essen einlud. Wie Recht doch Ida mit ihrer Beobachtung hatte. Maria konnte sich an das Motorrad erinnern, aber nur vage an den Fahrer. Gut, groß und blond war er. Ansonsten hatte sie von diesem Menschen nichts aufgenommen. Essen gehen konnte sie ja einmal und sich den Mann genauer ansehen, kennenlernen. Sie verpflichtete sich ja zu nichts. So, wie dieser Mann schrieb, war er ziemlich angetan von Maria. Oder zumindest von ihren blauen Augen. Davon wollte er in der nächsten Nacht träumen… Hatte er geschrieben. Maria lachte und schüttelte den Kopf. Mit ein paar schönen Worten war es schwer sie zu beeindrucken. Da durfte Mann sich schon etwas mehr anstrengen. Naja, vielleicht war es ja sowieso nur eine Eintagsfliege. 

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Kühe und andere Rindviecher…

Dieses Jahr bin ich häufig in den Bergen. Bald schon jede Woche. Heute morgen hatte ich mir auch den Wecker gestellt. Ich wollte früh auf den Berg. Morgenkühle genießen und vor allem die Stille. Diese besondere Stille…

Meine Liebe zu den Bergen habe ich inzwischen schon häufig kund getan. Für mich ist ein Tag in den Bergen so wertvoll wie eine Woche Strandurlaub. O.k., nicht ganz. Doch es kommt ganz gut hin. Die Anstrengung, um da hoch zu laufen, sehe ich sportlich. Bewegung ist alles und hält fit. Fitness ist eine gute Basis um im Alter noch beweglich zu bleiben. Dabei gehöre ich ja auch schon zu den 50+. Ich habe mir geschworen, mich nie wieder von meinem Aktivismus abhalten zu lassen. Entweder begleitet mich ein eventueller Lebenspartner oder eben nicht. Es gibt genug Berg begeisterte, die mich begleiten wollen bzw. begleiten können.

Seebensee1Bei jeder Wanderung ergibt es sich, dass einem Kühe begegnen. Kühe, Jungvieh und natürlich zweibeinige Rindviecher. Ich liebe diese Vierbeiner, die gemächlich am Wegrand grasen. Trotz meiner Liebe zu ihnen habe ich dennoch einen Heidenrespekt. Wer diese gutmütigen Tiere unterschätzt darf mit bösen Überraschungen rechnen. Bisher bin ich davon verschont worden. Vor kurzem sind diese Tiere in einer Horde daher gekommen. Muttertiere und Jungtiere. Es waren bestimmt an die dreißig Tiere. Die Jungen waren ziemlich ängstlich. Schnupperten an abgestellten Rucksäcken und abgelegten Wanderstöcken. Teilweise übersprangen sie diese und nahmen mit einem Sprung in den See Reißaus.

Es ist wichtig Hunde anzuleinen, Stöcke ruhig zu halten und sich selbst ebenfalls. Normal weitergehen und vom Jungvieh fernzuhalten. Wer möchte schon gerne von einer Mutterkuh auf die Hörner genommen werden? Sprichwörtlich! Es gibt sie, diese zweibeinigen Rindviecher, die meinen diese Vierbeiner reizen zu können. Sie fühlen sich stark und überlegen. Doch hier überschätzen sie sich definitiv. Viele schon durften nach einer Kuhattacke zusammengeflickt werden. Ich habe einmal gelesen, dass bald genauso viele Unfälle mit Kühen passieren wie im Haushalt. Das sollte zu denken geben.

In diesem Sinne…

Genießt euer Wochenende 😀

©by UMW